ADAC GT Masters
28.09.2011
Tomczyk: „GT-Sport hat eine langfristige Zukunft“
Das ADAC GT Masters fährt auf der Erfolgsspur und setzt in der Saison 2011 neue Bestmarken bei Teilnehmern und Markenvielfalt. Worin liegt das Erfolgsgeheimnis?
ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk: „Wir haben bereits frühzeitig zum Ende der vergangenen Saison den Teams eine Planungssicherheit mit Kalender, TV-Übertragung und attraktiven Rahmenbedingungen wie Einschreibegebühr und Preisgeldstruktur geboten. Zudem gibt es immer mehr Hersteller, die ein interessantes Kundensportprogramm mit spektakulären Supersportwagen im Angebot haben.“
In anderen Rennserien sind die Starterzahlen zum Saisonende stark rückläufig, das ADAC GT Masters hingegen wird beim Finale auf dem Hockenheimring vermutlich mit dem größten Starterfeld der Geschichte starten. Wie erklären Sie sich diesen Boom?
Tomczyk: „Wie schon erwähnt, können wir den Teams ein insgesamt attraktives Gesamtpaket anbieten. Begonnen mit einem abwechslungsreichen Kalender, nationaler und internationaler TV-Übertragung sowie steigenden Zuschauerzahlen an den Rennstrecken. Dass wir im Laufe der Saison neben den fest eingeschriebenen Teams auch vermehrt Fahrer und Mannschaften aus dem europäischen Ausland am Start haben, bestätigt die Aussage, dass wir mit dem ADAC GT Masters die stärkste GT-Serie Europas bieten.“
Die Markenvielfalt mit Supersportwagen von zehn Herstellern und das Rekordstarterfeld mit rund 40 Fahrzeugen sucht ihresgleichen. Dazu startet mit Heinz-Harald Frentzen in diesem Jahr einer der bekanntesten deutschen Motorsportler in der Serie. Was sagen Sie zu seinen bisherigen Leistungen?
Tomczyk: „Heinz-Harald Frentzen war und ist immer noch ein echter Vollblut-Racer. Neben seiner Steigerung im Saisonverlauf beeindrucken mich auch seine umgängliche Art mit den Fans im Fahrerlager, seine professionelle Medienarbeit und wie er mit seinem noch nicht so erfahrenen Teamkollegen Sven Hannawald analytisch und systematisch arbeitet.“
Welche Fahrer haben Sie persönlich in dieser Saison am meisten überrascht?
Tomczyk: „Neben der bereits erwähnten Performance-Steigerung von Heinz-Harald Frentzen sind es vor allem solch junge Rennfahrer wie ein Luca Ludwig, Christoper Mies oder die beiden Stuck-Brüder, die mit starker Leistung auf der Strecke und ihrer angenehmen Art positiv auffallen.“
Welchen Stellenwert genießt das ADAC GT Masters mittlerweile in der deutschen Motorsportlandschaft und in Europa?
Tomczyk: „Ich denke, mit etwas Stolz können wir auf die vergangenen Jahre und die Entwicklung, die das ADAC GT Masters genommen hat, zurückblicken. Die Hersteller sehen den GT-Sport als eine interessante Plattform für ihr Kundensportprogramm. Dank unserer nationalen und internationalen TV-Berichterstattung haben wir in den letzten zwei Jahren nicht nur von den Teams, sondern auch von Zuschauern, Partnern und Herstellern positive Resonanz erhalten.“
Neben früheren DTM-Piloten wie Alexandros Margaritis haben auch Nachwuchsfahrer wie Dominik Baumann, der aus dem ADAC Formel Masters kommt, das ADAC GT Masters für sich entdeckt. Ist das ADAC GT Masters auch eine gute Schule für junge Talente?
Tomczyk: „Definitiv. Zum einen bieten wir erstklassigen Rennfahrern wie früheren Formel 1- und DTM-Fahrern ein Wettbewerbsumfeld auf Top-Niveau. Zum anderen gibt es für talentierte Nachwuchs- und Amateurfahrer sehr gute Aufstiegschancen entweder innerhalb der Formelklassen vom ADAC Formel Masters in den ATS Formel-3-Cup oder auch von der ADAC PROCAR und den Formelserien ins ADAC GT Masters.“
Die „Balance of Performance“, die für Chancengleichheit der Supersportwagen und für spannende Rennen sorgt, steht in dieser Saison oft in der Kritik. Wie beurteilen Sie dieses Thema?
Tomczyk: „Die Aufgabe – aufgrund der verschiedenen Stellschrauben wie unterschiedliche Streckencharakteristiken, Fahrzeugkonzepte oder wechselnde und unterschiedliche Fahrerpaarungen –, allen gerecht zu werden, ist sicherlich nicht einfach. Meiner Meinung nach hat es über den Saisonverlauf hinweg durch die Einstufungen und Anpassungen der unabhängigen GT-Kommission aber eine ausgeglichene Chancengleichheit für alle Fahrzeuge gegeben. Zudem liegen in den meisten Trainings-Sessions oft bis zu 20 Fahrzeuge innerhalb einer Sekunde.“
Herr Tomczyk, 2007 zeigten Sie großen Mut und haben mit dem damals sehr jungen GT3-Konzept das ADAC GT Masters aus der Taufe gehoben. Der GT-Sport entwickelt sich seitdem prächtig und das ADAC GT Masters ist mittlerweile die populärste GT-Serie in Europa. Wie sehen Sie grundsätzlich die Zukunft des GT-Sports?
Tomczyk: „Gerade für den GT-Sport und im speziellen für die GT3-Fahrzeuge sehe ich für die kommenden Jahre weiterhin gute Chancen. Mit dem ADAC GT Masters bieten wir eine gute Mischung für ambitionierte Amateurfahrer, talentierte Nachwuchspiloten und ehemalige Profirennfahrer. Wenn das Gesamtkonzept aus Vermarktung und Fannähe – also Motorsport zum Anfassen – weiterhin so angenommen wird, sehe ich für den GT-Sport noch ein großes Entwicklungspotenzial und eine langfristige Zukunft.“
Worauf dürfen sich die Fans in der Saison 2012 noch freuen?
Tomczyk: „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir mit unserem Kalender noch attraktiver werden. Zudem dürfen wir sicherlich auch das eine oder andere weitere neue GT3-Fahrzeug wie einen Aston Martin oder McLaren am Start sehen.“
Das ADAC GT Masters startete 2011 erstmals bei drei Auslandsrennen. Werden in der Saison 2012 weitere Auslandsrennen folgen?
Tomczyk: „Wir sind aktuell noch in den letzten Gesprächen mit den infrage kommenden Rennstrecken sowie unseren ADAC Regionalclubs hinsichtlich der sportlichen Ausrichtung der einzelnen ADAC Masters Weekends. Prinzipiell können wir uns wieder zwei attraktive Auslandsgastspiele vorstellen.“
Wird das ADAC GT Masters auch in der Saison 2012 live im Fernsehen zu sehen sein?
Tomczyk: „Da befinden wir uns derzeit in Verhandlungen, um wieder ein attraktives Paket zu schnüren. Von einer Live-Übertragung dürfen Sie in jedem Fall ausgehen. Ich denke, dass wir in den kommenden Wochen einen bedeutenden Schritt weiter sein werden.“