Die neuen Meister von SCHERER eSPORT haben in der sechsten Saison des virtuellen Nordschleifen-Championats gleich in zwei Klassen dominiert und im Gegensatz zur realen ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie, wo am Ende die besten Fahrer geehrt werden, ist die DNLS eine Teammeisterschaft. Und beim Finale holten beide Scherer-Teams in ihren Klassen den Sieg. Da beide über ein blütenreines Strafpunkte-Konto verfügen und auch die Positionen in den vier Saisonrennen identisch sind, dürfen sich beide über den Meistertitel freuen.
„Unglaublich! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, sagte Scherer-Porsche-Pilot Raphael Rennhofer. Der Österreicher sicherte sich beim dritten Lauf der Wintersaison bereits den Titel in der PEETN und SCHERER eSPORT den Teamtitel. Mit dem DNLS-Meistertitel macht er die Saison für sich perfekt.
Das Rennen in der PEETN war ein echter Motorsport-Krimi. Bereits in der Startphase mussten sich Rennhofer und Mitstreiter Luca Alpert in der starken Spitzengruppe behaupten. Zum absoluten Showdown kam es dann im letzten Stint, als sich Alpert mehrere Runden lang im Abstand von nur wenigen Zentimetern mit Gunonso Tasdelen von Frozenspeed by GnG duellierte. Eine Runde vor Schluss übernahm Tasdelen Platz eins, musste sich dann auf der letzten Nordschleifenrunde zunächst erneut geschlagen geben. Am großen Sprunghügel im Pflanzgarten unterlief Alpert dann ein Fehler, der ihn Platz eins erneut kostete. Aus dem Windschatten heraus machte er dann jedoch den Sieg und Titel auf den letzten Metern perfekt. Der Vorsprung im Ziel betrug gerade einmal vier Hundertstelsekunden. „Was für ein verrücktes Rennen, das Zuschauen hat im letzten Stint auf jeden Fall keinen Spaß gemacht. Mein Puls war deutlich höher als in meinem eigenen Stint“, sagte Rennhofer.
Auch für Michael Teusch und Sven Winter war mit dem Renault Clio in der SP3 der vierte Sieg im vierten Rennen alles andere als ein Spaziergang. „Ich glaube, Sven verbrennt gerade seinen PC“, grinste Teusch im Siegerinterview. „Er hatte von Beginn seines Stints an mit technischen Problemen zu kämpfen, klagte immer wieder über Aussetzer im Lenkrad und starkes Ruckeln auf seinem Bildschirm.“ In der letzten Runde nahm Verfolger Leon Pischke von ‚Adopt, don’t shop‘ Winter 30 Sekunden ab. Dieser konnte sich aber mit einem knappen Vorsprung ins Ziel retten. „Auch bei mir war heute der Puls beim Zuschauen deutlich höher als beim Fahren“, gestand Teusch, der ebenfalls mit einem Handicap in das Rennen startete. „Ich habe mit in dieser Woche noch das Wadenbein gebrochen, zum Glück im rechten Bein. Gas geben war möglich, Bremsen hätte nicht funktioniert“, sagte er. ‚Adopt, don’t shop‘ belegte nach drei Stunden Platz zwei in der Klasse, Dritte wurden Lean Weigel, Jason Dominic Beck und Maximilian Damm im Clio von smillaesports x Entropy.
MAHLE RACING TEAM beendet Mercedes-AMG Siegesserie
Der letzte Tagessieg in der DNLS ging an das MAHLE RACING TEAM. Phil Denes und Felix Quirmbach überquerten zwar 1,48 Sekunden hinter Sami-Matti Trogen und Vasilios Beletsiotis im Mercedes-AMG GT3 des AMG Team Williams die Zielline, profitierten am Ende aber von einer Strafe, die gegen das Williams-Team verhängt wurde. Das Abdrängen des Ford Mustang GT3 des Haupt Racing Team by GnG sanktionierte die Rennleitung mit zehn Sekunden Zeitaufschlag. Platz drei ging an Elias Seppänen und Maxence Godinho im Mercedes-AMG GT3 AMG Team Apex Racing.Hinter dem Spitzentrio belegten Jeff Giassi und David Bozga im HRT-Mustang Platz vier. Dodi Ferdi und Tino Heuser rundeten im Ferrari 296 GT3 von LionGP – fenster.com den Markenmix an der Spitze des Feldes ab.
„Mein dritter Sieg in diesem Jahr, der erste im BMW – ich bin sehr froh, dass ich das MAHLE RACING TEAM beim ersten Saisonsieg unterstützen konnte“, sagte Quirmbach, der für das Finale von BS+COMPETITION zu MAHLE gewechselt war. „Die Umstellung war für mich kein großes Problem, denn sowohl der Mercedes-AMG GT3 als auch der BMW M4 GT3 sind Frontmotor-Rennwagen. Zudem hatten wir genug Zeit, uns vorzubereiten.“ Glücklich über den Sieg war auch der US-Amerikaner Denes, für den der Tag anders als erwartet begonnen hatte. „Mein Wecker hat heute Morgen nicht funktioniert“, erklärte er. „Auch das Rennen war viel härter als erwartet, weil die Performance unseres BMW etwas schlechter war, als erwartet. Trotzdem hat es am Ende zum Sieg gereicht, den wir leider nicht auf der Strecke herausgefahren haben. Felix hat einfach Vollgas gegeben, er ist hinterm Lenkrad wirklich ein Tier.“
Mit dem ersten BMW-Sieg in der laufenden Saison hat sich das MAHLE RACING TEAM auf Platz zwei in der SP9-Meisterschaft vorgeschoben. Truck-Europameister Norbi Kiss, der das Finale zusammen mit Lucas Hermann bestritt, sicherte sich den Titel im Mercedes-AMG GT3 von BS+COMPETITION in der SP9 bereits nach Rennen drei.
Die Meisterschaft in der GT4-Klasse SP10 ging an das AMG Team Apex Racing. Peter Berryman und Salva Talens reichte im Mercedes-AMG GT4 Platz zwei im Rennen, um den Titel perfekt zu machen. Den ersten Sieg für den Aston Martin Vantage GT4 in der Wintersaison 2024/2025 feierten Sven Haase und Aaron Vazquezz für Grid-and-Go.com eSports. Damit schob sich das Team auf den zweiten Rang in der Klassenwertung nach vorne. Das Podium komplettierten Jonas Wanner und Benedikt Hitz im BMW M4 GT4 des Falken Simracing Team, die in der Meisterschaft Rang vier hinter SimRC belegten. Der Sieg in der Am-Wertung der PEETN ging an Halder Motorsport.
VLN-Geschäftsführer Mike Jäger zieht positives Fazit am Ende von Season 6
Ein positives Saisonfazit der DNLS zieht VLN-Boss Mike Jäger, der sich auch an seinem Geburtstag nicht nehmen ließ, den Livestream am heimischen Bildschirm zu verfolgen: „Herzlichen Glückwunsch an alle Sieger und Meister! Ich bin immer wieder fasziniert, was in der DNLS für toller Sport geboten wird, wie eng und fair es zugeht und wie spannend die Rennen sind. Ich bin selbst Racer und habe einige Erfolge auf der Nordschleife eingefahren, aber die Simracer setzen dem Ganzen die Krone auf. Die Präzision, mit der die Fahrer unterwegs sind, genießt meinen größten Respekt. Auch das heutige Rennen hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass die Vorfreude auf den realen Saisonauftakt am 22. März riesig ist. Es liegen jetzt zwei spannende Wochen vor uns. Die DNLS ist zu einer wichtigen Säule der ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie geworden und ich kann jetzt schon sagen, dass wir, sobald in der Grünen Hölle wieder die Motoren verstummen, das virtuelle Racing bei uns weitergeht.“Die erfolgreichen Fahrer der Digitalen ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie werden am 26. April 2025 im Rahmen von NLS2 geehrt. Präsentiert von DNLS-Partner SimRaceShop findet die Pokalübergabe zwischen dem Training und Rennen der ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie auf dem Siegerehrungspodest statt und wird im Livestream übertragen.
Bereits in zwei Wochen geht es auch in der realen Grünen Hölle wieder rund. Der Saisonauftakt der ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie findet am 22. März 2025 statt. Die 70. ADAC Westfalenfahrt eröffnet traditionell das Rennjahr in der Grünen Hölle. Tickets sind im Vorverkauf ab 25 Euro pro Person erhältlich, Kinder bis 14 Jahre haben kostenfreien Eintritt.