Rallye WM
30.09.2010
Fiesta RS WRC löst den Ford Focus RS WRC ab
Der von Grund auf von Ford Europa und seinem langjährigen Teampartner M-Sport neu entwickelte Turbo-Allradler geht im kommenden Februar (10. bis 13.2.) im Rahmen der Rallye Schweden erstmals bei einem WM-Lauf an den Start. Das Ausstellungsstück trägt eine aufsehenerregende Lackierung, das vom Designteam von Ford Europa kreiert wurde und bei der ein kraftvolles Blau mit grauen Kontrasttönen kombiniert wird.
Das neue Rallye-Gerät basiert auf dem überaus erfolgreichen Ford Fiesta S2000, der im Januar sein Wettbewerbsdebüt bei der legendären Rallye Monte Carlo gleich mit einem Sieg krönte und in der Zwischenzeit noch viele weitere internationale und nationale Veranstaltungen gewinnen konnte. Die World Rally Car-Version unterscheidet sich vom Fiesta S2000 unter anderem durch einen 1,6 Liter großen EcoBoost-Turbomotor anstelle des Zweiliter-Saugers. Zugleich ist sie das Ergebnis aufwändiger Detailarbeiten, die neben Modifikationen der Karosserie, des Fahrwerks und der Bremsen sowie der Kraftübertragung auch die Aerodynamik betreffen. In puncto Optik, so viel steht fest, wird das neue Fiesta RS World Rally Car ein würdiger Nachfolger des Ford Focus RS WRC.
Die Entwicklung des Fiesta RS WRC ist derzeit in vollem Gange und wird bis zum Beginn der kommenden Rallye-WM-Saison akribisch fortgesetzt. Das in Paris gezeigte Exemplar stellt dementsprechend noch nicht den endgültigen Stand dar. Dennoch ist schon jetzt klar: Auch die endgültige Wettbewerbsversion, mit der die Werksfahrer Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen und Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila die Rallye Schweden in Angriff nehmen, wird sich durch einen aufsehenerregenden Auftritt und zahlreiche Design-Elemente auszeichnen, die auch die jüngsten Straßenmodelle von Ford charakterisieren. Das Gleiche gilt für das Interieur des Rallye-Boliden, das durch die Übernahme zahlreicher Serienteile seinen Bezug zur Fiesta-Baureihe bewahrt.
Mit dem Fiesta RS World Rally Car startet nicht nur Ford, sondern auch die Rallye-Weltmeisterschaft an sich in eine neue Ära. Sie wird durch ein neues technisches Reglement geprägt, das den Weg für 1,6 Liter große Vierzylinder-Turbomotoren freimacht. Im Falle des Fiesta entstammt das Aggregat der hochmodernen, für ihre ausgezeichnete Kraftstoff-Effizienz gelobte EcoBoost-Familie, die sich unter anderem auch durch Benzin-Direkteinspritzung auszeichnet. „Mit der Einführung unserer fortschrittlichsten Motorentechnologie in die Rallye-Weltmeisterschaft unterstreicht Ford nochmals sein Bekenntnis zum Motorsport“, betont Mike Norton, Motorsport-Manager Ford Europa. „Und die Tatsache, dass der Vierzylinder-Turbo des Fiesta RS WRC unmittelbar auf einem Großserienmotor basiert, liefert ein besonders anschauliches Beispiel für unser langjähriges Bestreben, den Wettbewerb kostengünstig zu gestalten.“
Die Adaption des 1,6-Liter-Benzin-Direkteinspritzer-Turbos verläuft in enger Kooperation zwischen den Ingenieuren von Ford Europa und M-Sport, die zudem auf den immensen Erfahrungsschatz des angesehenen französischen Tuners Pipo Moteur zurückgreifen können. Die Präsentation des neuen Ford Fiesta RS World Rally Car geht dem ersten groß angelegten Praxistest voraus, dem sich das Fahrzeug inklusive des für 2011 vorgesehenen Motorenkonzepts auf spanischen Schotterpisten stellen wird. „Wir haben mit dem neuen Auto zwar in England und Frankreich bereits gut 3.000 Testkilometer abgespult, dabei aber wurde der Versuchsträger zuerst noch von dem 2,0-Liter-Turbo des aktuellen Ford Focus RS WRC angetrieben, später folgte eine 1,6-Liter-EcoBoost-Variante, die sich allerdings noch im Prototypen-Stadium befand“, erläutert Norton. Im Rahmen der angesetzten Testfahrten erhalten auch Hirvonen/Lehtinen und Latvala/Anttila – die Piloten des Werksteams BP Ford Abu Dhabi – erstmals die Gelegenheit, ihr neues Arbeitsgerät für die bevorstehende Saison auf Herz und Nieren zu prüfen.
„Wir freuen uns darauf, den neuen Fiesta RS WRC auf einer so prominenten Automobilausstellung wie der ,Mondial‘ in Paris erstmals der Öffentlichkeit präsentieren zu dürfen“, erklärt Gerard Quinn, der die Entwicklung des Rallye-Fahrzeugs als Motorsport-Chef von Ford in Europa von Beginn an geleitet hat. „Er unterscheidet sich bereits optisch in vielen Details massiv von der S2000-Version, die als Grundlage diente. Auch unter der Karosserie ist vieles anders. Die maßgeblichste Modifikation stellt natürlich der Wechsel zu einem 1,6 Liter großen Benzin-Direkteinspritzer-Turbo aus der EcoBoost-Familie dar, der jüngsten Entwicklung der Motorenentwicklung von Ford.“
Mit großem Enthusiasmus blickt auch Malcolm Wilson, Direktor des Teams BP Ford Abu Dhabi, der Enthüllung des Ford Fiesta RS WRC entgegen. „Dies ist ein großer Moment für alle, die in den vergangenen Monaten ungezählte Stunden in die Entwicklung dieses Rallye-Autos investiert haben. Wir sind stolz darauf, dieses Fahrzeug der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Wir sind mit dem Fiesta RS WRC voll im Zeitplan, die bisherigen Testfahrten verliefen zu unserer vollen Zufriedenheit. Anfang Oktober steht der nächste große Schritt bevor, wenn wir den Wagen erstmals in der für 2011 vorgesehenen technischen Spezifikation auf die Strecke schicken. Unter der Leitung unseres technischen Direktors Christian Loriaux übernehmen dabei erstmals Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala das Steuer. Sie kämpfen mit dem neuen Auto in der kommenden Saison als Werksfahrer von Ford um den WM-Titel. Von entsprechend großer Bedeutung ist ihr Feedback für uns, sie werden unsere Ingenieure mit wertvollen Daten versorgen, die für die Weiterentwicklung von unschätzbarem Wert sind.“
Mit dem Ford Focus RS WRC löst der neue Fiesta RS WRC eines der erfolgreichsten Rallye-Fahrzeuge aller Zeiten ab. Es gewann 2006 und 2007 zwei Konstrukteurs-Weltmeisterschaften in Folge, zugleich war der Laufsieg von Jari-Matti Latvala in Neuseeland der 75. Erfolg von Ford auf WM-Ebene. Damit übernahm die Marke in der ewigen Bestenliste des Rallye-Sports die Spitzenposition und ist jetzt der erfolgreichste Autohersteller in der Geschichte der Rallye-Weltmeisterschaft.
Seit seiner Markteinführung im Oktober 2008 rollten von der aktuellen Generation des Fiesta, die von Ford global auf allen Kontinenten inklusive Nordamerika angeboten wird, bereits mehr als eine Million Exemplare vom Band. Das derzeit zweitbestverkaufte Modell in Europa ist damit ein echter Welterfolg.
Seine ausgeprägten Wettbewerbstalente konnte der neue Ford Fiesta längst unter Beweis stellen. So führen nach acht von zehn Läufen der S2000-Weltmeisterschaft mit Xavier Pons (E, 96 Punkte), Martin Prokop (CZ, 96) und Jari Ketomaa (FIN, 83) gleich drei Fiesta S2000-Piloten die Fahrertabelle an. Zugleich hat sich die Internationale Fiesta SportTrophy, ausgeschrieben für nach R2-Reglement aufgebaute Ford Fiesta R2, als interessantes Sprungbrett für junge Talente fest etabliert. Auch jenseits des Atlantiks präsentiert sich der neue Fiesta als erfolgreicher Sportler. In den Händen der YouTube-Ikone Ken Block ist er in der US-Rallye-Meisterschaft am Start. Besonders leistungsstarke Rallye-Varianten sicherten sich im Juli bei den X Games in Los Angeles – ein vor allem beim jüngeren Publikum mit Spannung verfolgtes Festival für Extremsportarten – Gold- und Silbermedaillen in den „Rally Car“- und „Super Rally“-Disziplinen.
„Der neue Ford Fiesta hat sein sportliches Potenzial bereits bei den unterschiedlichsten Motorsportveranstaltungen auf der ganzen Welt unter Beweis gestellt“, fasst Gerard Quinn zusammen. „Jetzt können wir es kaum noch erwarten, ihn auch in der besonders anspruchsvollen und hart umkämpften Rallye-Weltmeisterschaft in den Wettkampf zu schicken. Wir haben intensiv daran gearbeitet, die unmittelbare Verwandtschaft zwischen dem so erfolgreichen Serienmodell und der Rallye-Variante klar in den Vordergrund zu stellen. Dabei kooperierten unsere Konstrukteure und Produktentwickler eng mit unseren Partnern von M-Sport, deren enormer Erfahrungsschatz für uns der Schlüssel zu einem konkurrenzfähigen Rallye-Fahrzeug ist.“