Die Finalrennen der Formel Gloria in Hockenheim wurden von Benjamin Kutzera und Ole Holzkamm gewonnen. Damit holte sich Holzkamm auch die Meisterschaft der Nachwuchsformel.
Erneut waren es spannende Rennen in einem Feld von insgesamt 35 Fahrzeugen der Formel 3, Formel Gloria und Formel Renault. Bei strahlendem Sonnenschein fiel die Entscheidung schon bei Rennen 1.
Das Qualifying der Formel Gloria wurde am Freitagnachmittag ausgetragen. Dort zeigte sich Ole Holzkamm sofort gut sortiert. Mit einer Zeit von 1:44,811 Minuten für die 4,575 Kilometer lange GP-Strecke in Hockenheim stellte er sein Auto auf die Pole Position für Rennen 1. In Qualifying 2 wiederholte er seine gute Vorstellung und fuhr mit 1:45.146 Minuten allen davon. Platz zwei ging jeweils an Andreas Stamann (1:45.158 und 1:45.893). Benjamin Kutzera reihte sich zweimal dahinter ein (1:45.400 und 1:45.896). Die Plätze vier und fünf allerdings wurden getauscht. Bei Qualifying 1 war die 18-jährige Römerin Mara Alno schneller als Freddy Killensberger. In Q2 drehte Killensberger den Spieß um. Allerdings hatte die Italienerin auch mit deutlichen Fehlzündungen zu kämpfen.
Rennen 2 am Samstagmorgen im Rahmen des Finales des AvD race weekends war dann von Beginn an hart umkämpft. Auch weil das Feld mit 35 Fahrzeugen sehr voll war und eine Menge Konzentration verlangte.
Nach 15 Runden fuhr Benjamin Kutzera schließlich mit seinem 155 PS starken Formel Gloria als strahlender Sieger über den Zielstrich. „Es war ein sehr gutes Rennen, bei dem ich die nötige Portion Glück hatte“, so Kutzera. Allerdings war das angesprochene Glück auch eine gute Arbeit. Durch den starken Überholvorgang bei einem Überrundeten schaffte er es sich vom späteren Zweitplatzierten Andreas Stamann abzusetzen. Dritter wurde Ole Holzkamm mit seinem grünen Gloria. Er konnte sich in den Zweikampf um den Sieg nicht mehr einmischen, da auch er seine Erfahrung mit einem überrundeten Formel 3 machte. „Der fuhr immer kreuz und quer und als ich vorbei wollte, kam ich zu weit raus, auf den Curb und dann drehte ich mich.“ Mit Platz drei sammelte der Kieler aber genügend Punkte, um sich schon vor dem allerletzten Lauf die Meisterschaft zu sichern. „Ein schönes Gefühl, neuer Meister der Formel Gloria zu sein“, erklärte er kurz und knapp. Serienkoordinator Frank Hirsch ergänzte aber noch: „Nicht nur neuer Meister, sondern erster Meister der Formel Gloria überhaupt!“ Vierter des Rennen wurde Freddy Killensberger, der zum ersten Mal seit dem 20. Juni 2010 wieder in einem Formel-Auto sass und ein konstantes Rennen absolvierte. Mara Alno hatte weiterhin Zündaussetzer und kam auf Platz fünf.
In Rennen 1 am Samstagnachmittag startete Ole Holzkamm von der Pole ins Rennen und konnte sich in der ersten Rennhälfte etwas von Andreas Stamann absetzen. Doch Stamann kam im Laufe der Zeit immer weiter auf und plötzlich spürte Holzkamm seinen Kontrahenten im Nacken. „Andreas wurde immer schneller und ich hatte mit Untersteuern zu kämpfen“; so Holzkamm. Stamann schaffte es schließlich vorbei zu gehen und sah eigentlich schon als sicherer Sieger aus. Doch wenige Kurven vor Rennende konterte Holzkamm und schaffte es noch an Stamann vorbei. Damit krönte er seine Meisterschaft mit dem Sieg im letzten Rennen. Doch Stamann nahm es sportlich: „Das war ein echt super Rennen, das viel Spaß gemacht hat.“ Mit seinem zweiten Platz festigte er auch seine Vizemeisterschaft.
Als Dritter fuhr Benjamin Kutzera über den Zielstrich, der aber eine 30-Sekunden-Strafe hinnehmen musste: „Ich hatte schon beim Start einen Renault in meinem Heck. Der Zusammenprall veränderte das Auto und ich war nur noch am Rutschen. Die Schaltung war defekt und ich musste früher bremsen. Das ging schon an die Substanz.“ So fuhr er öfters als erlaubt mit allen vier Rädern von der Strecke und bekam die Strafe. So erbte Mara Alno den letzten Podestplatz und freute sich sehr über den Pokal. Vierter wurde Freddy Killensberger, der zu Protokoll gab: „Ich war beim Start außen und musste ein paar Renault vorbei lassen. Danach kämpfte ich mich wieder ran, was aber nicht einfach war.“ Der Youngster konnte aber sehr zufrieden sein, da er fehlerfrei und konstant das Qualifying und Rennen fuhr.
Serienkoordinator Frank Hirsch organisierte am Abend noch eine kleine Feier und war mit der Saison zufrieden: „Zum Jahresanfang hatten wir noch Probleme, aber die Serie kam immer besser in Tritt. Wir haben viele Anfragen und auch hier in Hockenheim waren wieder einige Leute dabei, die großes Interesse am Start 2011 haben. Wir organisieren jetzt noch einen Testtag im Oktober/November in Hockenheim und dann werden wir die Weichen schon frühzeitig stellen.“