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Automobilsport
12.04.2011

Toller Saisonauftakt der HMSC Piloten

Der Saisonauftakt für die Piloten des Hesse Motor Sports Club (HMSC) in Hockenheim verlief vielversprechend. Dabei erwischte René Freisberg im Ford Fiesta mit zwei Klassensiegen in der Cup & Tourenwagen Trophy den besten Start in die Saison. Doch Vivien Volk, Fabian Göbel und Marcel Ernst jubelten am Ende ebenfalls. Alle drei standen in ihren Klassen auf dem Treppchen.

Schon das Qualifying ließ auf ein erfolgreiches Wochenende hoffen. René Freisberg sicherte sich im ersten Quali die siebte Startposition zwischen weitaus PS-stärkeren Fahrzeugen. Gerade in Hockenheim mit seinen langen Geraden ist eigentlich Motorleistung gefragt. So staunte die Porschekonkurrenz nicht schlecht, als mitten unter ihnen der nur halb so leistungsstarke Fiesta auftauchte. Trotzdem reichte es am Ende der 16-Runden Distanz zum Divisionssieg. Das zweite Rennen wurde dann zu einer spannenden Angelegenheit. Nach und nach robbte sich Club-Kollegin Julien Volk an Freisberg heran. Im Duell der beiden Cup Fiesta setzte sich Freisberg beim Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge ganz knapp mit 0,423 Sekunden durch. „Ich hatte Probleme mit dem vierten Gang, deswegen bin ich natürlich schon sehr zufrieden“, freute sich Rene Freisberg.

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„Natürlich hätte das Rennen ruhig noch etwas länger gehen können. Vielleicht hätte es noch gereicht nach vorne zu kommen“, meinte Vivien Volk mit Blick auf René Freisberg. Die 20jährige verfügt über zwei Jahre VW Polo Cup Erfahrungen und weiß daher, wie man enge Zweikämpfe auf der Rennstrecke für sich entscheiden kann. Damit belegte Volk wie schon im ersten Durchgang den zweiten Platz in der Division IV bis 1600 ccm hinter René Freisberg.

„Der Seat ist leider vor dem Rennen nicht rechtzeitig fertig geworden. So starte ich hier mit einem normalen Cup Saxo, während mein Vater einen etwas verbesserten Saxo fährt“, erklärte Fabian Göbel vor dem ersten Rennen. Das Team hatte an dem Wochenende viel zu schrauben und so erwischte es Vater Günther Göbel leider schon im ersten Rennen. Zwar wurde in der Pause zwischen den Rennen noch einmal versucht den Defekt zu beheben, doch musste der rot-weiße Saxo letztlich stehen bleiben. Fabian Göbel hingegen machte seine Sache glänzend. Schon im ersten Rennen landete er auf dem dritten Rang in der Division IV bis 1600 ccm. In Rennen zwei kämpfte er sich zunächst an einigen BMW und einem Opel Calibra vorbei, die durchaus ein paar PS-mehr unter der Haube haben. Von da an war es zwar eine recht einsame Fahrt, doch Fabian Göbel gelang es sich gegenüber dem ersten Heat noch einmal um drei Sekunden in der Runde zu steigern. Damit sprang erneut der dritte Klassenrang bei den Fahrzeugen bis 1,6 Liter heraus.

Eine starke Klasse erwischte Marcel Ernst mit seinem VW Golf I. Der Eppsteiner hatte in der Division II bis 2000 ccm mit Michael Haager (Honda Civic) und Paul Hochweg (VW Golf) zwei Fahrer, die über mehr Jahre Rennerfahrung verfügen, als Marcel Ernst alt ist. Nach Problemen im ersten Quali kämpfte sich Ernst im Rennen Runde um Runde nach vorne. Fünf Runden vor Schluss schnappte sich der 18jährige noch Club-Kollege Freisberg. Am Ende der Aufholjagd stand ein starker zehnter Rang zu Buche, was hinter den schnellen Routiniers Haager und Hochweg den dritten Rang in der Division II bedeutete. Noch besser lief es im zweiten Rennen. Nach einem sehenswerten Zweikampf mit dem Opel Astra von Jörg Lodzinski überquerte der orangene Golf hinter Divisionssieger Hochweg den Zielstrich als Zweiter. „Das Rennen machte Spaß und es war ein schöner Kampf mit dem Astra, der mich zweimal überholte. Am Ende war ich aber wieder vorne“, war Marcel Ernst mit seinem Rennen zufrieden. Mit Gesamtposition acht war Marcel Ernst damit erneut bester HMSCler.

Nicht ganz so gut lief das Wochenende für Bruder Sascha Ernst. Zunächst lief der Ford Puma im Quali wie ein Uhrwerk. Startplatz 13 war ein tolles Ergebnis, wenn man bedenkt, dass der Markenpokalrenner des Fordkonzerns mit rund 150 PS zu den leistungsschwächeren Fahrzeugen im 25er Feld zählt. Im zweiten Training streikte jedoch das Getriebe und Ersatz war auf die Schnelle nicht mehr aufzutreiben. Somit war bereits nach dem zweiten Quali Schluss. Genauso wenig Glück hatte Julien Schlenther. Mit gerade einmal 16 Jahren der jüngste im Bunde, lieferte der aus Essen stammende Schlenther im ersten Quali noch eine starke Vorstellung ab. Im zweiten Durchgang kam der ehemalige Kartpilot unglücklich auf einen Kerbs und überdrehte den Motor. Dadurch war auch für ihn das Wochenende vorzeitig beendet. Dennoch überwiegen die positiven Eindrücke aus dem Quali, die sicherlich für eine erfolgreiche Rennsaison sprechen dürften.

René Freisberg: Das Zeittraining lief richtig gut, wobei im zweiten Quali Ölverlust auftrat. Die Rennen waren vom Ergebnis her für mich natürlich sehr gut. Ich hatte Probleme mit dem vierten Gang, deswegen bin ich natürlich schon sehr zufrieden. Die Vorarbeit leistete dafür mein Vater bereits zu Hause, den Rest haben wir hier vernünftig umgesetzt. In den Kurven war ich schnell unterwegs, auf den Geraden fehlen dann aber schon einige PS und Hubraum um die großen Fahrzeuge zu ärgern. In Zolder möchte ich natürlich dieses Ergebnis bestätigen. Jetzt gilt es den Fehler am Auto zu beheben. Ich möchte auch noch meine Fitness etwas verbessern.

Vivien Volk: Das Wochenende war für mich ganz ok, fürs erste Mal wieder im Auto zu sitzen. Gegen Ende des zweiten Rennens hätte es durchaus noch zwei oder drei Runden gehen können. So war ich bei Rennende ganz knapp hinter Rene. Vielleicht hätte es noch gereicht nach vorne zu kommen. In Zolder bin ich zwar schon gewesen, aber noch nie selbst dort gefahren. Ich werde mir aber ein paar Tipps einholen, damit ich auf das nächste Rennen gut vorbereitet bin.

Marcel Ernst: Ich bin natürlich mit den beiden Rennen super zufrieden und froh, dass mein Auto die zwei Rennen ohne Probleme gehalten hat. Nachdem ich im ersten Quali Motorprobleme hatte und das Auto einfach ausging. Im zweiten Quali konnte ich dann zum Glück durchfahren, weil wir die Benzinpumpe gewechselt hatten und noch ein paar andere Sachen machten. Das Rennen machte Spaß und es war ein schöner Kampf mit dem Opel Astra, der mich zweimal überholte. Am Ende war ich aber wieder vorne. Für Zolder müssen wir noch einiges verbessern, besonders müssen wir etwas an der Reifenmischung und der Lenkung machen.
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