Le Mans Series
08.05.2011
Armindo/Narac: Sieg in der GTE-Am-Klasse
Als Sechste kamen Porsche-Werksfahrer Marco Holzer (Lochau) und sein belgischer Teamkollege Marc Goossens ins Ziel. Die Vorjahressieger Marc Lieb (Ludwigsburg) und Richard Lietz (Österreich) wurden lediglich Achte, nachdem ein Konkurrent so heftig auf den 911 GT3 RSR geprallt war, dass dessen Radaufhängung brach.
Auch das Fahrerduo des belgischen Teams ProSpeed Competition wurde durch den Fahrfehler eines anderen Piloten um eine bessere Platzierung gebracht. „Ich war zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort“, sagte Marco Holzer. „Der Sportprototyp hat meinen Elfer bei seinem Ausrutscher sowohl hinten als auch vorne links getroffen. Zum Glück war kurz darauf eine Safety-Car-Phase, sodass uns der Wechsel des defekten Radträgers nicht noch mehr Rückstand eingebracht hat. Aber die Spitze war natürlich uneinholbar weg.“
Vorjahressieger Marc Lieb, von Startplatz vier aus losgefahren, wurde bereits in der ersten Runde Opfer von Giancarlo Fisichella. Der bremste im Ferrari die Stavelot-Kurve zu spät an und krachte in den Elfer von Lieb. Mit gebrochener Radaufhängung rutschte der Porsche-Werksfahrer in der nächsten Kurve ins Kiesbett. Bis er befreit und zurück an der Box war, waren drei Runden vergangen. Als der viermalige Spa-Sieger nach 25 Minuten Reparaturpause auf die Strecke zurückfuhr, lag der Felbermayr-Proton-Porsche am Ende des Feldes – mehr als zehn Runden hinter der Spitze der Klasse. „Blöd gelaufen“, kommentierte ein sichtlich enttäuschter Marc Lieb. „Als wir wieder im Rennen waren, war unser Ziel, wenigstens so viele Punkte wie möglich mitzunehmen.“ Der Österreicher Richard Lietz bilanzierte: „Nach unserem Totalausfall beim ersten Rennen wegen der fehlerhaften Startprozedur und der Minimalausbeute hier in Spa sind unsere Chancen zur Titelverteidigung ziemlich gesunken, zumal es nur noch drei Saisonläufe gibt. Aber aufgeben gilt nicht.“
Auch die Sieger der GTE-Am-Klasse, Nicolas Armindo und Raymond Narac, erlebten ein turbulentes Rennen. Am Ende seines ersten Stints wollte Armindo einem Fahrer aus den schnelleren Kategorien Platz machen, kam auf den schmutzigen Teil der Strecke und rutschte mit bereits abgefahrenen Reifen ins Kiesbett. „Mein Puls war auf 180“, sagte der Franzose. „Ich hatte riesiges Glück, dass ich aus dem Kies wieder herauskam.“ Der Erfolg in der GTE-Am-Klasse war ein kleiner Trost für Teambesitzer Narac. Denn der zweite 911 GT3 RSR von IMSA Performance Matmut, der in der Klasse GTE Pro startet, kam nicht ins Ziel. Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler rollte in der 17. Runde am Streckenrand aus. „Plötzlich ist der Motor ausgegangen und ließ sich nicht wieder starten“, sagte der Schwabe, der zusammen mit dem französischen Werksfahrer Patrick Pilet fährt. „Nun haben wir nach dem unverschuldeten Startcrash von Le Castellet die zweite Nullnummer“, sagte Pilet. „Das ist bitter.“
In der Klasse GTE Am, in der pro Fahrzeug nur ein Profirennfahrer gestattet ist, kamen zwei weitere Elfer in die Punkte. Unter der Teambezeichnung „Proton Competition“ fuhren Teambesitzer Christian Ried (Schönebürg) und Nick Hommerson (Niederlande) auf Rang vier. Ried bestreitet mit einem 911 GT3 RSR alle Rennen zum Intercontinental Le Mans Cup, der drei Mal in dieser Saison zusammen mit der Le Mans Series ausgetragen wird. Für Rieds LMS-Team Felbermayr-Proton erreichten Hobby-Rennfahrer Horst Felbermayr Junior (Österreich) und der US-Amerikaner Bryce Miller (USA) den fünften Platz in der GTE-Am-Klasse. Die beiden waren lange auf Siegkurs, bis ein Reifenplatzer sie zurückwarf.