ADAC GT Masters
05.09.2011
Fach Auto Tech: Sieg und Tabellenführung
Daniel Dobitsch/Swen Dolenc: Dabei hatte das Team um die Startnummer #15 nicht den besten Einstieg in das Wochenende gefunden. Nach zwei Kühlerschäden - bedingt durch Steinschlag und ein unkonventionelles Bremsmanöver eines Wettbewerbers - in den freien Trainings waren Swen Dolenc und Daniel Dobitsch bis zum Qualifikationstraining auf der 4 1/2 Kilometer langen GP-Strecke im Infield des Lausitz-Triovals kaum gefahren. Mit Startplatz fünfzehn für das erste Rennen am Samstagmittag war man entsprechend zufrieden. "Da geht noch was", verhieß Teamchef Alex Fach nach dem Qualifying, der um die Konstanz des Duos weiß.
Zunächst wurde der Vorwärtsdrang des Schweizer Porsche 911 GT3 R jedoch gebremst. Nach einer Startkollision mehrerer Wettbewerber war Startfahrer Swen Dolenc bis auf Rang 18 abgerutscht und hatte im Getümmel auch die Führung in der Amateur-Wertung an den Konkurrenten und Ex-Skispringer Sven Hannawald verloren. Zwar ließ die anschließende Safetycar-Phase dem Stuttgarter nicht mehr viel Zeit für eine Aufholjagd, dennoch erkämpfte er sich bis zum Fahrerwechsel auf Daniel Dobitsch die Führung zurück und machte auch den am Start verlorenen Boden wieder gut.
Daniel Dobitsch lieferte sich in der zweiten Rennhälfte einen spannenden Zweikampf mit Ferdinand Stuck, den er erst in der letzten Runde für sich entschied. Als Fünfzehnter der Gesamtwertung und als Sieger in der Amateurwertung vor Toni Seiler und Carsten Tilke flog der Fach-Porsche über den Zielstrich. "Tolles Rennen mit P1 bei den Amateuren für Swen. Nach langem Kampf mit dem Stuck-Lambo konnte ich diesen überholen und Swens Amateur-P1 sichern. Nun ist er nur noch 3 Punkte hinter Hayek auf P2 der Amateur-Gesamtwertung. Danke ans Team!" freute sich der Meraner für seinen Fahrerkollegen.
Der Team-Youngster Daniel Dobitsch absolvierte am Sonntagmittag die erste Rennhälfte des zweiten Wertungslaufes und hatte schon in der Formationlap eine Schrecksekunde zu überstehen. Ein Wettbewerber war ihm ins Heck gefahren und beschädigte den Eidgenossen-Porsche schwer. Dennoch war ihm ein blendender Start gelungen und schon in der ersten Runde fuhr Daniel Dobitsch von Startposition 21 auf Rang 16 vor. Während sich vorn das Feld bald auseinanderzog, war der 27-Jährige im Mittelfeld in spannende Positionskämpfe mit dem Niederländer Peter Kox und Ex DTM-Pilot Roland Asch verwickelt. Bis zum Boxenstopp und Fahrerwechsel auf Swen Dolenc lag er bereits auf dem 14. Platz.
Auch der Teamkollege konnte sich über mangelnde Beschäftigung seitens der Wettbewerber nicht beschweren. Rundenlang kämpfte er gegen Albert von Thurn und Taxis. Am Ende musste sich der Fach-Pilot, mit unorthodoxer Aerodynamik des 911ers unterwegs, auf Rang 12 seiner Durchlaucht nur knapp geschlagen geben. "Es war ein sensationelles Wochenende mit vielen spannenden Fights.
Während des kurzen Boxenstopps hatte das Team das Auto mit Klebeband notdürftig getaped. Wir haben bis zum Ende hoffen müssen, dass es hält. Der zwölfte Rang in diesem starken Fahrerfeld ist unter diesen Umständen phantastisch", berichtete der Stuttgarter am Sonntagmittag zufrieden. In der Tabelle der Amateurwertung übernahm er zwei Veranstaltungen vor Saisonende Rang eins mit sieben Punkten Vorsprung vor Marc Hayek.
Otto Klohs/Jens Richter: Lokalmatador Jens Richter qualifizierte im ersten Zeittraining den Porsche mit der Startnummer #16 für die 16. Startreihe.
Nachdem er den Startunfall im ersten Rennen am Samstagmittag umzirkelt hatte machte er fünf Positionen gut und übergab den PS Boliden in Runde 13 an Otto Klohs. Der Ludwigshafener steuerte als 25. in Ziel und sicherte beiden Piloten jeweils 9 Punkte für die Amateurwertung.
Jens Richter berichtete: "Es war heute schwierig in Turn 1. Bei dem Chaos musste man sehen, im Slalom ohne Beschädigungen da durch zu kommen." Der Wurzener, der den Lausitzring wie seine Westentasche kennt, formulierte nach dem ersten Wertungslauf auch das Ziel für Sonntag, an dem das Duo wiederum aus der 16. Startreihe ins Rennen gehen würde: "Wir sind hungrig, morgen muss es weiter nach vorn gehen." Zu viel versprochen hatte der 35-Jährige damit nicht.
Schon der Start gelang Otto Klohs, der an diesem Sonntag für den ersten Part des Rennens zuständig war, perfekt. Nach der ersten Runde hatte er vier Positionen gewonnen und konnte mit konstant guten Rundenzeiten an der 22 Stelle liegend an Jens Richter übergeben. Dieser bestritt auf seiner Heimstrecke das bisher beste Rennen der Saison, ließ nicht nur den Tabellenführer der Amateurwertung, Marc Hayek, hinter sich und überquerte sensationell als 15. und nur drei Positionen hinter dem Kollegenduo Dolenc/Dobitsch die Ziellinie. "Es hat mich sehr beflügelt, hier vor zahlreichen Gästen ein Rennen zu bestreiten. Das Auto lief tadellos - alles einwandfrei!" freute sich Jens Richter, und auch Teamchef Alex Fach zeigte sich voll des Lobes: "Ein schönes Ergebnis auch für Otto und Jens. Der Erfolg kommt bei beiden mit der Konstanz. Wenn sie diese Performance auch zu den nächsten Rennen beibehalten, können sie sich durchaus weiter vorn etablieren." Das Fahrerduo kletterte mit weiteren 15 Punkten auf Rang zehn der Amateurwertung.
Die nächsten Rennen des ADAC GT Masters finden auf dem TT Circuit im niederländischen Assen vom 16. bis 18. September statt.