Porsche Super Cup
29.08.2011
Zweiter Sieg von Kuba Giermaziak erhöht Spannung
Auf dem Traditionskurs in den Ardennen setzte er sich mit seinem 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup, der auf dem Leichtbau-Straßensportwagen 911 GT3 RS basiert, mit 0,531 Sekunden Vorsprung vor Titelverteidiger René Rast (Frankfurt) durch. Der für VELTINS Lechner Racing fahrende vierfache Saisonsieger holte sich als Zweiter die Führung in der Meisterschaft zurück.
Nach seiner Galavorstellung im verregneten Qualifying trumpfte Kuba Giermaziak, der beim letzten Rennen in Budapest den ersten polnischen Sieg im Porsche Mobil 1 Supercup herausgefahren hatte, im Rennen auch auf trockener Strecke auf. Von der Pole-Position gewann er den Kampf um die erste Kurve gegen den niederländischen Supercup-Rekordsieger Patrick Huisman (Team Bleekemolen) und setzte sich danach immer weiter von seinen Verfolgern ab. In der Schlussphase des interessanten Rennens mit vielen harten Positionskämpfen schmolz sein Vorsprung von zwischenzeitlich über fünf Sekunden zwar noch beträchtlich zusammen, sein Start-Ziel-Sieg geriet jedoch nicht mehr ernsthaft in Gefahr. René Rast, der vom fünften Startplatz losgefahren war und sich mit einer starken Leistung bis auf Schlagdistanz zum Spitzenreiter vorkämpfte, muss weiter auf seinen ersten Sieg in Spa-Francorchamps warten. Als Dritter kam schließlich, mit bereits über vier Sekunden Rückstand auf den Sieger, der Brite Nick Tandy (Konrad Motorsport) ins Ziel.
Nicht seinen besten Tag hatte sein Landsmann Sean Edwards. Der bisherige Tabellenführer und zweifache Spa-Sieger vom Team Abu Dhabi by tolimit startete aus der zweiten Reihe, leistete sich aber bereits in der ersten Runde in der legendären Kurve Eau Rouge einen Fehler, der ihn auf den siebten Platz zurück warf. Er wurde schließlich Sechster hinter dem Niederländer Jeroen Bleekemolen (Team Abu Dhabi by tolimit) und Christian Engelhart aus Kösching, der mit dem Porsche 911 GT3 Cup von Konrad Motorsport das Auftaktrennen in Istanbul gewonnen hatte. In der Gesamtwertung fiel der Brite dadurch auf den zweiten Platz zurück, liegt nur noch vier Punkte vor Kuba Giermaziak. Der Pole ist mit 21 Jahren der jüngste Fahrer und der Mann der Stunde im Porsche Mobil 1 Supercup. Mit seinen in dieser Saison gezeigten Leistungen hat er, wie schon viele hoffnungsvolle Talente vor ihm, gute Aussichten, die im Rahmen der Formel 1 ausgetragene Top-Serie der weltweit 19 Porsche-Markenpokale als Sprungbrett für eine erfolgreiche GT-Karriere nutzen zu können.
Mit einer sehenswerten Aufholjagd gelang Norbert Siedler nach einem völlig verpatzten Qualifying im Rennen immerhin noch Schadenbegrenzung. Der Österreicher von VELTINS Lechner Racing rollte vom 14. Startplatz aus das Feld von hinten auf und sicherte sich als Siebter noch wertvolle Meisterschaftspunkte. Seinen dritten Platz in der Gesamtwertung verlor er gleichwohl an den Sieger Kuba Giermaziak. Einen rabenschwarzen Tag hatte Patrick Huisman. Der mit 24 Supercup-Siegen erfolgreichste Fahrer im Feld, dem nach seinem starken Auftritt im Qualifying viele den 25. Jubiläumserfolg zutrauten, drehte sich im Zweikampf mit René Rast ins Abseits und musste sich schließlich mit dem elften Platz begnügen.
Kuba Giermaziak (Sieger): „Das war ein großartiges Rennen. Mein Sieg war natürlich auch etwas glücklich – zwei Runden mehr, und es wäre vermutlich noch sehr, sehr eng geworden. Ich hatte mal wieder keinen allzu guten Start, das müssen wir unbedingt trainieren, denn in Monza ist der Weg zur ersten Kurve noch weiter. Ich konnte aber trotzdem vorne bleiben und habe dann vermutlich etwas zu sehr gepusht, um mich möglichst weit abzusetzen. Zum Schluss bauten meine Reifen ab und René kam immer näher. Ich habe mich kaum noch getraut, in den Rückspiegel zu schauen. Ich versuchte, nicht mehr ganz so hart zu fahren, denn wenn man sich da allzu sehr reinhängt, macht man auch leichter Fehler. Zum Glück hat es zum Sieg gereicht. Wir haben jetzt gezeigt, dass wir nicht nur im Regen, sondern auch auf trockener Strecke gewinnen können.“
René Rast (Zweiter): „Das war genial. Von Position fünf gestartet und Zweiter geworden, dazu die Führung in der Meisterschaft übernommen – viel mehr kann man sich nicht erhoffen. Ich bin total happy, auch wenn es mit meinem ersten Spa-Sieg wieder nicht geklappt hat. Ich hatte das ganze Wochenende über ein superschnelles Auto. Wenn das Rennen noch eine Runde länger gedauert hätte, hätte ich mit Kuba genau das gemacht, was ich vorher mit Nick, Sean und Patrick gemacht habe. Ich bin aber auch so total happy.“
Nick Tandy (Dritter): „Das war kein schlechtes Rennen. Wir haben wieder wichtige Punkte geholt. Das Problem war das Qualifying. Wenn ich da schneller gewesen wäre, wäre ich auch im Rennen weiter vorne gelandet.