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Le Mans Series
12.03.2011

Porsche-Piloten zuversichtlich nach Saison-Kick-Off

Zuverlässigkeit ist auch beim umfangreich weiterentwickelten Porsche 911 GT3 RSR Trumpf. Die zwei offiziellen Testtage der Le Mans Series auf der Rennstrecke Paul Ricard in Südfrankreich verliefen für die Porsche-Teams völlig problemlos – nur beißende Kälte, starker Wind und eine teils feuchte Strecke behinderten die Arbeit.

„Wegen der Wetterbedingungen haben wir nicht unser gesamtes Programm absolvieren können, doch die ersten Eindrücke vom neuen Auto sind sehr gut“, fasste Porsche-Werksfahrer Marc Lieb (Ludwigsburg) das Resümee aller Elfer-Kollegen zusammen. „Daher blicken wir der neuen Saison zuversichtlich entgegen.“ Lieb peilt mit Werksfahrer Richard Lietz (Österreich) die erneute GT-Titelverteidigung an.

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Neben Lieb/Lietz vom deutschen Team Felbermayr-Proton bereiteten sich auch die weiteren Spitzenbesatzungen auf der 5,791 Kilometer langen Rennstrecke auf die Saison vor. Für die belgische Equipe ProSpeed Competition teilte sich das neue Duo, bestehend aus Werksfahrer Marco Holzer (Lochau) und Routinier Marc Goossens (Belgien), die Testarbeit. In der 2011er-Version des 911 GT3 RSR von IMSA Performance Matmut war die neue Stammbesetzung mit den beiden Werksfahrern Wolf Henzler (Nürtingen) und Patrick Pilet (Frankreich) im Einsatz. Und in einem weiteren 911 GT3 RSR (Stand 2010) des französischen Teams fuhr das neue Fahrerteam mit Eigner Raymond Narac und Nicolas Armindo (beide Frankreich).

Die bisherige GT2-Klasse ist ab dieser Saison zweigeteilt. Es gibt eine Profi- und eine Amateurklasse. Während die drei Porsche-Profi-Duos in der neu geschaffenen Klasse GTE Pro mit den weiterentwickelten Elfern an den Start gehen, treten Narac und Armindo in der Klasse GTE Am an. In dieser Kategorie sind keine aktuellen Autos zugelassen und pro Fahrzeughöchstens ein per Reglement definierter Profifahrer. Damit sollen auch Hobby-Piloten wieder die Chance erhalten, in ihrer Klasse Rennen zu gewinnen und Champion zu werden.

Bei der umfangreichen Weiterentwicklung des Porsche 911 GT3 RSR standen eine neu gestaltete Aerodynamik im Front- und Heckbereich sowie Änderungen an der Fahrwerkskinematik und am Motor im Vordergrund. Deutlich sichtbar sind die Modifikationen der 2011er-Version im Frontbereich. So sorgt etwa die neue Buglippe für höheren Anpressdruck an der Vorderachse, die breiteren Vorderreifen auf 12 statt 11 Zoll breiten Felgen sorgen für zusätzlich erhöhten Grip und eine geringere Tendenz zum Untersteuern.

„Man kann sich so einen Test mit einem weiterentwickelten und in unserem Fall sogar brandneuen Auto wie ein Herantasten vorstellen“, erklärte Marc Lieb. „Gehen wir in die richtige Richtung? Können wir auf Erfahrungen von 2010 zurückgreifen oder müssen wir umdenken?“ Lietz ergänzte: „Die Änderungen machen sich bereits bemerkbar. Vor allem das Einlenkverhalten hat sich spürbar verbessert. Der Elfer wirkt jetzt noch agiler. Insgesamt ging es für uns vor allem darum, an einer Basisabstimmung für die Rennen zu arbeiten.“

Auch Patrick Pilet war mit der 2011er-Version des 911 GT3 RSR voll zufrieden: „Für mich ist der größte Unterschied zum letztjährigen Auto die bessere Stabilität, etwa wenn man über die Streckenbegrenzungen fährt. Das wird uns vor allem auf den Kursen helfen, auf denen es viele Curbs gibt und die nicht so topfeben sind wie Paul Ricard.“ IMSA-Performance-Teampartner Wolf Henzler meinte: „Für den heutigen zweiten Testtag haben wir etwas an der Kinematik geändert, weil das Auto gestern ein wenig übersteuert hat. Es war zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber des Guten zuviel. Wir müssen natürlich noch viel über das modifizierte Auto lernen, um das Potenzial besser ausschöpfen zu können.“

Große Zufriedenheit herrschte bei Marco Holzer. Auch wenn es an den Testtagen in erster Linie um das Abarbeiten eines Programms und weniger um den Rundenzeitenvergleich ging, erfüllte es den 22-jährigen Neuzugang im Werksfahrerkader mit Stolz, dass er am ersten Testtag der schnellste Porsche-Fahrer war. „Die neue Aerodynamik an der Front sorgt für mehr Grip an der Vorderachse“, sagte der ehemalige Porsche-Junior, „das taugt mir.“

Happy war nicht zuletzt Nicolas Armindo, der als amtierender Meister des Porsche Carrera Cup Deutschland in die internationale Le Mans Series aufgestiegen ist. Der Franzose schwärmte: „Der 911 GT3 RSR hat mehr Abtrieb als mein Cup-Elfer. So macht das Fahren noch mehr Spaß. Ich bin überglücklich, dass ich von Porsche und Raymond Narac diese Chance erhalten habe.“ Das französische Team hat mit je einem Fahrzeug in den beiden Klassen GTE Pro und GTE Am in diesem Jahr sogar die Chance, in beiden Klassen Siege und Titel zu erringen.