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DKM
30.05.2011

DKM betritt Neuland zum Saisonstart

Deutschland zu Gast in Belgien – so lautete das Motto am letzten Mai-Wochenende beim Saisonauftakt der Deutschen Kartmeisterschaft und ihrer drei Klassen der DKM, DJKM und DSKM. Erstmals zog es Deutschlands „1. Bundesliga“ über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus: Gleich beim ersten Rennen des Jahres betrat die Elite-Serie mit dem 1.360 Meter langen Kurs im belgischen Genk ausländisches Neuland. Serienorganisator Stefan Wagner zeigte sich zum Saisonstart erleichtert: „Die Organisation war im Vorfeld tatsächlich ein großer Aufwand. Aber es hat sich gelohnt und ich denke, dass wir mit 101 Teilnehmern drei qualitativ hochkarätige Starterfelder in den Klassen präsentieren können. Hierauf können wir für die weitere Saison aufbauen.“

DKM: Doppelsieg für Deutschland
Den ersten Schlagabtausch in Form des Zeittrainings entschied der Deutsche Florian Herzog (KSB Racing Team) mit dem Bruchteil einer Hundertstelsekunde zu seinen Gunsten. Dabei verdrängte er den Luxemburger Rick Nadin (M.M. Racing) auf Platz zwei und hielt auch den amtierenden Deutschen Junioren Kartmeister, Christian Sörensen (KSM Racing Team), der auf Position drei landete, hinter sich. Der Österreicher David Detmers (KSM Racing Team) fuhr die viertschnellste Zeit, vor dem Dänen Thomas Krebs (KSB Racing Team) und dem nächsten Deutschen Hendrik Grapp (KSM Racing Team).

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In den Vorläufen übernahm dann Rick Nadin das Zepter und fuhr mit zwei Laufsiegen auf die Pole-Position für den Sprint am Sonntag. Auch für Christian Sörensen ging es aufwärts und so verbesserte sich der Däne auf Rang zwei. Marvin Kirchhöfer (dp-RK Official Racing Germany) schob sich als bester Deutscher auf Position drei nach vorne, während neben ihm der Däne Thomas Krebs Platz nehmen durfte. Joey Elkerbout (Team Maddox) und Hendrik Grapp komplettierten die ersten drei Startreihen vor dem Sprint.

Im Sprint war es zunächst auch Rick Nadin, der die Pace diktierte, sich aber gegen die Verfolger Marvin Kirchhöfer und Daniil Pronenko (Solgat Motorsport) zur Wehr setzen musste. Lange gelang dem Luxemburger die Verteidigung aber nicht und so übernahm Kirchhöfer das Kommando. Gekonnt verschaffte sich der Deutsche einen Sicherheitsabstand, den er schließlich bis zum Fallen der Zielflagge verwalten konnte. Dahinter konnte sich Nadin auf Platz zwei behaupten, ganz im Gegensatz zu Pronenko, der gegen Rennende noch Boden verlor und den dritten Platz an Florian Herzog (KSB Racing Team) abtreten musste. Pech hatte der Trainingszweite Christian Sörensen: Sein Sprint war früh beendet, wurde er doch frühzeitig aus dem Rennen geholt. Grund: Inanspruchnahme fremder Hilfe im Vorstartbereich.

Kirchhöfer ließ auch im entscheidenden Finale nichts anbrennen. Einmal in Führung hatte er zwar zunächst ein paar hartnäckige Verfolger im Nacken, konnte sich bei zunehmender Renndistanz aber leicht lösen und spulte die 19 Runden bis zum Fallen der Zielflagge wie ein Uhrwerk ab. Dahinter war die Luft dünner: Schon zu Rennbeginn brachten sich Florian Herzog und Daniil Pronenko um einen vermeintlichen Podiumsplatz durch eine Kollision. Nachdem sich die beiden Birel-Fahrer gegenseitig eliminiert hatten, erbten Rick Nadin, Lukas Machunskas (Team Maddox) und Hendrik Grapp die Verfolgerpositionen. Hier lieferte dann Grapp den besten Schlussspurt ab und legte sich gleich beide Konkurrenten zurecht. Am Ende machte Grapp den deutschen Doppelsieg in der Königsklasse komplett. Gaststarter Machunskas fand ebenfalls noch einen Weg an Nadin vorbei und sicherte sich somit den letzten Podestplatz.

DJKM: Junioren in der Hand der Nordlichter
Der Däne Lasse Sörensen (KSB Racing Team) markierte die erste Bestzeit der Junioren im Zeittraining. Mit vergleichsweise deutlichem Vorsprung von über einer Zehntelsekunde katapultierte er sich zur Trainingsbestzeit und zum ersten Bonuspunkt des Jahres. Hinter ihm folgte mit dem Norweger Dennis Olsen (Energy Corse) ein weiteres Nordlicht. Platz drei ging an den Italiener Lance Stroll (Chiesa Corse), der sich gegen den vierplatzierten Schweden Alexander Lindberg behaupten konnte.

Keine Veränderungen gab es nach den Vorläufen an der Spitze des Junioren-Feldes. Sörensen setzte sich mit zwei Siegen im Kampf um die Pole-Position durch und verdrängte Dennis Olsen, der ebenfalls einmal siegreich war, auf Position zwei. Dahinter bildeten Alexander Lindberg und Lance Stroll die Plätze drei und vier, während sich Kirill Karpov (Zinner Motorsportservice) und Joel Affolter in der dritten Startreihe wiederfanden. Als bester Deutscher kristallisierte sich Fabian Schiller (Jedi Racing Team) heraus, der sich in nach der Addition der Heats auf Platz neun einreihte.

Der Sprint begann turbulent mit einem harten Dreikampf in den ersten Runden: Die Hauptdarsteller Sörensen, Olsen und Lindberg stritten sich vehement um die ersten Führungskilometer der Saison, wobei sich Lindberg zur Rennmitte durchsetzen konnte. Dahinter mischte sich dann kurzfristig auch Karpov in den Kampf um die Ehrenplätze ein. Lindberg konnte sich dadurch etwas Luft verschaffen und den Sieg am Ende in trockene Tücher bringen. Hinter ihm kreuzte Teamkollege Olsen als Zweiter den Zielstrich vor Sörensen. Das beste deutsche Ergebnis ging wie schon in den Vorläufen an Schiller, der seinen neunten Platz behaupten konnte.

Die Freude über Schillers neunten Rang währte im Finale nicht lange: Schon am Start machte eine größere Kollision alle Aussichten auf eine Wiederholung des guten Ergebnisses zunichte. Die Spitze ließ die Aktion im Mittelfeld kalt und so etablierte sich mit Lasse Sörensen, Dennis Olsen und Lance Stroll ein Trio in Front, das sich vom Rest des Feldes absetzte und rundenlang beharkte. Jeder des Dreigestirns durfte mindestens einmal Führungsluft schnuppern bevor Olsen ab der Rennmitte die größten Reserven hatte und den Sieg letztlich nach Hause fuhr. Sörensen lief dahinter als Zweiter vor Stroll ein. Mit Respektabstand komplettierten der Brite Callum Illot (Keijzer Racing) und Sprintsieger Alexander Lindberg die Top Fünf. Für Deutschland holte Marek Böckmann (Team Zinner) als Achter die Kohlen aus dem Feuer.

DSKM: Die Niederlande dominieren die KZ2
Fest in niederländischer Hand war das Zeittraining der Schaltkartpiloten. Mit dem Trainingsschnellsten Kevin Leijtens (Dobla BV) und den beiden Pex-Brüdern, Jorrit und Yard (beide CRG Holland), lag die Oranje gleich dreifach in Front. Dahinter sicherte sich das tschechische Duo, Jan Midrla (JOKA Kart Team) und Adam Janous (Praga Sumaro Team) die Positionen vier und fünf. Den besten Deutschen fand man mit Marvin Meindorfer erst auf Rang acht vor den anstehenden Heats.

Kevin Leijtens glänzte auch in den Heats mit zwei Siegen und stand demnach auch unangefochten auf der Pole-Position für den Sprint. Hinter dem fliegenden Holländer gab es ebenfalls keine Veränderung und so folgte das Pex-Gespann mit Jorrit und Yard auf den Rängen zwei und drei, sowie Jan Midrla auf Position vier. Bester Deutscher blieb auch nach den Heats Marvin Meindorfer, der sich auf den siebten Startplatz verbessern konnte.

Den Sprint am Sonntag eröffnete Leijtens mit dem besten Start. Einmal in Führung musste der Niederländer diese auch nicht mehr abgeben. Zwar hatte er mit Jorrit Pex und einem sehr gut gestarteten Jan Midrla zwei harte Gegner über die gesamte Renndistanz im Nacken, doch zu einer Positionsveränderung sollte es nicht mehr kommen. Auch der vierte Platz von Verdi Geurts (PDB Racing) war eine sichere Angelegenheit. Eine bemerkenswerte Leistung lieferte derweil Marvin Meindorfer ab, der sich wiederum als bester Deutscher in Szene setzen konnte und sich auf Platz fünf verbesserte.

Turbulent begann das Finale: Ein Unfall in der ersten Kurve forderte gleich mehrere Opfer – mit Marcel Jeleniowski (KSM Racing Team) unter anderem auch einen deutschen Favoriten. An der Spitze sollte derweil die Dominanz Leijtens ihr Ende finden. Nach dem Start noch an der Spitze, wurde der Niederländer Platz um Platz zurückgereicht. Mann der Stunde war nun Jorrit Pex, der die Spitze früh eroberte, sich stetig von den Verfolgern absetzte und am Ende mit einem Respektabstand als Sieger abgewinkt wurde. Spannender war der Kampf um Platz zwei. Bis zur Ziellinie duellierten sich hier Jan Midrla und Ryan van den Burgt (PDB Racing), wobei letztlich der Tscheche die Oberhand behielt. Dahinter komplettierten Kevin Leijtens, Adam Janous und Patrick Kappis (Solgat Motorsport) als bester Deutscher den Zieleinlauf.

Weiter geht es für den DKM-Tross erst am 16./17. Juli 2011. Dann steht mit Ampfing die südlichste Station der Saison 2011 auf dem Plan.