ROTAX MAX Challenge
09.05.2011
Der RMC-Sonnen-Sonntag in Oppenrod
MICRO-Cup: Marcel Mayer schlägt zurück
Musste sich Marcel Mayer (M-Tec) bei Saisonauftakt noch mit Position zwei geschlagen geben, schlug der Pilot des Nintendo Team Scheider in Oppenrod eindrucksvoll zurück. Pole-Position und zwei nie gefährdete Start-Ziel-Siege waren ihm am Abend sicher. In beiden Läufen konnte er sich schnell und deutlich von seinen Verfolgern absetzen und überließ der Konkurrenz den Kampf um die Ehrenplätze. Diese Positionen machte eine Fünfergruppe unter sich aus, wobei das Ergebnis in beiden Läufen das Gleiche war: Platz zwei für Tobias Nath (CRG), Platz drei für Auftaktsieger Robert Kindervater (EA), Platz vier für Louis Henkefend (Topkart) und Platz fünf für Tim Mika Metz (CRG).
MINI-Cup: Doppelsieg für Fabian Hellwig
Wie in der MICRO-Cup-Klasse war es ein Fahrer aus dem Nintendo Team Scheider, der das Tempo diktierte: Fabian Hellwig (M-Tec) brannte schon im Zeittraining die schnellste Runde in den Asphalt und setzte sich auch im nachfolgenden Prefinale durch. Doch ganz so leicht hatte er es nicht, denn Michelle Halder (Swiss Hutless) hatte sich im ersten Durchgang mit einem Raketenstart an die Spitze bugsiert und gab diese nicht mehr ab. Kampfstark hielt sie eine fünfköpfige Verfolgergruppe bis zum Fallen der Zielflagge hinter sich. Doch dann die Hiobsbotschaft für die schnelle Meßkirchenerin: Eine 10-Sekundenstrafe wegen Frühstarts warf sie auf Rang sechs zurück. Damit erbte Fabian Hellwig den Sieg vor Felix Kotyk (Intrepid), Luis Glania (EA), Nils Laub (Birel) und Pascal Drewing (Energy).
Im Finale ließ Hellwig dann nichts mehr anbrennen. Er fuhr ein kontrolliertes Rennen, hielt seine Gegner stets auf Sicherheitsabstand und machte den Doppelsieg perfekt. Dahinter liefen Kotyk und Glania erneut auf den Positionen zwei und drei ein, während Drewing und Halder die Top-Fünf komplettierten.
JUNIOR-Cup: Brandt brennt durch
Kein Kraut war an diesem Wochenende gegen Noah Brandt (Energy) gewachsen. Nachdem er sich erfolgreich die Bestzeit im Zeittraining gesichert hatte, knüpfte er auch im Prefinale an diese Leistung an. Schwer machte ihm allerdings Christian Klauser (CRG) das Leben. Über die gesamte Renndistanz lieferten sich die beiden ein packendes Duell, welches Brandt im Ziel mit 0.957 Sekunden für sich entscheiden konnte. Weit hinter dem Siegerpaar tobte derweil der spektakuläre Kampf um Platz drei. Bis zu zehn Piloten meldeten hier ihre Ansprüche an und lieferten sehenswerte Positionswechsel ab. Letztlich konnte sich Leon Wippersteg (EA) durchsetzen und verdrängte Fabio Katzor (Haase) und Max Grün (CRG) auf die weiteren Positionen.
Leichtes Spiel hatte Noah Brandt im Finale, denn sein ärgster Rivale, Christian Klauser, geriet noch in der ersten Runde in Probleme und fand sich am Ende des Feldes wieder. Brandt nutzte die Chance und verschaffte sich innerhalb der 18 Runden einen unglaublichen Vorsprung von über elf Sekunden. Dabei profitierte der Sieger wieder vom Kampfgerangel hinter sich, wo erneut kräftig um die Podiumsplätze gestritten wurde. Am Ende war es Florian Janits (Intrepid), der Platz zwei belegte und damit noch einen versöhnlichen Abschluss schaffte – immerhin stand er im Qualifying noch ohne gezeitete Runde da. Den Sprung aufs Podium schaffte auch Leon Wippersteg, der Rang drei wiederum bravourös gegen Fabio Katzor und Max Grün verteidigen konnte.
JUNIOR-World: Souveränes Wochenende für Moritz Kremer
Dass Oppenrod nach Wittgenborn quasi sein zweites Heimspiel darstellt, motivierte den Wächtersbacher Moritz Kremer (Intrepid) umso mehr. So war es auch kein Wunder, dass der Pilot vom MSC-Wittgenborn die Pace an diesem Wochenende bestimmte. Er holte sich die Pole-Position im Zeittraining und legte danach zwei lupenreine Start-Ziel-Siege nach.
Im Prefinale waren auch die Verfolgerpositionen schnell bezogen und so ging Platz zwei an Max Dittrich (Energy), vor Luka Kamali (CRG). Dahinter folgten Nico Müller (Intrepid) und Moritz Oberheim (Energy), die nach ihren Erfolgen beim Saisonstart nun mit einem ausgelosten Leihmotor unterwegs waren und wie erwartet problemlos damit zurecht kamen.
Weniger problemlos verlief der Start zum Finale. Während Kremer als Einziger unversehrt durch das erste Kurvengeschlängel kam, knallte es dahinter gewaltig. Einen Auslöser für den Unfall ausfindig zu machen, war schlichtweg unmöglich: Fest stand aber, dass die Kettenreaktion mit Kamali, Dittrich, Müller und Oberheim gleich vier Favoriten ins vorzeitige Aus beförderte. Und nicht nur das: Auch der Sieg Kremers war damit schon nach der ersten Runde vorentschieden, da sein Vorsprung nicht mehr einzuholen war. Hinter dem Doppelsieger kamen somit Lukas Wenig (M-Tec) und Fabian Eisinger (Intrepid) in den Genuss aufs Podest klettern zu dürfen, während Christopher Dreyspring (Energy) und Sebastian Neuburger (CRG) auf den Verfolgerplätzen abgewinkt wurden.
MAX-Cup: Iris Perey nicht zu schlagen
Damit hätte wohl niemand gerechnet: Beim Auftakt in Wackersdorf musste Iris Perey (M-Tec) krankheitsbedingt die vorzeitige Heimreise antreten. Gut einen Monat nach ihrer Zwangpause kehrte sie in Topform nach Oppenrod zurück, um alle in Grund und Boden zu fahren. Schon im Zeittraining deklassierte die schnelle Heinsbergerin die Konkurrenz und bugsierte sich mit über zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf die Pole-Position.
Und auch im Prefinale ließ sie der männlichen Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Über sechs Sekunden nahm sie dem am Ende Zweitplatzierten Marco Dakic (Birel) ab. Philipp Hummel auf Rang drei fehlten sogar schon über acht Sekunden auf die Siegerin.
Im Finale das Gleiche Bild: Perey fuhr wieder auf und davon und machte den Doppelsieg perfekt. Dahinter stritten sich Marco Dakic, Fabian Erle (Maranello) und Niklas Rosenbach (Energy) um die Podestplätze. Letztlich durften Dakic als Zweiter und Rosenbach als Dritter neben Perey auf dem Podium Platz nehmen.
MAX-World: Erster Sieg für Friedrich
Das erste Mal ist am schönsten! Das dachte Christopher Friedrich (Tony) am Sonntagabend. In Wackersdorf noch unbemerkt mit einem krummen Chassis unterwegs und im Finale aufgrund einer Kollision ausgeschieden, lief in Oppenrod alles perfekt für den JLC Racing Team-Fahrer. Er hatte von Anfang an ein Abo auf den ersten Platz und musste sich zu keiner Zeit ernsthafte Gedanken um die Konkurrenz machen. Nach der Bestzeit im Zeittraining fuhr er in beiden Rennen scheinbar spielerisch zum Sieg. „Es ist mein allererster RMC-Sieg. Ich bin so happy, dass es endlich geklappt hat“, so Christopher, der damit endgültig in den Kreis der Titelfavoriten aufgenommen wurde.
Apropos Titelfavoriten – in diesem Zusammenhang festigte auch Auftaktsieger Stefan Riener (Intrepid) seinen Status und bescherte sich eine respektable Punkteausbeute. Reglementsbedingt auf einem Leihmotor unterwegs bewies er mit Platz zwei und drei, dass er weiterhin zur absoluten Spitze gehört. Fast wäre auch im Finale Rang zwei drin gewesen, wenn er nicht eine drei Sekunden Strafe wegen eines Startvergehens erhalten hätte. Letztlich war der dritte Platz auch ein Kavaliersakt, da er ganz gentlemanlike Michaela Engelhard (Energy) den Vortritt lassen musste.
DD2-Masters: Knapper Doppelsieg für Andreas Matis
In Oppenrod fand Auftaktsieger Andreas Matis (Zanardi) nach der Absage von Weltfinal-Teilnehmer Thomas Piert in Thomas Schumacher (CRG) einen neuen Gegner. Letzterer trumpfte im Zeittraining mit der Bestzeit auf und konnte diese im Prefinale auch in die Führung ummünzen. Doch Matis folgte dem Neurother wie ein Schatten und konnte zur Rennhalbzeit die Spitze erobern, die er auch knapp vor Schumacher ins Ziel brachte. Dritter wurde Michael Becker (Zanardi).
Einen Traumstart erwischte Matis im Finale, was wohl eher daran lag, dass sein Rivale Schumacher und dessen gesamte Startreihe beim Ampelgrün fast stehen blieb. So schien es als hätte Matis das Rennen schon frühzeitig in der Tasche. Doch Schumacher lieferte eine sehenswerte Aufholjagd ab, egalisierte den Rückstand auf Matis in Windeseile und setzte ihn danach kräftig unter Druck. Matis musste seine gesamte Erfahrung in die Waagschale werfen um die permanenten Angriffe parieren zu können. Am Ende brachte der ehemalige Weltfinal-Teilnehmer den Sieg nur knapp über den rettenden Zielstrich. Schumacher musste sich mit Platz zwei zufrieden geben, während Becker erneut als Dritter abgewinkt wurde.
DD2-World: Sieg für Hamann – Pech für Fleischmann
Es hätte der achte Doppelsieger an diesem Wochenende werden können, doch Fortuna sollte anders entscheiden: Wie in den anderen RMC-Klassen gab es auch bei den DD2-World-Piloten einen dominierenden Mann: Maximilian Fleischmann (Intrepid) war im Zeittraining das Maß der Dinge und überließ auch im Prefinale nichts dem Zufall. Der amtierende Vizemeister gewann den ersten Durchgang mit fast fünf Sekunden Vorsprung vor Lokalmatador Nils-Hendrik Jung (CRG) und Kevin Hamann (PCR).
Entsprechend motiviert startete Fleischmann ins Finale, wo er abermals dem Feld enteilte. Doch plötzlich steuerte er völlig unvermittelt die Box an. Ein Seilzug der Schaltwippe hatte sich ausgehängt, das Rennen war beendet, der Traum vom Doppelsieg geplatzt. Währenddessen durfte sich Kevin Hamann umso mehr freuen. Er hatte die Führung geerbt und konnte diese gekonnt gegen seinen Teamkollegen Patrick Henke (PCR) verteidigen. Hinter dem PCR-Doppel jubelte auch Kai Honné, der Nils Hendrik Jung den letzten Podestplatz vor der Nase wegschnappte.
Begleitet von der angenehmen Kulisse der abendlichen Sonnendämmerung fand abschließend die Siegerehrung statt, in deren Rahmen auch RMC-Chef Peter Kessler ein positives Fazit zog: „Oppenrod war eine Veranstaltung wie man sie sich wünscht. Die Anlage war perfekt vorbereitet, das Wetter ein Traum, die Teilnehmerzahlen hoch und die Rennen spannend. Auch das erstmals angewendete System der Leihmotoren hat erwartungsgemäß funktioniert, was die Ergebnisse der damit ausgestatten Piloten klar unter Beweis gestellt haben. So kann es gerne weiter gehen.“ Für die RMC-Teilnehmer steht als nächstes eine Premiere auf dem Programm: Die RMC gastiert zum ersten Mal auf dem Templiner-Ring in der Nähe von Berlin. Am 05. Juni werden wir sehen, wer sich auf der 1.102 Meter langen Piste am besten in Szene setzen wird.