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Automobilsport
17.02.2011

Mühlner Motorsport weltweit aktiv

Das im belgischen Spa-Francorchamps ansässige Mühlner Motorsport Team kann sich auch im Winter 2010 / 2011 nicht über Langeweile beklagen. Kaum ging in Europa die Saison 2010 mit der Teilnahme am Saisonfinale der Deutschen Langstreckenmeisterschaft zu Ende liefen die Vorbereitungen für die zwei Überseerennen im Januar schon auf vollen Touren.

Dabei waren die Vorbereitungen für das 24-Stunden-Rennen in Dubai reine Routinesache. Mühlner Motorsport hatte bereits in der Vergangenheit an diesem Rennen teilgenommen und war darüber hinaus sowohl mit der FIA GT3 als auch in der UAE GT Meisterschaft schon häufig in den Vereinigten Arabischen Emiraten am Start. Daher befand sich sogar noch Werkzeug und Equipment vor Ort. Ein Porsche 911 GT3 Cup S wurde komplett mit Neuteilen aufgebaut und Anfang Dezember per Container in den Arabischen Golf verschifft.

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Zu diesem Zeitpunkt verursachte das andere Überseerennen, die 24-Stunden von Daytona, bereits deutlich mehr Aufwand. Als Anfang November von Porsche Motorsport of North America “Grünes Licht“ gegeben wurde, dass ein 2011er Porsche 911 GT3 Cup Grand Am gekauft werden konnte, musste dazu eigens eine Gesellschaft in den USA, die Muehlner Motorsports America, LLC mit Sitz in Florida gegründet werden. Keine vier Wochen später nahm man in der neu formierten Konstellation bereits am ersten Continental Reifen Test in Homestead teil, bevor dann in der ersten Dezemberhälfte die weiteren umfangreichen Planungen und Vorbereitungen für die Teilnahme am einzigen Amerikanischen 24-Stunden-Rennen anstanden.

Wieder zurück in Europa wurden dann die Weichen für Dubai (Fahrerkader) und auch für die restliche 2011er Saison in Europa gestellt. So konnten z.B. die Vertragsverlängerung mit Frank Schmickler für das ADAC GT Masters zum positiven Abschluss gebracht werden und auch schon Fahrer für die 24 Stunden von Spa verpflichtet werden.

Insofern beschränkte sich die wirkliche „Winterpause“ für Mühlner Motorsport lediglich auf die Woche zwischen den Feiertagen, denn bereits am 3. Januar flog Bernhard Mühlner mit der Vorhut wieder nach Miami, um den Grand Am Porsche für die offiziellen Testtage vom 7. bis 9. Januar das sogenannte „Roar before the 24“ in Daytona vorzubereiten und auch ein weiterer Teil der Truppe flog am 5. Januar zu eben diesem Test. Der Test verlief perfekt und es konnte die gesamte Job Liste abgearbeitet werden. Das am zweiten Tag montierte Bilstein Fahrwerk funktionierte hervorragend und auch die spezielle Mischung der Pagid Bremsbeläge hielt den Anforderungen stand.

Die zweite Hälfte der Mannschaft flog mit Teamchefin Renate-Carola Mühlner bereits, während die Testtage in Daytona noch andauerten, nach Dubai, um dort den Container auszuladen und die Box einzuräumen. Ferner wurde noch eine ganz spezielle Sachs Kupplung für das Marathon Rennen installiert, bevor dann die restliche Mannschaft aus Florida für das Rennen in Dubai eintraf.

Beim Qualifying funktionierte alles sowohl technisch als auch taktisch perfekt. Zu schnelles Fahren im Qualy wurde nämlich 2011 erstmals mit Zusatzgewicht bestraft… Während des Rennens fuhren Mark Thomas, Henri Moser, Jerome Thiry, Armand Fumal und Gilles Vannelet schnell auf Rang 4 vor und kratzten bereits am Podium als in der Nacht die Probleme begannen: erst ein Unfall von Fumal, dann sorgte ein in Folge des Aufpralls beim Unfall aus der Halterung gefallenes Relais für elektrische Probleme, bevor schließlich ein Getriebeschaden ohne irgendeine Vorankündigung und der dann anstehende Wechsel alle Hoffnungen auf ein gutes Rennergebnis zunichtemachte.

Nach zwei weiteren Unfällen, einer von Thomas und einer von Moser und den daraus resultierenden Reparaturaufenthalten in der Box, sowie der Behebung eines schwergängigen Gaspedals, kam der Mühlner Porsche schließlich nur als 40igster ins Ziel…

Viel Zeit zum Trübsal blasen blieb nicht, denn es ging für Bernhard Mühlner und die Kernmannschaft umgehend wieder zurück nach Florida um den Grand Am Porsche für die 24 Stunden von Daytona vorzubereiten. Auch der Rest der insgesamt 16köpfigen Mannschaft folgte mit Teamchefin Renate-Carola Mühlner wenige Tage später, um sich in Ruhe an die Zeitumstellung zu gewöhnen und die nötigen logistischen Vorbereitungen für das Debutrennen in den USA zu treffen.

Als dann am Donnerstag und Freitag die freien Trainingssessions und das Qualifying stattfanden fuhren Mark J. Thomas, Peter Ludwig, Dion von Moltke und der kurzfristig zum Team gestoßene Cory Friedman nur das absolute Minimum, um die Anforderungen zur Zulassung zum Rennen zu erfüllen. So wurde der Mühlner Porsche geschont und keinem unnötigen Risiko ausgesetzt. Alle nötigen Erkenntnisse waren ja schon während der Testtage gewonnen worden und die Startposition bei einem 24-Stunden-Rennen beeinflusst das Endergebnis bei einem Marathon Rennen zweimal rund um die Uhr in keiner Weise.

Durch taktisch kluge Strategie, schnelle Boxenstopps und die technische Zuverlässigkeit des Mühlner Porsche lag man bei Halbzeit bereits auf dem 7. Platz in Schlagdistanz zur Spitze, als Thomas über Funk die schlechte Nachricht übermittelte: „SORRY, I hit the wall.“ Dann folgten zwei Minuten bangen Wartens: Würde Thomas es schaffen den weidwunden Porsche zurück zur Box zu bringen? Das gelang, aber die notwendige Reparatur der beiden rechten Achshälften und der Austausch des rechten vorderen Kühlers dauerten 42 Minuten und damit war jede Hoffnung auf ein Top Ergebnis im 35. 24-Stunden-Rennen in der Historie des Mühlner Motorsport Teams dahin…

Vom Ende des Feldes fuhr der Mühlner Porsche auch nach der Reparatur wieder zuverlässig wie ein Uhrwerk und kam ohne das geringste technische Problem immerhin noch auf P9 und damit auf einem Top Ten Rang ins Ziel. Sicherlich nicht das gewünschte Resultat aber für das USA Debut des Mühlner Motorsport Teams ein achtbares Ergebnis. Wenn man die wegen der Reparatur nicht gefahrenen Runden zu den tatsächlich gefahrenen Runden dazu addiert, wäre es ein…, aber so kann man ja nicht rechnen.

Ob Mühlner Motorsport am zur ALMS gehörenden 12-Stunden-Rennen in Sebring Mitte März teilnehmen wird, ist noch nicht endgültig entschieden; fest steht allerdings die Teilnahme an den beiden Europäischen Heim-24-Stunden-Rennen des Teams: Nürburgring im Juni und Spa im Juli. Das werden dann das 36. und 37. 24-Stunden-Rennen in der langen Firmenhistorie werden.

Auch die Teilnahme mit zwei GT3 Porsche am deutschen ADAC GT Masters ist bereits gesichert: die Fahrzeuge sind genannt und eingeschrieben und mit Frank Schmickler steht auch schon der erste Fahrer fest und mit weiteren Top Piloten laufen die Verhandlungen.

Ebenfalls auf Hochtouren laufen die Verhandlungen für eine neuerliche Teilnahme an der FIA GT3 Europameisterschaft, in der sich Mühlner Motorsport nun schon seit 2008 engagiert. Auch für die 2011 neu geschaffene Blancpain Endurance Serie liegen zahlreiche Anfragen vor, genau wie auch für den Porsche Sports Cup. Noch im Laufe des Februars werden alle Entscheidungen getroffen werden, damit dann eine solide Saisonplanung vorgenommen werden kann.

„Wir sind sehr zufrieden, dass sich unsere zuverlässige Arbeit in der Vergangenheit und die dadurch erzielten Erfolge auszahlen und wir für unsere nationalen und internationalen Programme Anfragen aus der ganzen Welt erhalten. Das macht uns stolz und ist uns Ansporn zugleich,“ wertet Teamchefin Renate-Carola Mühlner die jüngsten Entwicklungen.
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