SCC
17.05.2011
Gelungene Premiere bei den Großen in Franciacorta
Somit fand der spannende Zweikampf aus dem ersten Durchgang keine Wiederholung. Bellarosa hatte sich mit 1.08,434 knapp vor Sven Barth die Pole für das Rennen gesichert. Genauso eng war es schließlich im Rennen. In einem turbulenten Durchgang mit vielen Gelb- und Saftey-Car Phasen stürmten die Beiden dem Feld davon. Erst gegen Rennende kam der Italiener etwas weg. Beim Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge hatte Bellarosa ca. drei Sekunden Vorsprung herausgefahren. Eine Stunde später war der Sieg aber dahin. Das Überholen unter Gelb kostete ihm den Gesamtsieg. Schon während des Rennens hatte Sven Barth an die Box gefunkt und nach Instruktionen gefragt. „Ruhig bleiben“, lautete der Rat vom erfahrenen Teamchef Walter Pedrazza. Genau das sollte sich auszahlen. Nachdem Bellarosa auf das zweite Rennen am Sonntag verzichtete, war Barth ohne Gegner. „Gestern war das Rennen natürlich strammer, denn Bellarosa war ein starker Gegner“, urteilte der Doppelsieger. „Heute hatte ich das Gefühl, dass der Motor leichte Aussetzer hatte. Daher habe ich nicht mehr riskiert und langsamer gemacht“, so Barth. Was langsamer für den letztjährigen Division 2 Champ bedeutete, konnte man sehen. Über 30 Sekunden Abstand zum Zweitplatzierten Andreas Fiedler waren eine echte Hausnummer.
Damit stand Fiedler zum zweiten Mal an diesem Wochenende auf dem Treppchen. Im ersten Rennen war der grüne PRC BMW als Gesamtdritter abgewinkt worden. Im Dreikampf mit Thorsten Rüffer (Norma Honda) und Wolfgang Payr (PRC Ford) blieb Fiedler zunächst vorne. Im Überrundungsverkehr verlor er die dritte Position an Rüffer. Payr schlüpfte ebenfalls vorbei. Dabei profitierten die Zwei davon, dass die zu Überrundeten ausgerechnet in dem Moment nach innen zogen, als Fiedler dort vorbei wollte. Nach einem Dreher von Payr schloss Fiedler immer mehr zu dem Norma von Thorsten Rüffer auf. Die Saftey-Car Phasen stauchten das Feld zusätzlich noch einmal zusammen. Kurz vor Rennende holte sich Fiedler den dritten Platz zurück. In Durchgang zwei dann dasselbe Spielchen. Rundenlang ging es zwischen Fiedler und Rüffer heiß her. Diesmal gab es jedoch kein Vorbeikommen am Division 1 Auto. Platz zwei war Andreas Fiedler nicht zu nehmen. Als Gesamtdritter holte sich Thorsten Rüffer den Division 2 Sieg. „Ich musste mir erst in Erinnerung rufen, dass es keine Punkte mehr für die Gesamtwertung gibt. Somit habe ich nichts mehr riskiert und die Punkte für die Gesamtwertung eingefahren“, war der Norma-Pilot mit dem Auftakt zufrieden. Für Wolfgang Payr gab es auch im zweiten Rennen nichts zu holen. Bereits nach der zweiten Runde musste er mit Getriebeproblemen passen.
Inklusive der Crosslé war die Division 2 mit 18 Fahrzeugen besonders stark besetzt. Dazu sorgten die neuen Kompressor-Motoren für zusätzliche Würze in der eng umkämpften Klasse. Marco Borgo gehörte neben Henry Uhlig zu den ersten, welche den neuen Motor verwenden konnten. Im zweiten Rennen gelang dem Schweizer gleich der Sprung auf Rang zwei in der Klasse. Dabei sorgte vor allem der junge Österreicher Sandro Bickel (PRC Honda) für einen spannenden Rennverlauf. Im ersten Rennen war Bickel noch 2,948 Sekunden vor Marco Borgo auf Rang drei. Der Schweizer drehte im zweiten Heat den Spieß um. Sandro Bickel ließ sich aber zunächst nicht abschütteln. „Der Zweikampf hat viel Spaß gemacht. Es war immer sehr fair und wir haben schön gekämpft. Auf den Geraden war er etwas schneller“, so Bickel, der diesmal hinter Borgo erneut Klassendritter wurde. Das sah Marco Borgo genauso, der ebenfalls seinen Spaß an dem Duell zu Rennbeginn hatte. „Die Überrundungen haben Sandro ca. 20 bis 30 Meter zurückgespult. Da ist es schwer, das wieder aufzuholen“, erklärte Borgo, der sich mit dem Einsatz des neuen Kompressor-Motors sehr zufrieden zeigte. Uwe Burk (Ligier Honda) wurde vor Henry Uhlig jeweils als Vierter in der Division 2 gewertet.
In der Division 1 fuhr Georg Hallau im ersten Durchgang seinen Pilbeam Nissan als Dritter über die Ziellinie. Dahinter platzierte Luigi Scalini seinen Lucchini BMW. Teamkollege Leonardo Baccarelli, der im ersten Rennen noch liegengeblieben war, wurde im zweiten Rennen Dritter in der Division 1. Scalini wurde vor Georg Hallau erneut als Klassenvierter gewertet.
Auf der engen Strecke mischten sich die Crosslé mitten unter die Division 2 Sportwagen. Andy Feigenwinter war in beiden Durchgängen nicht zu schlagen. Heinz Grau landete zweimal vor Kaspar Huggenberg bzw. Beat Eggimann auf dem zweiten Platz. Bei den GT-Fahrzeugen holte Jürgen Bender im Porsche 997 GT3 Cup die Klassensiege.