Mike Halder feierte im letzten Jahr bereits große Erfolge in der ROTAX Junior-Klasse und war u.a. Deutscher Hallenkart Meister 2009 sowie Deutscher NAVC Meister 2009. Der Aufstieg in die ROTAX DD2 zeigte schnell, dass Halder sich dort überhaupt nicht zu Hause fühlte und mit vielen größeren und kleineren Problemen zu kämpfen hatte. Vor gerade mal drei Wochen stieg Mike Halder dann auf einen X30-Shifter um. Eine wirklich gute Entscheidung, wie sich noch zeigen würde.
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An dem durchwachsenen Wochenende auf der Bahn in Wackersdorf konnte sich der Wildkart-Pilot bereits beim ersten freien Training mit einer Rundenzeit von 52.564 Sekunden auf Platz drei setzen. Die nachfolgenden Trainings zeigten jedoch, dass noch einiges getan werden musste, denn starke Konkurrenz ließen Halder auf den fünften Platz abrutschen.Im nachfolgenden Qualifikations-Training konnte Mike Halder trotz einer Verbesserung auf 50.755 Sekunden und einer Disqualifikation des vor ihm liegenden Romain Paul nur auf Platz vier vorrücken. Sowohl das Warm up als auch die Heats am darauf folgenden Tag liefen für Mike Halder nicht wirklich gut.
Die starke und erfahrene Konkurrenz wies den Wildkart-Piloten in allen Läufen jeweils auf den fünften Platz. In der Addition bedeutete das Startplatz vier für das Rennen. Das Warm up für die Rennen am Sonntag bestätigte dann die fehlende Performance gegenüber der Spitze. Während Patrick Kreutz vorne eine 1:17.579 in den Asphalt brannte, erreichte Mike Halder mit Mühe eine 1:18.649. Spätestens jetzt war klar, dass das Wildkart Team nur mit grundlegenden Änderungen das Ruder noch herumreißen könnte, fehlte doch immerhin noch mehr als eine Sekunde auf den derzeit Schnellsten.
So entschloss man sich beim Wildkart Racing-Team zum kompletten Chassis-Umbau. Eine gute Entscheidung, wie sich später noch zeigen sollte. Mit dem Prefinal Lauf begann dann der erste Wettkampf des „Rookies“ Mike Halder gegen die gut aufgestellte Konkurrenz auf den Startplätzen eins bis drei. Nach einem Traumstart des von Startplatz zwei startenden Romain Paul und sehr schlechtem Start des Polesetters Julien Poncelet entbrannte der Zweikampf zwischen einem starken Patrick Kreutz und Mike Halder, der sich dank des hervorragend präparierten Wildkart Chassis und einer außergewöhnlichen Fahrleistung gegen Kreutz durchsetzen konnte und während
seiner Aufholjagd auf Romain Paul in Runde 10 eine fabelhafte schnellste Rennrundenzeit von 1:16.030 hinlegte. Den konstant schnellen Rundenzeiten von Mike Halder hatte Patrick Kreutz nichts entgegen zu setzen. Platz zwei war also gesichert. An den schnellen Belgier Romain Paul kam Halder allerdings nicht mehr heran. Aus gutem Grund: nach dem Zieleinlauf wurde Romain Paul wegen Verstoß gegen das technische Reglement disqualifiziert.
Somit siegte Mike Halder vom Wildkart Racing-Team mit einem Vorsprung von 5.866 Sekunden vor Patrick Kreutz und sorgte für die erste Überraschung des Tages. Dritter wurde Julien Poncelet.
Es sollte noch besser kommen. Zum Finallauf auf abtrocknender Strecke stand noch vor dem Start die entscheidende Reifenfrage. Während sich Mike Halder nach kurzer Sichtung des Infields für Slicks entschied, ließ sein Konkurrent Patrick Kreutz Regenreifen aufziehen. Eine Fehlentscheidung mit Folgen für Kreutz, der seinen Irrtum in der Einführungsrunde bemerkte und sich mit den Händen an den Helm schlug. Der Start verlief für Patrick Kreutz dennoch mustergültig, da die Start-/Zielgerade noch feucht war und Mike Halder mit seinen montierten Slicks keinen Grip fand. Es entbrannte ein heißes Duell zwischen Halder und Kreutz, welches Mike Halder durch die bessere Wahl bei den Reifen für sich entscheiden konnte. Der ebenfalls auf Slicks gestartete Franzose Nicolas Harmuth kassierte jedoch im Verlauf des Rennens Mike Halder und war auf dem besten Weg, das Rennen mit extrem schnellen Rundenzeiten für sich zu entscheiden. Gegen Ende des Rennens war Harmuth jedoch ein wenig übermotiviert und drehte sich von der Strecke. Dieser Dreher kostete den Franzosen die Führung. Mike Halder übernahm diese und beendete das Rennen mit seinem zweiten Tagessieg. Die Sensation war perfekt.
Dank einer überragenden Arbeit des Wildkart Racing-Teams sowie einer unglaublichen Fahrleistung von Mike Halder konnte an diesem Wochenende nicht nur ein Doppelsieg gefeiert werden. Aufgrund der Punkteausbeute dieses tollen Rennwochenendes wurde Mike Halder Vize-Europameister in der X30-Shifter Klasse. Gratulation.Team-Chef Christian Wagner fehlten fast die Worte vor Freude: „Eigentlich waren wir in Wackersdorf ohne Ambitionen auf einen Sieg angetreten. Das ganze Wochenende hatten wir mit der schlechten Witterung und mangelnder Erfahrung zu kämpfen. Der X30-Shifter Motor sowie die perfekten Kobe Reifen waren für uns Neuland. Dank des nach dem Umbaus ausgezeichneten Chassis, der hervorragenden Leistung von Fahrer und Team und letztendlich auch ein wenig Glück, konnten wir wieder einmal eindrucksvoll unsere Stärke unter Beweis stellen. Besonderen Dank möchte ich noch einmal Roland Geidel und seinem ganzen Team sagen“, so Wagner weiter. „Super war auch die Unterstützung durch die Herren von IAME. Weiter so, hier gibt es ein echtes Gegenstück zur ROTAX DD2 Klasse.“
