ATS Formel 3 Cup
29.08.2011
Matchball für Richie Stanaway
Erschwerend kommt hinzu, dass der 19-Jährige mit viel Selbstverstrauen in die Niederlausitz reist: Stanaway konnte nämlich, im Rahmen der Formel 1 im belgischen Spa, bei seinem Gastspiel in der GP3 einen Sieg erringen. Mit stolz geschwellter Brust wird er deshalb am kommenden Wochenende die Saisonläufe 13 und 14 des ATS Formel-3-Cup auf dem EuroSpeedway Lausitz angehen.
Vor knapp drei Wochen feierte Stanaway einen Doppelsieg am Red-Bull Ring, womit er neun von zwölf Rennen für sich entscheiden konnte. Deshalb sollte man auf dem EuroSpeedway Lausitz am 03. und 04. September besonders den weißen Dallara-Volkswagen mit der Startnummer 5 im Auge behalten, der vom niederländischen Team Van Amersfoort Racing eingesetzt wird. Auf der ostdeutschen Piste bei Senftenberg kann Stanaway nämlich schon den ersten Matchball verwandeln und sich die Krone im SONAX Rookie-Pokal aufsetzen. Die mit 10.000 Euro dotierte Wertung führt er ebenfalls souverän an.
Spannung versprechen zudem zahlreiche Kämpfe im Mittelfeld. Vor allem hinter dem Dänen Marco Sörensen, der im Dallara-Mercedes die zweiten Plätze scheinbar gepachtet hat - Sörensen liegt auch deshalb recht klar auf dem zweiten Tabellenplatz. Sehr eng und immer spektakulär geht es um Klaus Bachler und Tom Blomqvist zu, die punktgleich auf dem dritten Platz der Tabelle liegen. Überhaupt merkt man deutlich, dass mit jedem Formel-3-Kilometer mehr die Lehrkurve bei den Piloten ansteigt: Alon Day, Hannes van Asseldonk, Markus Pommer, Rene Binder und auch Tony Halbig mischen nun kräftig im Vorderfeld mit.
Vor allem der dritte Tabellenplatz ist im ATS Formel-3-Cup heiß umkämpft. Punktgleich stehen Klaus Bachler und Tom Blomqvist mit je 53 Zählern da, knapp gefolgt von Alon Day, der bislang 47 Punkte sammeln konnte. Doch auch auf Hannes van Asseldonk sollte man achten. Der Niederländer kassierte letztens hinter Stanaway und Sörensen die drittmeisten Punkte. „Nach drei dritten Plätzen in Folge, habe ich in der Lausitz Rang zwei im Visier“, folgert Van Asseldonk. Doch dieses scheinbar logische Aufstiegsprinzip kann man im hart umkämpften Formel-3-Sport nicht unbedingt voraussetzen.
Und genau dies macht den Reiz im ATS Formel-3-Cup aus: Zufälle sind nicht kalkulierbar. Der Weg zum Sieg und Erfolg führt über eiserne Disziplin, Talent, technisches Verständnis sowie Konzentration - und diese Voraussetzung bringen alle mit, die in der schnellsten deutschen Formel-Rennserie antreten.