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Automobilsport
19.03.2011

Audi R15 TDI beim Abschied in Reihe eins

30 Grad im Schatten und 56 Fahrzeuge auf einer knapp sechs Kilometer langen Rennstrecke - die Bedingungen beim Saisonauftakt des Intercontinental Le Mans Cup (ILMC) in Sebring (US-Bundesstaat Florida) könnten schwieriger kaum sein. Audi hat sich mit den Startplätzen zwei und vier eine gute Ausgangsposition für den US-Langstrecken-Klassiker erarbeitet.

Beim seinem zehnten und letztem Renneinsatz muss der Audi R15 TDI aufgrund des neuen Reglements mit deutlich reduzierter Motorleistung an den Start gehen. Trotzdem gelang es dem Franzosen Romain Dumas bei seinem ersten Qualifying für Audi, die beiden neuen Peugeot 908 zu splitten und für das Audi Sport Team Joest mit dem "alten" R15 TDI einen unerwarteten Platz in der ersten Startreihe zu erkämpfen.

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Tom Kristensen war im 25-minütigen Qualifying auf einer ähnlich schnellen Runde wie sein Teamkollege, bevor er in der Zielkurve hinter einem langsameren Fahrzeug Zeit verlor. Damit geht der zweite Audi R15 TDI am Samstag um 10:30 Uhr Ortszeit (15:30 Uhr in Deutschland) von Startplatz vier ins Rennen.

Aufgrund der hohen Temperaturen und des extrem großen Starterfeldes mit 56 Fahrzeugen aus insgesamt sechs Klassen hat sich die Audi-Mannschaft an den insgesamt vier Trainingstagen ganz darauf konzentriert, die beiden Audi R15 TDI für das Rennen abzustimmen und für die Fahrer so komfortabel wie möglich zu machen. Die Zuverlässigkeit wird über die 12 Stunden Distanz auf der extrem harten Rennstrecke ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen. Auch das war bisher eine große Stärke des Rekordsiegerwagens der 24 Stunden von Le Mans.

Stimmen nach dem Qualifying

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Es ist für ein 12-Stunden-Rennen sicher eine gute Basis, wenn man in den ersten beiden Startreihen je ein Auto stehen hat. Vor allem, wenn man weiß, dass es ein sehr schwieriges Rennen wird mit den vielen Autos und sicherlich sehr vielen Pace-Car-Phasen. Morgen ist es wichtig, dass man strategisch keine Fehler macht und alle ruhig bleiben, auch wenn es auf der Strecke vielleicht manchmal heiß hergeht."

Timo Bernhard (Audi R15 TDI #1): "Wir hatten hier bisher eine gute, produktive Woche. Auch das Qualifying war richtig gut. Romain (Dumas) hat unser Auto in die erste Reihe gestellt. Das ist eine gute Ausgangsposition. Das Rennen wird nicht ganz einfach, denn mit über 50 Fahrzeugen wird es auf einer sechs Kilometer langen Strecke ziemlich eng. Zum Teil kann man hier nicht zu zweit nebeneinander durch die Kurven fahren. Dazu kommt der Sand. Neben der Linie sammelt man schnell Dreck auf. Doch wir kennen die Zuverlässigkeit des R15 TDI und sollten relativ gute Chancen haben."

Romain Dumas (Audi R15 TDI #1): "Das war mein erstes Qualifying für Audi. Ich habe natürlich gehofft, mich gut zu schlagen. Ich bin schon immer gerne Qualifying gefahren, aber das letzte Mal in einem Sportwagen war schon eine ganze Weile her. Es hat Spaß gemacht. Die Runde war gut, ich denke viel mehr wäre weder im Fahrer noch im Auto drin gewesen. Das Fahrzeug war ganz gut ausbalanciert. Bisher haben wir unseren Job gut gemacht. Nun werden wir sehen, was morgen passiert. Das Rennen wird sehr lang. Da ist es nicht entscheidend, ob man vom zweiten oder sechsten Platz startet."

Mike Rockenfeller (Audi R15 TDI #1): "Wir wissen aus der Vergangenheit, dass sich die Strecke in Sebring je nach Temperatur und Grip-Niveau ständig verändert. Ich glaube, dass Romain (Dumas) ein tolles Qualifying gefahren ist. In der ersten Reihe zu stehen, ist immer schön. Das Rennen wird aber verdammt lang. Wir wissen, dass das Qualifying dabei nicht entscheidend ist. Deshalb haben wir uns von Anfang an auf das Rennen konzentriert. Ich hoffe, dass wir den einen Platz noch gutmachen können ..."

Tom Kristensen (Audi R15 TDI #2): "Wir haben uns die ganze Woche darauf konzentriert, unsere alte Waffe, den R15 TDI, zu optimieren. Wir möchten ihm in seinem letzten Rennen einen guten Abschied verschaffen. 56 Autos bedeuten lange, anstrengende 12 Stunden für das Auto, die Crew und auch uns Fahrer. Im Qualifying haben wir uns gut geschlagen. Ich war auf einer schnellen Runde, ehe ich in der letzten Kurve auf ein langsameres Fahrzeug auflief. Ich bin zufrieden, dass ich nicht noch mehr Zeit verloren habe und noch Startplatz vier geholt habe. Es wäre also mehr möglich gewesen, wenn auch nicht die Pole. Wir wussten, dass der neue Peugeot über eine Runde schneller sein würde. Doch jetzt gehen wir in ein 12-Stunden-Rennen. Wir müssen uns konzentrieren, nicht in Zwischenfälle verwickelt zu werden und keine Zeit an der Box zu verlieren. Wir haben eine großartige Crew. Und das Auto ist erprobt."

Allan McNish (Audi R15 TDI #2): "Wir haben hart daran gearbeitet, dass Setup des R15 TDI für das Rennen zu optimieren. Ich glaube, das ist entscheidender als je zuvor, denn mehr als 50 Autos auf der Strecke machen den Verkehr zu einem riesigen Thema. Es wird wichtig sein, dass man sich im Auto wohl und sicher fühlt, wenn man neben der Linie überholen muss. Darauf haben wir uns konzentriert. Wir haben ein gutes Auto und ein Team, das viel Erfahrung bei dieser Veranstaltung hat. Das kann entscheidend sein."

Dindo Capello (Audi R15 TDI #2): "Wir sind eine Woche hier. Wie immer in Sebring ist die Strecke in Sebring jeden Tag anders. Was an einem Tag funktioniert, passt an einem anderen Tag nicht mehr. Startplatz zwei für unser Schwesterauto ist besser als erwartet. Wir freuen uns auf das Rennen. Ich denke, dass wir mit dem offenen Auto im Verkehr einen Vorteil gegenüber unseren Konkurrenten haben. Uns war klar, dass wir keine Chance auf die Pole haben würden. Aber ich denke, wir haben für das Rennen ein Auto, mit dem wir um den Sieg kämpfen können."

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): "Romain(Dumas) und Tom (Kristensen) haben im Qualifying gezeigt, dass es trotz der Beschränkung mit dem R15 TDI noch ganz gut. Dass wir nicht auf Pole stehen, ist keine große Überraschung. Aber die Startplätze zwei und vier sind eine gute Ausgangsposition. Wichtig ist, dass die Autos so sind, wie sie die Fahrer haben wollen. Morgen wird es nämlich nicht auf die letzte Zehntelsekunde ankommen. Das wird vielmehr ein strategisches und taktisches Rennen, geprägt von zahlreichen Gelbphasen. Es wird unheimlich viel passieren. Ich glaube, dafür haben wir uns ganz gut aufgestellt."

Ergebnis Qualifying
1. Montagny/Sarrazin/Lamy (Peugeot) 1.46,571 Min.
2. Bernhard/Dumas/Rockenfeller (Audi R15 TDI) 1.47,680 Min.
3. Wurz/Gené/Davidson (Peugeot) 1.48,020 Min.
4. Capello/Kristensen/McNish (Audi R15 TDI) 1.48,173 Min.
5. Lapierre/Duval/Panis (Peugeot) 1.48,569 Min.
6. Pickett/Graf/Luhr (Lola-Aston Martin) 1.49,679 Min.
7. Brabham/Franchitti/Pagenaud (Acura/Honda) 1.49,802 Min.
8. Prost/Jani/Bleekemolen (Lola-Toyota) 1.50,756 Min.
9. Lahaye/Moreau/Ragues (OAK-Pescarolo) 1.51,781 Min.
10. Dyson/Smith/Cochran (Lola-Mazda) 1.52,233 Min.
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