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Automobilsport
20.04.2011

Rasante Ostern in Oschersleben

Es ist endlich wieder so weit: Nach einem halben Jahr Winterpause startet das ADAC Masters Weekend am kommenden Osterwochenende (23.–25. April) in seine dritte Saison. Dabei präsentiert sich Deutschlands junge Motorsportplattform in Bestform. ADAC GT Masters und ADAC Formel Masters vermelden Rekordstarterfelder und auch die Nennlisten im ATS Formel-3-Cup und in der ADAC PROCAR sind gut gefüllt.

Für große Resonanz sorgte ein prominenter Neuzugang im ADAC GT Masters: Ex-Formel-1-Vizeweltmeister Heinz-Harald Frentzen (43, Monaco) gibt als Teamkollege von Sven Hannawald (36, München) in einer Callaway-Corvette sein Motorsport-Comeback. Abgerundet wird das vielseitige Aufgebot des ADAC Masters Weekend in Oschersleben von den Rennen des HAIGO-Cups, in denen sich Youngtimer aus ehemaligen Ostblock-Rennserien einen sehenswerten Schlagabtausch liefern. Das viel Action versprechende Angebot des ADAC Masters Weekend ist verlockend – findet auch Timo Glock (29, Wersau). Der Formel-1-Pilot reist daher zu einer Stippvisite an. Seinem Ruf als Fan-freundliche Motorsportplattform wird das ADAC Masters Weekend auch bei den Eintrittspreisen gerecht: Für das PS-Feuerwerk zu Ostern kosten die Tagestickets 15 Euro inklusive Zugang zum Fahrerlager.

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ADAC GT Masters: viele neue Meisterjäger am Start
"Ich will meinen Titel verteidigen", sagt der amtierende Champion Albert von Thurn und Taxis (Reiter Engineering). Aber der 27 Jahre alte Regensburger ist gewarnt: "Mit rund 40 Autos ist der Wettbewerb in diesem Jahr ziemlich groß." In Anbetracht des nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ stark besetzten Feldes verspricht er den Fans: "Wir werden garantiert eine fantastische Saison erleben." Davon sind auch die Verantwortlichen beim TV-Sender "kabel eins" überzeugt, die auch 2011 von allen 16 Rennen live berichten werden. Viele der Supersportwagen wurden für die neue Saison überarbeitet, unter anderem der Lamborghini des Champions. Aber auch zwei ganz neue Boliden mischen mit: Insgesamt neun Mercedes-Benz SLS AMG GT3 haben sich angekündigt, und das Team Farnbacher setzt den frisch homologierten Ferrari F458 ein. Die Liste der bekannten Fahrer im ADAC GT Masters wird durch einen weiteren großen Namen im deutschen Motorsport ergänzt: Stuck. Die Brüder Johannes (24, A) und Ferdinand (19, A) wollen am Steuer eines Reiter-Lamborghini in die Fußstapfen von Großvater Hans und Vater Hans-Joachim treten.

ATS Formel-3-Cup: über 20 Autos in Deutschlands schnellster Formel-Serie
Einmal mehr kann der ATS Formel-3-Cup ein attraktives Starterfeld aus aller Herren Länder vorweisen. So mischen neben vielen Akteuren aus dem deutschsprachigen Raum auch der neuseeländische ADAC Formel Masters-Champion Richie Stanaway (18) und der Israeli Alon Day (19) mit. Unter der Flagge Großbritanniens startet Tom Blomqvist (17), der Sohn des ehemaligen schwedischen Rallye-Weltmeisters Stig Blomqvist. Einen Favoriten in dem leistungsstarken Fahrerfeld auszumachen, fällt schwer. Mindestens die Hälfte der Teilnehmer hat das Potenzial, zu siegen. Und dass selbst ein Rookie um den Titel kämpfen kann, bewies im Vorjahr Daniel Abt (18, Kempten), der bis zum Finale um die Cup-Krone kämpfte und schließlich Vizemeister wurde.

ADAC Formel Masters: erste Standortbestimmung der Stars von morgen
Der in Oschersleben anwesende Timo Glock ist nur einer von vielen Formel-1-Piloten, deren Karriere in einer Formelnachwuchsserie des ADAC einen kräftigen Anschub bekommen hat. 2011 eifern nicht weniger als 24 junge Männer und eine schnelle Dame, die Dänin Christina Nielsen (19), ihren Vorbildern aus der Königsklasse des Motorsports nach. Mit der Startnummer eins tritt Mario Farnbacher an. Der 18-Jährige, der seit 2010 von der ADAC Stiftung Sport gefördert wird, vom Meister-Team ma-con zählt als Vorjahresdritter zum Kreis der Titelfavoriten. Aber auch schnelle Neueinsteiger wie der Brite Emil Bernstorff (17) vom Oscherslebener Team Motopark haben bei Tests gezeigt, dass sie das Zeug für Plätze weit oben in der Tabelle haben. Pro Veranstaltungswochenende treten die Youngster bei drei Rennen an. Als Einheitsauto dient der 145 PS starke Formel ADAC powered by Volkswagen.

ADAC PROCAR: Tourenwagen im WM-Format
Die nach dem Super2000-Reglement der Tourenwagen-Weltmeisterschaft aufgebauten 280-PS-Autos der Division 1 bilden auch 2011 das Aushängeschild der ADAC PROCAR. Mit Audi, BMW, Honda, Opel und Toyota herrscht dort einmal mehr eine große Markenvielfalt. Erstmals kommen in dieser Klasse analog zur WM auch Autos mit 1,6-Liter-Turbomotoren zum Einsatz. Gesucht wird der Nachfolger von Roland Hertner, der sich 2010 den Titel im BMW sicherte. In der Division 2 für 1600er-Autos strebt Peugeot-Pilot Guido Thierfelder (41, Troisdorf) eine Titelverteidigung an. Zu seinen Gegnern zählt auch der jüngste Teilnehmer der Serie: der erst 16-jährige Niklas Mackschin aus Barsinghausen bei Hannover.

HAIGO ADAC Historic Cup: "Ostalgie" auf der Rennstrecke
Die Abkürzung HAIGO steht für Historische Automobilrennsport-Interessengemeinschaft Ostdeutschland. Wie der Name verrät, treten hier Boliden vergangener Tage gegeneinander an. Was den HAIGO Cup von anderen Youngtimer-Serien unterscheidet, ist die Konzentration auf Formel- und Tourenwagen aus der ehemaligen DDR und anderen Ostblockstaaten. Je zwei Rennen werden in Oschersleben pro Fahrzeug-Kategorie ausgetragen – ein durchaus sehenswertes Spektakel, nicht nur für "Ostalgiker".

Große TV-Präsenz und Live-Streams im Internet
Auch 2011 gehen zwei frei empfangbare TV-Stationen mit Berichten zum ADAC Masters Weekend auf Sendung. "kabel eins" überträgt wie schon im Vorjahr alle 16 Rennen des ADAC GT Masters und fasst die Ereignisse der beiden Formelserien in einem Highlight-Magazin zusammen. "SPORT1" strahlt nach jedem ADAC Masters Weekend am Mittwoch und am darauffolgenden Wochenende Zusammenfassungen mit den Höhepunkten aller vier Hauptserien aus. Neu ist in diesem Jahr die Live-Übertragung der Rennen des ATS Formel-3-Cup, des ADAC Formel Masters und der ADAC PROCAR als Stream im Internet. Zu erreichen sind diese Übertragungen über die Webseiten der Serien bei den ADAC Masters Weekends in Oschersleben, am Sachsenring, in Zolder (B), am Red Bull Ring (A) und beim Finale in Hockenheim.