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DKM
31.05.2011

David Detmers: Schnell aber unbelohnt

Lange musste David Detmers warten, als es am letzten Mai-Wochenende endlich soweit war: Die Deutsche Kartmeisterschaft, Deutschlands „1. Bundesliga des Kartsport“, eröffnete ihre Saison im belgischen Genk und der Youngster aus Österreich sollte sein Debut in der Königsklasse geben. Entsprechend motiviert reiste Detmers auf den 1.360 Meter langen Kurs, um sich im hochkarätigen Fahrerfeld mit der internationalen Elite zu messen.

Und den Vergleich mit der enorm starken Konkurrenz brauchte David Detmers nicht zu scheuen. Schon im freien Training war sein Name stets im oberen Teil der Ergebnislisten zu finden und das sollte sich auch im wichtigen Zeittraining nicht ändern. Gleich bei seinem Premierenstart in der DKM sicherte sich der Pilot aus dem KSM Racing Team den viel versprechenden vierten Platz. „Es geht wirklich sehr eng zur Sache. Unser Rückstand auf die Bestzeit ist minimal. Ich bin sehr zuversichtlich für die Vorläufe, denn wir haben ein sehr gutes Setup gefunden und unsere Pace stimmt auch“, freute sich der Wiener nach dem ersten Schlagabtausch.

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Dass er aber auch im Rennen schnell ist, stellte Detmers dann in den Vorläufen unter Beweis. Im ersten Heat erwischte er einen blendenden Start und katapultierte sich fast an die Spitze, bog dann jedoch als Zweiter in die erste Kurve. Noch in der ersten Runde eroberte er mit einem gekonnten Manöver die Führung. Leider war die Freude darüber nur von kurzer Dauer, wurde er doch nur wenige Kurven später von einem Mitbewerber unsportlich von der Bahn geschoben. Mit viel Fahrgefühl konnte der Österreicher sein Kart abfangen und sich auf Position vier wieder einordnen. In den verbliebenen Runden zeigte er dann eine kämpferische Leistung, egalisierte einen inzwischen angewachsenen Rückstand zur Spitze in Windeseile und blies zum Schluss noch einmal zum Angriff. Am Ende wurde seine furiose Fahrt mit Platz zwei belohnt.

Nach dem starken Ergebnis im ersten Vorlauf folgte im zweiten Heat schon am Start ein herber Rückschlag. Erneut war Detmers sehr gut weggekommen und bog zusammen mit der Spitzengruppe in die erste Kurve ein. Doch hier wurde er von einem Mitbewerber im engen Fight touchiert und umgedreht. Mit defekter Vorderachse war an eine Weiterfahrt nicht mehr zu denken. „Das ist sehr schade. Wir hätten mit Sicherheit wieder ganz vorne landen können und somit auch ein gutes Ergebnis für die Startaufstellung des Sprints herausfahren können. Jetzt steht für uns der zwölfte Startplatz zu Buche. Ich bin aber optimistisch, da unsere Rennspeed stimmt“, so David am Samstagabend.

Leider sollte der Sprint zur Enttäuschung werden. Nach dem Start musste der Youngster gleich einige Positionen abtreten, um im hart umkämpften Mittelfeld keine Kollision zu riskieren. Nachdem sich das Chaos der ersten Runden gelegt hatte, blies Detmers zur Aufholjagd und machte die verlorenen Plätze wieder gut. Dann wurde sein Vormarsch gestoppt. Er geriet mit einem Mitbewerber aneinander, was in einer Kollision endete. Diese warf ihn letztlich ans Ende des Feldes zurück. Trotz einem letztlich unbelohnten Ergebnis gab es einen Lichtblick, da er seine Qualitäten mit der schnellsten Rennrunde demonstrieren konnte.

Und als ob das Nachwuchstalent an diesem Wochenende nicht schon genug gestraft worden war, machte das Finale das Waterloo komplett. Mit einem exzellenten Start schob sich Detmers schnell vom Ende des Feldes nach vorne und machte in den ersten Runden mit starken Überholmanövern einen Platz nach dem anderen gut. So rangierte er schon auf Platz zwölf als er mit seinem Tonykart plötzlich die Box ansteuerte. Was war passiert? „Der Motor hat auf einmal ungewöhnliche Geräusche gemacht und auch die Motortemperatur ist stark angestiegen. Um einen kapitalen Schaden zu vermeiden, musste ich das Rennen beenden“, schildert David das vorzeitige Aus.

„Ich bin schon sehr enttäuscht von diesem Wochenende. Wir gehörten jederzeit zur Spitze und waren oftmals die Schnellsten im gesamten Feld. Leider spiegelt das Ergebnis das in keiner Weise wieder. Natürlich ist es beruhigend, die Gewissheit zu haben, dass man schnell genug ist, aber irgendwann will man auch ein zählbares Ergebnis zur Belohnung haben“, analysiert Detmers am Abend.