Automobilsport
18.07.2011
Freud und Leid bei Thomas Neuert in PC996 Cup
Das freie Training des PC 996 Cups am Samstag Vormittag musste ohne den Champion 2010 stattfinden, da er während Fahrten mit Kunden seines Sponsors „ Automeister „ Probleme mit der Kupplung seines sonst so perfekt gewarteten 996 Gruppe B Porsche feststellte.
Da der Truck seines Penske Sportwagenzentrums auf dem A1 Ring in Austria unterwegs war, hatte sich das Team „ 11er Ecke-Logwin-Cargraphic-Racing „ bereit erklärt sein Fahrzeug zu betreuen. So begannen die Mechaniker schon in der Nacht mit dem Ausbau des Getriebes. Schuld an der Nachtarbeit und der Hektik am Samstag Vormittag war wieder einmal ein Cent-Artikel.
Zum Zeittraining sollte aber alles wieder perfekt laufen. Neuert lief in der Zeit um sein aufgebocktes Auto herum, wie ein Rennpferd, kurz bevor die Startrampe sich anhebt. Ulrich Rossaro, der betreut wurde durch „ Highspeed „ Racing, legte als einziger Fahrer eine Zeit unter 1:40 hin. Vor Thorsten Rose „ Chrzanowski Racing“ und Andre Krumbach im Gruppe 9A Auto. Dann schon ein gut aufgelegter Haci Koysüren vor Reiner Sessler, der wie kein anderer in der Schikane „ Hotelkurve „ sein rechtes Vorderrad in der Luft hatte. Einzig Bernd Karrer fuhr etwas zu optimistisch durch das „S“ der Mibaukurve. Verlor sein Fahrzeug im Kurvenausgang und schlug rückwärts in die Reifenstapel ein.
Zum Zeittraining für das 1. Rennen am Samstag Abend ging es aber schon ordentlich zur Sache. Thomas Neuert konnte man deutlich die Erleichterung ansehen, als Kurt Ecke den Daumen nach oben streckte und das „ ok „ für eine Jagd nach der Pole für ihn frei gab.
Aber so sehr Neuert sich auch streckte, für die Polposition war die Zeit von Thorsten Rose, 1:36.789, das Maß aller Dinge bei diesem Zeittraining. Neuert auf Position 2, 1:37.637. Die 2. Reihe begann mit Rossaro, 1:38.795 knapp vor Schwellberger, 1:38.822, vom Team „HPZ Hahn Sportwagen Racing“. Reihe 3 für Team Krumbach- Nägler „ Team DMV e.V.“ und daneben Haci Koysüren. Nachfolgend Jörg Hensen, Reiner Sessler, Heiner Schröder, und Wolfgang Jordan. Start des 1. Rennens am Samstag Abend bei schönem Sommerwetter.
Thomas Neuert kam aus der ersten Runde als Führender vor Thorsten Rose und Ulrich Rossaro über Start & Ziel. Schwellberger, Andre Krumbach und Koysüren folgten dem Führungstrio mit schon respektablem Abstand. Im Mittelfeld Hensen vor Sessler.
In den nächsten Runden kann Neuert sich nur zentimeterweise von Rose absetzen. Die Nachfolgenden konnten alle ihre Position halten. Heiner Schröder gelang es den Abstand zu Sessler zu verkürzen. Nach ca. der Hälfte der Rennzeit konnte sich Neuert in seiner gewohnt präzisen Fahrweise vom Rest des Feldes absetzen. Rose war zu der Zeit schon 100 mtr. hinter dem Führenden und es folgten mit entsprechend großen Lücken Rossaro, Schwellberger. Koysüren und Krumbach hatten vorübergehend die Plätze getauscht. Im Ziel hatte dann aber Krumbach mit Platz 5 die Nase vorn. Koysüren landete auf Platz 6 und versuchte im Ziel den Zuschauern zu erklären, warum er Krumbach den Vortritt ließ. Ein Haci Koysüren, wie man ihn kennt.
Einen ziemlich engen Fight lieferten sich die Pärchen Hensen und Sessler, sowie Jordan und Schröder. Der Zieleinlauf sah Sessler und Schröder dann aber mit der Nase vorn.. Thomas Neuert fuhr einen ungefährdeten Sieg heraus und distanzierte Thorsten Rose auf Platz 2 mit 3:437 sec.. Rang 3 für Ullrich Rossaro.
Die Klasse der Gruppe A Fahrzeuge gewann Andre Krumbach vor Heiner Schröder und Wolfgang Jordan.
Sonntag Mittag, der Himmel bewölkt aber ohne Regentropfen. Rennleiter Heinz Weber schaltete die Startampel auf Grün zum Rennen 2.. Thorsten Rose wollte sich nicht wieder hinter Thomas Neuert anstellen und machte gewaltig Tempo. Mit Neuert im Heck um den technisch anspruchsvollen Kurs von Oschersleben herum zu jagen, ist sicher nicht leicht. Thorsten Rose erlaubte sich trotz der vielen gestarteten Angriffe von Neuert auf die Spitze keine Fehler. So ging das 5 Runden . Die drittplatzierten Krumbach-Nägler hatten schon erheblichen Rückstand. Koysüren wurde von Sessler zu immer schnelleren Runden getrieben. In der 6. Runde kam Rose einsam führend über Start-Ziel. Von Neuert keine Spur. Auf der Hatz nach der Führung hatte sich im Neuert-Auto die Halterung des Feuerlöschers los gerüttelt und auf der langen Gegengraden öffnete sich das Ventil und in Sekundenschnelle verwandelte der Löscher den 996 GT3 in ein weißes Etwas, dass aussah wie ein Eskimo-Iglu. Neuert nachher wörtlich.“ Ich war so perplex, das ich nicht daran dachte zu stoppen, den Löscher aus dem Auto zu werfen und weiter zu fahren. Ein paar Punkte hätte ich schon noch einfahren können!“
Thorsten Rose wurde als Sieger abgewunken vor Matthias Schwellberger und Krumbach-Nägler. Die Gruppe A Klasse sah Krumbach-Nägler als Sieger vor Wolfgang Jordan und Heiner Schröder, beide im Team von “Chrzanowski Racing“ (Text: Michelmichel)