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DKM
11.10.2011

Spannendes DKM-Finale mit würdigen Meistern

Ein herbstliches Saisonfinale stand der Deutschen Kartmeisterschaft am 08./09. Oktober auf dem Erftlandring in Kerpen bevor. Nachdem die Meisterschaft in der DKM bereits vorzeitig zu Gunsten von Marvin Kirchhöfer entschieden war und auch Jorrit Pex in der DSKM uneinholbar in Front lag, stand zum Abschluss lediglich die Titelvergabe in der DJKM im Mittelpunkt.

Wind, frische Temperaturen und unberechenbare Regenschauern bescherten den rund 70 Teilnehmer am Samstag ständig wechselnde Bedingungen und machten das Zeittraining und die Vorläufe zu einer wahren Herausforderung. Erst am Rennsonntag zeigte sich Petrus gnädig, hielt den Regen zurück und schenkte dem DKM-Tross sogar noch einige Sonnenstrahlen zum letzten Rennen des Jahres.

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DKM: Kirchhöfer krönt Saison mit fünftem Sieg
Der frischgebackene DKM-Champion Marvin Kirchhöfer (dp-RK Official Racing Germany) war auch beim Finale in Topform und konnte sich im Zeittraining seiner Gruppe die Bestzeit sichern. Selbiges galt auch für Denis Korneev (RED Racing), der in seiner Gruppe die Nase vorn hatte. Die Aspiranten auf den Vizetitel fanden sich nach dem Qualifying quer durchs Feld verstreut wieder: Am besten kam noch Hendrik Grapp (KSM Racing Team) auf Position fünf zurecht, während die Rivalen Thomas Krebs (RS-Motorsport) und Rick Nadin (M.M Racing Kart) auf den Positionen neun und 19 rangierten.

Die Heats verliefen wettertechnisch äußerst turbulent und mischten das Klassement kräftig durch. Die stärksten Nerven bewies Kirchhöfer, der sich mit zwei Siegen auf die endgültige Pole-Position für den Sprint schob. Dahinter verbesserte sich der amtierende DMV-Meister Andre Matisic (KKC-Racing) mit einem Laufsieg auf die zweite Position und verdrängte Thomas Krebs, Jannick Flygenring (Mach1 Motorsport), Rick Nadin und Hendrik Grapp auf die weiteren Startpositionen.

Auf trockener Piste ging die KF2-Elite am Sonntag auf die Reise in den Sprint. Das Tempo diktierten Kirchhöfer und Krebs. Beide konnten sich einen kleinen Sicherheitsabstand zum Verfolgerfeld herausfahren und machten den Sieg unter sich aus. Zur Halbzeit konnte Krebs kurzzeitig die Führung übernehmen bevor Kirchhöfer ihn wieder in seine Schranken verwies. Daraufhin stand Kirchhöfers Sieg nicht mehr in Frage, was auch für den sicheren zweiten Platz von Krebs galt. Die Entscheidung um Platz drei war dagegen eine völlig offene Angelegenheit: Sowohl Rick Nadin, als auch Jannick Flygenring, Kasper Larsen (Solgat Motorsport), John Norris (Mach1 Motorsport) und Andre Matisic meldeten hier ihre Ansprüche an. Nachdem so ziemlich jeder einmal den dritten Rang sein Eigen nennen durfte, war es schließlich Matisic, dem die Verteidigung der Position auch bis zum Fallen der Zielflagge gelang.

Mit dem besten Start konnte sich Thomas Krebs im Finale an die Spitze setzen. Der Däne konnte sich hier auch einige Zeit behaupten bevor es erneut Marvin Kirchhöfer war, der nach sechs Runden seinen „Stammplatz“ beanspruchte. Fortan baute der RK-Pilot seine Führung Meter um Meter aus und feierte letztlich den fünften Sieg im fünften Rennen. Krebs fuhr dahinter ein einsames aber sicheres Rennen zu Ende und sicherte sich damit den zweiten Platz auf dem Podium. Weitaus enger ging es um Rang drei zur Sache. Die Hauptdarsteller John Norris und Rick Nadin lieferten sich hier lange Zeit einen Schlagabtausch bevor sich ab der Rennhalbzeit auch David Detmers (KSM Racing Team) hinzugesellte und sich ins Geschehen einmischte. Am Ende blieb dem Österreicher der vierte Platz, während Norris den letzten Podiumsrang verteidigte. Nadin fiel noch bis auf Position sieben zurück, konnte sich aber aufgrund besserer Streichergebnis im Kampf um den Vizetitel 2011 durchsetzen. In der DKM Teamwertung durfte am Abend das KSM Racing Team den Gesamtsieg feiern. Der Bergheimer Rennstall verwies Mach1 Motorsport und das Team M-M Racing Kart auf die Ehrenplätze.

DJKM: Olsen mit Finalsieg zum Titelgewinn
Dennis Olsen (Energy Corse) und Kim Oomen (Keijzer Racing) reisten als Titelfavoriten zum Saisonfinale. Aber auch der deutsche Marvin Dienst (Solgat Motorsport) und Oschersleben-Sieger Callum Illot (Keijzer Racing) konnten sich noch theoretische Chancen auf den Gesamtsieg machen. Entsprechend gespannt wartete man auf den ersten Schlagabtausch in Form des Zeittrainings. Auf nasser Piste stahl hier Sebastian Balthasar (Hantscher Racing Team) allen die Show. Der Deutsche verdrängte dabei ausgerechnet die Titelaspiranten, Oomen, Illot und Olsen auf die weiteren Positionen, während Dienst als 13. im Mittelfeld landete.

In den Vorläufen schlug Olsen dann zurück. Der Norweger feierte einen Sieg und sicherte sich zudem einen vierten Platz, was ihm in der Addition die Pole-Position einbrachte. Auch Titelrivalin Oomen feierte einen Laufsieg und schaffte als zweite damit den Sprung in die erste Startreihe für den Sprint. Hinter ihr verbesserten sich Kim-Luis Schramm (KSM Racing Team) und Fabian Schiller (Jedi Racing Team) auf die Positionen drei und vier. Einen Rückschlag erlebte derweil der Trainingsschnellste Balthasar, der zwar einen Heat gewinnen konnte, sich aber auch einmal mit Rang 13 begnügen musste. Er startete somit nur von Platz sieben in den Sprint am Sonntag. Auch Titelaspirant Dienst kam nicht richtig in Fahrt und fand sich nur auf Gesamtrang 26 wieder, was ihn praktisch aus dem Titelrennen warf.

Im Sprint stand das Duell von Dennis Olsen und Kim-Luis Schramm im Mittelpunkt. Das Duo schien den Sieg unter sich ausmachen zu können, doch ab der Rennmitte fanden Kim Oomen, Sebastian Balthasar und Joey Affolter den Anschluss zur Spitze. Mit einem beeindruckenden Endspurt legte sich Balthasar die Konkurrenz zurecht und übernahm in der vorletzten Runde die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgeben musste. Auch Oomen legte ein starkes Finish hin, holte sich in den letzten Runden den zweiten Platz und verkürzte damit den Punkterückstand in der Meisterschaft. Tabellenführer Olsen musste sich mit Rang drei zufrieden geben und hielt Schramm, sowie Affolter knapp hinter sich.

Mit einem sensationellen Start eröffnete Dennis Olsen das Finale, schob sich mit einem knallharten Manöver vom dritten Platz in Führung und verdrängte seine Rivalin Kim Oomen, sowie Sprintsieger Balthasar auf die Verfolgerpositionen. Die beiden Titelaspiranten, Olsen und Ommen, setzten sich im Rennverlauf zunehmend von den Verfolgern ab und machten den Sieg und die Meisterschaftsentscheidung unter sich aus. Bis zum Schluss attackierte Oomen den führenden Norweger, der seinerseits aber höchst defensiv unterwegs war und damit auch nach 23 Runden erfolgreich war. Hinter Olsen als neuem DJKM-Champion und Oomen als Vizemeisterin konnte Balthasar seiner Rolle als „deutscher Hoffnungsträger“ nicht nach kommen. Lange Zeit auf Platz drei liegend, musste er letztlich sein Kart vorzeitig mit Problemen an der Box abstellen. Damit rückten Callum Illot, Memorial-Sieger Thiago Vivacqua (Energy Corse) und Fabian Schiller (Jedi Racing) vor und stritten sich um den letzten Podestplatz. Erst kurz vor Schluss setzte sich Schiller auf Rang drei durch und gab dem Rest der Meute das Nachsehen.

DSKM: Jeleniowski beim Heimspiel nicht zu schlagen
Die Saison hatte lange nach einem Alleingang des Niederländers Jorrit Pex (CRG Holland) ausgesehen, der die ersten drei Saisonläufe souverän gewinnen konnte. Der vorzeitige Titelgewinn schien Pex allerdings verwehrt, hatte Kevin Leijtens (Dobla BV) doch beim letzten Rennen in Oschersleben die Siegesserie seines Landsmanns beendet. Doch unter Berücksichtigung der Streichergebnisse war auch hier bereits ein Vorentscheidung gefallen und so reiste Pex als uneinholbarer Tabellenführer und vorzeitiger Meister zum Erftlandring. Entsprechend ruhig ließ er es schon im Zeittraining angehen und begnügte sich auf nasser Bahn mit Position elf. Vorne trumpften derweil der Schwede Viktor Öberg und der Belgier Verdi Geurts (beide PDB Kart) mit den Bestzeiten ihrer Gruppen auf.

Auch die Vorläufe brachten keine Veränderung an der Spitze: Öberg verteidigte den Platz an der Sonne mit einem Sieg und einem zweiten Platz. Geurts bestätigte seine zweite Position mit Hilfe eines Laufsieges, während sich dahinter Kevin Leijtens und Jorrit Pex mit soliden Leistungen nach vorne arbeiten konnten.

Eine fast trockene Strecke fanden die DSKM-Piloten im Sprint vor – Bedingungen mit denen zunächst Verdi Geurts am besten zurecht kam. Er übernahm sofort die Spitze und musste sich bei zunehmender Renndistanz vehement gegen eine sechsköpfige Verfolgergruppe zur Wehr setzen. Hier stach vor allen Dingen Lokalmatador Marcel Jeleniowski (KSM Racing Team) heraus, der sich vom sechsten Startplatz nach vorne katapultiert hatte. Trotz zahlreicher Angriffsversuche biss sich der Bornheimer aber bis zum Fallen der Zielflagge die Zähne am siegreichen Belgier aus. Auch die Verfolger Jorrit Pex, Viktor Öberg, Kevin Leijtens und Patrick Kappis (Solgat Motorsport) mussten sich in D-Zug-Formation am Ende mit den Rängen drei bis sechs geschlagen geben.

Das Finale eröffnete Marcel Jeleniowski mit einem Raketenstart, welcher ihn sofort an die Spitze bugsierte. Bereits nach wenigen Runden konnte sich der KSM-Pilot über einen beachtlichen Vorsprung freuen und durfte sich hierfür auch bei Verdi Geurts bedanken, der dieVerfolger rundenlang hinter sich staute. Zur Rennhalbzeit hatte Jeleniowski seine Führung auf über drei Sekunden ausgebaut und konnte diese spielerisch bis zum Fallen der Zielflagge verwalten.Verdi Geurts, Jorrit Pex und Kevin Leijtens stritten sich derweil um die Ehrenplätze: Während Geurts seine Podesthoffnungen kurz vor Rennende mit technischen Problemen in der Box begraben musste, duellierten sich Pex und Leijtens weiter. Am Ende behielt der DSKM-Champion jedoch die Oberhand vor seinem Landsmann.

Am Abend zog DKM-Koordinator Stefan Wagner Bilanz: „Es war mit Sicherheit kein einfaches Jahr für Deutschlands Königsklasse, aber die Felder waren qualitativ ebenso hochwertig wie der sportliche Wettkampf. Wir werden nun alles daran setzen, die DKM noch attraktiver zu gestalten, um 2012 wieder vollbesetzte Klassen an den Start zu bringen. Wir haben im Dialog mit den Teamchefs und Fahrern viele Ideen und Anregungen sammeln können, die wir im kommenden Jahr umsetzen werden: Neben einem attraktiven Kalender, der unter anderem das Rennen in Wackersdorf als EM-Vorbereitung der KF2 und KZ-Klassen berücksichtigt, wird es nächstes Jahr keine Sprints mehr geben, sondern zwei gleichwertige Finalrennen für jede Klasse. Die Resonanz – egal ob aus Deutschland oder dem Ausland – ist bereits sehr positiv und wir sind uns sicher, dass die DKM mittelfristig den Stellenwert einer Top-Kartserie in Zentraleuropa einnehmen wird.“