Freitag, 24. Januar 2025
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
24h Daytona
24.01.2025

Bester Porsche 963 startet aus Reihe zwei in die 24h Daytona

Bei kühlen Außentemperaturen von neun Grad Celsius standen die Fahrer der Topklasse GTP vor einer besonders schwierigen Aufgabe: Rote Flaggen haben das viertelstündige Qualifying auf dem Daytona International Speedway früh unterbrochen. Am Ende blieben weniger als sechs Minuten, um eine möglichst schnelle Rundenzeit zu markieren. Titelverteidiger Felipe Nasr wärmte die Michelin-Reifen des Porsche 963 mit der Nummer 7 besonders konsequent auf und beendete die Session in 1:34,280 Minuten auf Platz drei. Sein Teamkollege Matt Campbell hingegen hatte Pech: Der Australier konnte nur zwei schnelle Umläufe absolvieren und dadurch den zunehmenden Grip der Reifen nicht mehr nutzen. 

„Schade, dass unsere Startnummer 6 nicht mehr rechtzeitig über den Zielstrich kam, um eine weitere Zeitrunde zu drehen. Die Plätze drei und zehn stellen aber kein Drama dar, alles gut“, fasst Urs Kuratle zusammen. Der Leiter Werksmotorsport LMDh erklärt: „Die Temperaturen im Qualifying waren enorm niedrig. In den kommenden Tagen wird es erheblich milder. Deshalb sind wir davon überzeugt, im Rennen ein schnelles und konstantes Fahrzeug zu haben. Gratulation an unser Kundenteam JDC-Miller MotorSports: Die Mannschaft hat ein gutes Qualifying absolviert. Ich gratuliere auch dem Team von BMW zum Gewinn seiner ersten Pole-Position.“

Anzeige
„Die Roten Flaggen haben die Session enorm verkürzt. Während Felipe Nasr in der Nummer 7 drei gezeitete Runden fahren konnte, hat dies für Matt Campbell in der Startnummer 6 leider nicht geklappt“, bilanziert Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Das Ergebnis spiegelt somit nicht unser wahres Potenzial wider. Unsere volle Konzentration gilt nun dem Rennen.“

Der Italiener Gianmaria Bruni zeigte am Steuer des Porsche 963 von JDC-Miller MotorSports eine starke Vorstellung: Der ehemalige Porsche-Werksfahrer erreichte den fünften Platz. Der Hybridprototyp von Proton Competition mit der Startnummer 5 musste auf das Qualifying verzichten. Die Schäden an der Frontpartie, die der Rennwagen bei einem Unfall im Freien Training am Vormittag davongetragen hatte, konnten nicht rechtzeitig zur Zeitenjagd repariert werden. Der Porsche 963 des deutschen Kundenteams geht am Samstag vom Ende der GTP-Topklasse ins Rennen.

GT-Klassen: Porsche 911 GT3 R von Wright Motorsport auf der Pole-Position


In der GTD-Klasse hat sich Wright Motorsports perfekt in Szene gesetzt: Am Steuer des Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 120 fuhr der Amerikaner Elliott Skeer die schnellste Zeit und sicherte seiner Mannschaft die Pole-Position. Bereits am vergangenen Wochenende hatte das Kundenteam aus dem US-Bundesstaat Ohio geglänzt: Skeers Landsmann Adam Adelson gewann am Sonntag beide Rennen der IMSA VP Challenge auf dem Daytona International Speedway.

Die Iron Dames werden bei ihrem ersten IMSA-Start im Neunelfer von Position elf der GTD-Kategorie in den Wettbewerb gehen. Michelle Gatting, Neuzugang im erweiterten Porsche-Fahrerkader, hatte einen Rückstand von nur 0,347 Sekunden auf die Bestzeit von Skeer. Die Dänin teilt sich die Startnummer 83 mit den Schweizerinnen Rahel Frey und Karen Gaillard sowie Sarah Bovy aus Belgien.

Die Fahrer der GTD-Pro-Klasse stießen in ihrer Session auf veränderte Bedingungen: Ein leichter Regenschauer zum Start des 15-minütigen Zeittrainings sorgte zunächst für rutschige Verhältnisse. Im Verlauf des Qualifyings trocknete es wieder ab, die Rundenzeiten verbesserten sich. Der amtierende Klassen-Champion Laurin Heinrich aus Deutschland beendete die Zeitenjagd im „Rexy“ genannten 911 GT3 R von AO Racing auf Platz sieben, Porsche-Werksfahrer Thomas Preining aus Österreich erreichte am Steuer des Autos von Proton Competition Rang 14.

Fahrerstimmen nach dem Qualifying


Matt Campbell (Porsche 963 #6): „Ich hatte einfach großes Pech. Während alle anderen drei fliegende Runden fahren konnten, reichte die Zeit bei mir nur für zwei. Die Session war aufgrund der Roten Flaggen einfach zu kurz. Unter normalen Umständen wäre erheblich mehr möglich gewesen, weil die Reifen immer besser wurden. Die Startposition spielt aber keine große Rolle, wenn das Rennen 24 Stunden lang ist.“

Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Wir haben einen guten Job gemacht. Platz drei ist absolut in Ordnung. In der ersten Runde nach dem Ende der Roten Flaggen musste ich die Reifen möglichst schnell ins optimale Betriebsfenster bringen. Das hat gut funktioniert, war aber trotzdem schwierig. In der ersten Runde lenkt und beschleunigt das Auto kaum – wie auf Eis. Aber das war für alle gleich. Nun legen wir unseren Fokus auf das Rennen: Wir müssen alles daransetzen, am Samstag und Sonntag ein konstant schnelles Auto zu haben.“

Gianmaria Bruni (Porsche 963 #85): „Es war ein Mini-Qualifying. In der Kürze der Zeit ist es nicht leicht, eine gute Rundenzeit zu markieren. Bei uns hat es gut gepasst, wir haben unser Potenzial ausgeschöpft. Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und den Aussichten auf das bevorstehende Rennen. Unser vergleichbar kleines Team macht einen tollen Job.“

Thomas Preining (Porsche 911 GT3 R #20): „Uns fehlt es im Vergleich zu anderen erheblich an Topspeed auf den Geraden. Wir haben alles intensiv analysiert, finden aber die Ursache einfach nicht. Wir haben entweder ein falsches Setup oder einfach den Wurm im Auto – wir verlieren fast zwei Sekunden auf den Geraden. Das Auto fühlt sich wirklich normal an, aber wir sind schlichtweg nicht schnell genug.“

Laurin Heinrich (Porsche 911 GT3 R #77): „Das Auto hat sich gut angefühlt. Unser Qualifying war in Ordnung, wenngleich hier und dort vielleicht noch etwas mehr möglich gewesen wäre. Platz sieben hört sich solide an – aber ein Blick auf die doch recht großen Abstände macht mich nicht glücklich. Wir müssen uns nun auf das Rennen konzentrieren. Da kann noch sehr viel passieren.“

Michelle Gatting (Porsche 911 GT3 R #83): „Ich bin nicht ganz zufrieden angesichts der Tatsache, dass es ein anderer Porsche auf Platz eins geschafft hat – das zeigt deutlich, dass ich einiges hätte besser machen können. Ich weiß auch, wo ich etwas Zeit verloren habe. Es waren nur gut drei Zehntelsekunden. Das Rennen gewinnst du aber nicht im Qualifying. Wir wissen nun, dass der Porsche richtig schnell ist.“

Elliott Skeer (Porsche 911 GT3 R #120): „Was für ein großartiges Gefühl, nun im größten IMSA-Rennen des Jahres von der Pole-Position zu starten! Unser Porsche 911 GT3 R von Wright Motorsports besaß heute alles, was ein schnelles Rennauto braucht. Unser Team hat in der Vorbereitung unheimlich viel Arbeit investiert. Am Ende kam dabei diese hervorragende Leistung heraus. Jetzt liegen 24 lange Rennstunden vor uns. Wir befinden uns in der bestmöglichen Ausgangsposition.“

Ergebnisse Qualifying


GTP-Klasse:
1. Eng/Vanthoor/Magnussen/Marciello (AUT/BEL/DNK/ITA), BMW #24, 1:33,895 Minuten
2. Van der Zande/Yelloly/Palou/Ohta (NLD/GBR/ESP/JPN), Acura #93, 1:34,186 Minuten
3. Nasr/Tandy/Vanthoor (BRA/GBR/BEL), Porsche 963 #7, 1:34,280 Minuten
5. Van der Helm/Bruni/Wehrlein/Aron (NLD/ITA/DEU/USA), Porsche 963 #85, 1:34,374 Minuten
10. Jaminet/Campbell/Estre (FRA/AUS/FRA), Porsche 963 #6, 1:36,576 Minuten

GTD-Pro-Klasse:
1. Rockenfeller/Priaulx/Cindric (DEU/GBR/USA), Ford #64, 1:45,523 Minuten
2. Mies/Vervisch/Olsen (DEU/BEL/NOR), Ford #65, 1:45,855 Minuten
3. Harper/Hesse/Krohn/Farfus (GBR/DEU/FIN/BRA), BMW #48, 1:46,005 Minuten
7. Heinrich/Bachler/Picariello (DEU/AUT/BEL), Porsche 911 GT3 R #77, 1:46,539 Minuten
14. Schiavoni/Cressoni/Preining/Lietz (ITA/ITA/AUT/AUT), Porsche 911 GT3 R #20, 1:47,115 Minuten

GTD-Klasse:
1. Adelson/Skeer/Sargent/Güven (USA/USA/AUS/TUR), Porsche 911 GT3 R #120, 1:46,634 Minuten
2. Ward/Ellis/Dontje/Auer (USA/GBR/NLD/AUT), Mercedes-AMG #57, 1:46,652 Minuten
3. Formal/Hindman/Doyle/Marcelli (CRI/USA/USA/CAN), Lamborghini #45, 1:46,658 Minuten
11. Bovy/Frey/Gatting/Gaillard (BEL/SUI/DNK/SUI), Porsche 911 GT3 R #83, 1:46,981 Minuten
Anzeige