ADAC Procar
28.09.2011
Final Countdown: Saisonfinale am Hockenheimring
Ein abwechslungsreiches Starterfeld bringt die ADAC Procar mit nach Hockenheim. 20 Piloten kämpfen um die allerletzten Punkte in der laufenden Saison, denn bei vielen ist noch eine bessere Platzierung drin. Gute Nerven sind daher gefragt, ist doch die anspruchsvolle Streckenführung im Motodrom und vor allem die Hochgeschwindigkeitspassage „Parabolica“ berühmt-berüchtigt und nicht nur einmal rennentscheidend gewesen.
Division 1: Podestentscheidungen in Sicht
Wer ruhige Rennen in der Klasse der Super-2000-Tourenwagen am Rennsonntag erwartet, wird sicher eines Besseren belehrt. Obwohl Johannes Leidinger den Titel bereits in der Tasche hat, kommt es für den 24-Jährigen bei seinem Heimrennen nicht in Frage, zurückzustecken: «Ich will die Saison mit einem tollen Ergebnis abschließen, so viel ist sicher», stellt der Saarländer klar. Und nicht nur Leidinger ist heiß auf eine Top-Platzierung: Jens Weimann will sich bei der letzten Veranstaltung auf der Rennstrecke gegen den Titelträger durchsetzen und am liebsten zwei Mal ganz oben aufs Podest fahren. Damit würde er auch seinen zweiten Platz gegen Peter Rikli verteidigen, für den der Hockenheimring auch ein Heimspiel ist und der dementsprechend motiviert in die Rennen geht.
«Ich habe noch genau diese eine Chance, um mir den Vizetitel zu holen und werde alles daran setzen, um sie zu nutzen», so der Schweizer Rikli, der allerdings auch etwas Glück benötigt, um die 16 Punkte Rückstand in einen Vorsprung gegenüber Weimann umzuwandeln. Auch darf er seinen Landsmann Christian Fischer nicht außer Acht lassen, der mit nur sieben Punkten Rückstand auf Riklis Podestplatzierung schielt. Michail Stepanov hat einen mehr als komfortablen Vorsprung vor den Rookies Andreas Kast und Matthias Kaul, die zum Saisonabschluss noch einmal beide an den Start gehen. Zusätzlich bekommt Stepanov Schützenhilfe von einem alten Bekannten: Charlie Geipel wird als Teamkollege des Russen angreifen und möchte seinen einzigen Procar-Auftritt in 2011 zu einem Erfolg werden lassen. Zusätzliche Konkurrenz kommt noch aus der Schweiz: Markus Huggler geht mit einem BMW 320si E46 an den Start.
Division 2: Sekundenkämpfe ohne Gnade
In der Division 2 wird es rund gehen. 11 wendige Tourenwagen werden für Aufsehen sorgen und den Zuschauern packende Duelle bieten. Allen voran natürlich die beiden potenziellen Titelkandidaten: Rookie Nils Mierschke und Routinier Guido Thierfelder. Nachdem beide eine schwierige Veranstaltung in Assen bestmöglich hinter sich gebracht haben, kommt es nun zum Showdown im Baden Motodrom: «Ich werde alles daran setzen, den Titel auch in diesem Jahr einzufahren, aber neun Punkte aufzuholen, das ist nicht einfach und ich muss auch auf etwas Glück hoffen», weiß Guido Thierfelder. Nils Mierschke, der sich erneut in der Position des Gejagten befindet, will versuchen, mit Köpfchen seinen großen Traum vom Titel zu erfüllen: «Ich kann die Rennen etwas ruhiger angehen als Guido. Aufgeregt bin aber natürlich trotzdem. Ich werde einfach so fahren wie ich es bei jedem anderen Rennen auch getan habe und mein Bestes geben und hoffe, dass es am Ende reicht», so der 21-Jährige.
Um Platz drei wird bereits seit ein paar Rennen heftig gekämpft. Kevin Krammes und Ralf Glatzel trennt nur noch ein einziger Punkt. Krammes, der in Assen wenig Glück hatte, tritt mit der Hoffnung an, dass Fortuna ihm in Hockenheim mehr zugetan ist und dass er Glatzel auf Abstand halten kann. Nach seiner mehr als sehenswerten Rallye-Einlage quer durch Kiesbett und Rasenfläche in Assen, steht Glatzel der Sinn nach einem ruhigeren, aber erfolgreichen Rennen: «Mein Auto hat in Assen genug von der Umgebung der Rennstrecke gesehen, jetzt wird wieder auf der Strecke gekämpft. Meine Chancen stehen gut, Platz 3 in der Fahrerwertung ist ganz klar mein Saisonziel.» Ob Ulrike Krafft, für die die Saison so verheißungsvoll mit drei Podestplätzen in den ersten vier Rennen begann, den fünften Platz halten kann, darüber entscheidet auch Lucas Buhk. Der Procar-Neueinsteiger liegt 10 Punkte hinter der ATM Speed Lady, die sich in Assen ebenso wie Buhk über eine Podestplatzierung freuen konnte.
10 Punkte hinter Buhk liegt Saskia Müller, die zweite Dame im Fahrerfeld, auf Platz 7 mit Ambitionen auf eine bessere Platzierung: «An den letzten beiden Veranstaltungen konnte ich nicht teilnehmen, jetzt will ich noch einmal alles geben und vielleicht schaffe ich den Sprung nach vorne sogar. Es wird schwer, aber ich bin eine Kämpfernatur», erklärte sie. Ergänzt wird das Starterfeld erneut durch Ronny Reinsberger, der offensichtlich Gefallen an den engen Duellen in der ADAC Procar gefunden hat sowie von Klaus Bingler und Julia Trampert. Einen weiteren Fahrer schickt das Team Roscher Racing auf die Strecke.