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DTM
19.09.2010

Di Resta und Spengler holen Doppelsieg

Die DTM-Saison biegt auf die Zielgerade ein und die Fans der populärsten internationalen Tourenwagenserie erleben im Titelkampf ein packendes Kopf-an-Kopf-Duell zweier Mercedes-Benz-Fahrer. Der Schotte Paul Di Resta gewann den achten DTM-Lauf in Oschersleben knapp vor dem gesamtführenden Bruno Spengler aus Kanada.

„Es war kein einfaches Rennen. Dank unseres Speeds konnten wir ein bisschen länger auf der Strecke bleiben und so den perfekten Zeitpunkt für den zweiten Boxenstopp abwarten. Zwei Rennen nacheinander zu gewinnen, ist unglaublich schön. Jetzt sind nur noch drei Rennen zu fahren. Ich freu mich drauf und bin sehr zuversichtlich“, sagte der Mercedes-Benz-Pilot über seinen Erfolg. Di Resta führte lange, ehe es bei seinem ersten Stopp zu einem Problem kam und er die Führung an Spengler verlor. Der 24-Jährige erhöhte den Druck, machte Zeit gut und schaffte es in der 34. Runde, nach seinem zweiten Boxenstopp, wieder in Führung zu gehen. Di Restas Rückstand zum Tabellenführer Spengler (60 Zähler) beträgt bei noch drei ausstehenden Rennen gerade einmal sieben Punkte. Die beeindruckende Serie von Di Resta in den letzten vier Rennen: zwei zweite Plätze und zwei Siege.

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Als Dritter überquerte der Schwede Mattias Ekström mit seinem Audi A4 DTM nach 184,8 Kilometern die Ziellinie. Der beste Audi-Pilot des Tages hat mit 34 Punkten in der Gesamtwertung noch theoretische Chancen auf den Titelgewinn. „Wir waren in diesem Jahr stark und dennoch ist es uns nicht gelungen, im Kampf um den Titel mitzumischen. Theoretisch ist die Meisterschaft noch offen, aber ich denke, sie liegt in der Hand eines Herstellers. Wir nehmen uns jetzt die Zeit, um zu überlegen, warum das so war. Ein paar Fehler habe ich ganz sicher gemacht, teilweise war ich auch einfach zu langsam. Aber man kann nicht immer gewinnen - wenn man immer gewinnen würde, wäre es auch langweilig“, erklärte Ekström, der bereits 2004 und 2007 DTM-Champion wurde.

Das Führungstrio profitierte vom Pech Timo Scheiders. Nach packenden Zweikämpfen und mit taktischem Geschick schaffte es der aktuelle DTM-Champion in seinem Audi A4 DTM von Platz drei bis an die Spitze des Feldes. Ein Reifenschaden 16 Runden vor Rennende ließ jedoch die Hoffnung von Scheider, seinen Titel zu verteidigen, zerplatzen. Der zweifache DTM-Titelträger verlor zahlreiche Plätze und fuhr nach einem weiteren Boxenstopp als Elfter ins Ziel. Den Titel kann er nun nicht mehr gewinnen.

Hinter dem drittplatzierten Ekström begeisterte der Brite Gary Paffett (Mercedes-Benz) die Zuschauer in der Motorsport Arena Oschersleben. Von Platz zehn in das Rennen gegangen, kämpfte sich der Brite bis auf Platz vier vor. Lohn für den 29-Jährigen: fünf Punkte und Platz drei in der Gesamtwertung. Bester Fahrer eines Fahrzeugs des Jahrgangs 2008 war Mike Rockenfeller aus Neuwied. Der Audi-Pilot wurde vor seinem Markenkollegen Alexandre Prémat Fünfter. Der ehemalige Formel-1-Pilot Ralf Schumacher (Mercedes-Benz) verpasste hinter Jamie Green (GB/Mercedes-Benz) und Martin Tomczyk (D/Audi) als Neunter knapp die Punkte.

Das neunte und letzte DTM-Rennwochenende in Deutschland findet vom 15. bis 17. Oktober auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg statt.

Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: „Ich nehme noch immer keine Glückwünsche zur Meisterschaft entgegen, rechnerisch ist es noch nicht rum. Das ist aber sicherlich ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Wir haben 26 Punkte Vorsprung, es sind noch 30 zu vergeben. Man hat heute gesehen, wie knapp es beieinander liegt. Wir hatten den besseren Speed und konnten entsprechend Druck machen. Es wird spannend bleiben, und wir freuen uns auf Hockenheim.“

Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: „Wir waren in keinem diesjährigen Rennen so nah davor, zu gewinnen. Timo hatte leider einen Reifenschaden und hat dadurch Luft verloren, sodass der Reifen explodiert ist. Das war wirkliches Pech. Aber wir nehmen das positiv: Wir hatten heute eine Performance, die wir bislang nicht zeigen konnten. Der Aufwärtstrend ist auf jeden Fall da. Es gibt bei uns keinen, der den Kopf hängen lässt. Es ist für uns alle eine gute Motivation, dass wir uns langsam nach oben kämpfen konnten und unsere Leistungsfähigkeit verbessert haben. Ins nächste Rennen gehen wir mit dem Ziel, endlich einen Sieg nach Hause zu fahren.“
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