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Porsche Carrera Cup
03.07.2011

Sechster Sieger im sechsten Rennen

Erst Nick Tandy, dann Jeroen Bleekemolen, Jaap van Lagen, Nicki Thiim, René Rast - und nun Sean Edwards. Beim sechsten Lauf am Norisring feierte der Porsche Carrera Cup Deutschland bereits seinen sechsten Sieger.

Die Leistungsdichte im schnellsten deutschen Markenpokal sucht derzeit ihresgleichen. Unter schwierigsten Streckenbedingungen feierte Sean Edwards auf dem Nürnberger Stadtkurs seinen ersten Sieg im deutschen Championat mit den 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup. Gleichzeitig baute der Brite vom Team Deutsche Post by tolimit mit dem Sieg auch seine Tabellenführung aus. Zweiter des von der ersten bis zur letzten Runde hoch spannenden Rennens mit ungezählten spektakulären Überholmanövern auf regennasser und extrem rutschiger Strecke wurde Lausitzring-Sieger Nicki Thiim (Dänemark, Hermes Attempto Racing).

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Mit einem Blitzstart hatte sich der Trainingszweite Martin Ragginger (Österreich, Schnabl Engineering) in der Grundigkehre an die Spitze des Feldes gesetzt. Zweiter war der vom sechsten Startplatz kommende Thiim, Dritter Edwards. Pole-Sitter Nick Tandy (Großbritannien, Konrad Motorsport) war dagegen schlecht weggekommen und fand sich nach der ersten Kurve nur auf dem vierten Rang wieder. Bereits in Runde fünf kam Sean Edwards im gelben Post-Elfer besser aus der Grundigkehre heraus als Ragginger und konnte sich an die Spitze setzen. Diese gab der Brite, der vom fünften Startplatz ins Rennen gegangen war, bis ins Ziel nicht mehr ab.

In der Folgerunde wurde der Österreicher erneut Opfer eines Konkurrenten. Diesmal war es René Rast (Steyerberg, Förch Racing), der Ragginger an derselben Stelle überholen konnte. Der Sieger des Porsche Carrera World Cup wähnte sich zunächst auf einem sicheren zweiten Platz, doch gegen Rennende näherte sich Nicki Thiim mit konstant besseren Rundenzeiten. In der 31. Rennrunde passierte der Däne den Deutschen und holte sich sein zweitbestes Saisonresultat.

Auch hinter Jan Seyffarth (Querfurt, SMS Seyffarth Motorsport) lag ein äußerst ereignisreiches Rennen, als er mit Rang vier sein bestes Ergebnis dieses Jahres einfuhr. Als Dritter gestartet, fiel der Carrera-Cup-Vizemeister von 2008 zwischenzeitlich bis auf den achten Rang zurück, konnte sich aber dann auf abtrocknender Strecke wieder nach vorne arbeiten. Hinter Seyffarth kam Nick Tandy abgeschlagen als Fünfter ins Ziel. Der Brite, 2010 mit fünf Saisonsiegen in seinem Premierenjahr überragend, hatte damit zu kämpfen, seinen Elfer auf der Strecke zu halten.

Mit dem fünften Platz in Nürnberg hat Tandy, der Tabellenführer der ersten vier Saisonläufe 2011, nun bereits 16 Punkte Rückstand auf seinen Landsmann Edwards. Und zwei Punkte auf den Niederländer und Zandvoort-Gewinner Jeroen Bleekemolen (Team Deutsche Post by tolimit), der in Nürnberg Rang sechs holte. Siebter trotz eines lädierten Kühlers wurde Spielberg-Sieger Jaap van Lagen. Der Land-Motorsport-Pilot hatte kurz vor Rennende das Heck des Elfers von Norbert Siedler touchiert. Der Österreicher vom Team Aust Motorsport wurde Achter vor seinem Landsmann Martin Ragginger. Als Zehnter wurde Supercup-Pilot Kévin Estre (Frankreich, Hermes Attempto Racing) bei seinem ersten Rennen im deutschen Markenpokal abgewinkt.

Der TV-Sender Sport1 strahlt am 8. Juli von 23.30 Uhr bis Mitternacht das Carrerra-Cup-Magazin mit Rennrückblick, Interviews und Reportagen vom Norisring aus. Eine einstündige Reportage über den Porsche Carrera World Cup, das größte Porsche-Rennen aller Zeiten auf dem Nürburgring, sendet Sport1 am kommenden Montag, 4. Juli, um 17.30 Uhr.

Sean Edwards (Erster): „Beim Start hatte ich durchdrehende Räder, deshalb kam ich nicht so gut weg. Aber mein letztjähriger Teamkollege Sascha Maassen hat mir ein paar Tricks für die erste Kurve verraten, davon habe ich profitiert. Martin Ragginger hatte wohl Traktionsprobleme. Es war nicht schwer, an ihm vorbeizukommen. Eine Zeitlang habe ich befürchtet, dass Réne näher kommt. Dann wurde er aber von Nicki Thiim in ein Duell verwickelt. Das hat mir Luft verschafft. Drei Rennen vor Saisonende haben wir die Fahrer- und die Teamwertung inne – besser geht’s nicht.“

Nicki Thiim (Zweiter): „Das Rennen hat so viel Spaß gemacht, es war ein Highlight. Ich habe mit vielen Fahrern gekämpft, das war allerbester Rennsport, wie ich ihn liebe. René zu überholen, war sehr schwierig, aber am Ende hat es geklappt. Hätte das Rennen ein bisschen länger gedauert, wäre ich vielleicht noch an Sean herangekommen, aber ich wollte kein Risiko eingehen. Der zweite Platz ist genial.“

René Rast (Dritter): „Ich habe wegen eines bescheidenen Starts erst ein paar Positionen verloren, sie mir aber schnell wiedergeholt. Sean hat an der Spitze gut Gas gegeben und einen leichten Vorsprung herausgefahren. Gegen Ende des Rennens kam von hinten Nicki Thiim förmlich angeflogen. Wir haben eine Weile gekämpft, aber dann musste ich ihn ziehen lassen, er war einfach zu schnell. Der dritte Platz war insofern das Maximum für heute und damit bin ich zufrieden.“