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STT
26.10.2010

Michael Bäder mit Gesamtsieg zum Titel

"So haben wir uns das erträumt. Beim ersten Rennen den Klassensieg und damit die Meisterschaft“, kommentierte Michael Bäder die vorzeitige Meisterschaftsentscheidung beim STT-Finale auf dem Nürburgring. Durch den wichtigen Sieg hatte der BMW Z4 Pilot den Vorsprung auf uneinholbare 18 Punkte ausgebaut. Im zweiten Rennen gelang dem neuen STT Meister hinter Gesamtsieger Jürgen Alzen (Porsche 997 Turbo) der erneute Sprung aufs Podest.

Überhaupt hatte das Wochenende für den Titelfavoriten gut begonnen. „Wir haben nach Colmar-Berg gleich noch einmal einen großen Kundendienst gemacht. Von außen sieht das zwar immer so aus, als würde alles einfach laufen, aber es steckt auch viel Arbeit dahinter.“ Dennoch hielt sich der Aufwand durch den kompakteren Terminkalender der STT im Gegensatz zur Langstreckenmeisterschaft in Grenzen, wie Bäder betonte. Die Pole im ersten Qualifying sorgte beim Team für zufriedene, aber keineswegs entspannte Mienen. Denn „die Angst vor einem technischen Defekt war schon da. Hätten wir im ersten Rennen einen Motor- oder Getriebeschaden erlitte, wäre der Titel weg gewesen“, erklärte der neue Meister.

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Um es vorweg zu nehmen, Fahrer und Technik bestanden die beiden Abschlussrennen der Saison 2010 mit Bravour. Dass am Ende der Titel mit dem fünften Gesamtsieg perfekt gemacht wurde, war dann noch das Sahnehäubchen auf eine perfekte Saison. Dabei machte es Daniel Schrey (Chrysler Viper GTS-R) zunächst spannend. Nach einer durchwachsenen Saison war der Viper-Pilot neben Bäder in die erste Startreihe gefahren. „Das Potential des Autos ist da. Wir können sicher noch zwei Sekunden schneller fahren.“ Der Gedanke bei all den technischen Schwierigkeiten, den Porsche Turbo wieder hervorzuholen kam aber nie auf. „Das Auto macht einfach viel mehr Spaß“, so Schrey. Dass das Auto richtig gut geht, bewies der Langenberger in Rennen eins als er Bäder nach drei Runden einkassierte. Erst als sich Probleme an der Viper einstellten, kam der Z4 wieder ran und kurz vor der Zielflagge vorbei. Dritter wurde Christopher Gerhard, der sich damit in eine gute Ausgangslage beim Kampf um die Vizemeisterschaft brachte. Da Joachim Duscher aufgrund von Motorproblemen nur die erste Runde gefahren war, musste der letzt jährige Meister eigentlich nur noch die Steilvorlage verwandeln. Das gelang dem Porschepiloten im zweiten Rennen mit Gesamtrang sechs und dem zweiten Platz in der Klasse vor Ulrich Becker (Porsche 997 Cup), wodurch der Vizetitel nach Viersen wanderte.

Durch die technischen Probleme bei Joachim Duscher wurde es um den dritten Platz in der Meisterschaft ebenfalls noch einmal spannend. Gerald Schalk konnte im ersten Rennen mit Klassenplatz drei Punkte gut machen. Teamkollege Jürgen Alzen holte dann im zweiten Heat souverän mit 15,486 Vorsprung vor Michael Bäder und René Snel den Gesamtsieg. Da Joachim Duscher die Motorproblematik mit der Reduzierung des Ladedrucks halbwegs gelöst bekam, aber in der Klasse bis 3500 ccm nur Zweiter geworden war, zogen Schalk/Bäder um 0,5 Pünktchen in der Endabrechnung vorbei.
Hinter Joachim Duscher wurde Jochen Thissen (Opel Astra F) in seiner ersten kompletten STT-Saison Meisterschaftsfünfter. Zwei Klassensiege bei den 2-Liter Fahrzeugen sorgten für einen gelungen Saisonabschluss, nachdem das Team in Colmar-Berg noch vom Pech verfolgt war. Leider mussten sich Helmut Maier (VW Spiess Golf) und Joachim Bunkus (Triumph Dolomite) bereits nach den Qualidurchgängen verabschieden. Doch auch Hajo Chorus (Ford Focus) und Petra Kolic-Wiese (VW Golf I) hatten an diesem Wochenende kein Glück. Dafür freute sich einer umso mehr. Georgios Katsikis gab im viel bestaunten neu aufgebauten Opel Manta sein STT-Comeback. Gerade noch rechtzeitig war der weiße Manta fertig geworden und erlebte sein Roll-out ausgerechnet beim STT-Finale. „Es hat super viel Spaß gemacht und wir sind trotz der Kinderkrankheiten am Auto voll und ganz zufrieden“, freute sich der Siegener zudem noch über den zweiten Platz in der Klasse.

Einen Doppelsieg durfte an diesem Wochenende V8 STAR Pilot Sven Fisch feiern. Zweimal behielt er gegenüber dem 23jährigen Norweger Joakim Ottersen in einem weiteren V8 STAR die Oberhand. Das norwegische Team zeigte sich von der STT derart begeistert, dass sie schon für das kommende Jahr Starts ankündigten. Hinter Ottersen wurde Alexandra Irmgartz im Porsche 964 RS zweimal Dritte, wodurch sich die Tochter des dreimaligen STT-Meister Michael Irmgartz den Sieg in der Junioren-Wertung sicherte.

Besonders eng ging es diesmal in der gut besetzten 3,5 Liter Klasse zu. Im ersten Rennen behielt Christian Hofmänner (Mitsubishi Evo 10) die Oberhand. Mit 2,075 Sekunden Rückstand zuvor noch knapp geschlagen, holte sich Wolfgang Fischer (BMW M3 E36) im zweiten Heat den Klassensieg vor Joachim Duscher und Pierre Bonhôte (Mitsubishi Evo 7), der erneut Klassendritter wurde. Wie so oft in den letzten Jahren nutzen einige Fahrer das Saisonfinale, um einmal STT Luft zu schnuppern. Dr. Heinrich Spies brachte seinen Audi TT in der Klasse bis 3500 ccm zum Einsatz. Für Gerhard Füller endete sein erstes STT Wochenende mit zwei Klassensiegen im BMW M3 E30.

Gar seine Rennpremiere gab Ingolf Piechota (Porsche 997 Cup) in der Spezial-Tourenwagen-Trophy. Zuvor hatte der Ulmener, der seine Feuertaufe mit den Klassenplätzen vier und fünf bestand, nur einen Test gefahren. Schon Reiner Lutz hatte mit seinem Porsche Cayman auch als Neuling in der STT eine gute Rolle spielen können. Auf dem Nürburgring reichte es trotz der bärenstark besetzten Klasse jeweils zu Rang vier.
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