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SCC
27.09.2011

Thorsten Rüffer holt Matchball im Titelkampf

Der vorletzte Lauf der Sports Car Challenge in Monza endete überraschend. Nicht Sven Barth (PRC Turbo) stand im zweiten Heat ganz oben, sondern Siegmar Pfeifer im PRC BMW. Eine kaputte Antriebswelle verhinderte den zweiten Sieg des Tages. Viel ärgerlicher waren aber die verlorenen Punkte im Kampf um den Meistertitel. Hier brachte sich Thorsten Rüffer (Norma Honda) mit zwei Klassensiegen in eine perfekte Ausgangslage.

Schlecht sah es für Sven Barth eigentlich überhaupt nicht aus. Nach der klaren Pole sicherte sich der PRC Pilot beim ersten Rennen den zehnten Gesamtsieg. Fast 41 Sekunden hatte der PRC Turbo im Ziel an Abstand rausgefahren. Ein Sieg im Hauptrennen war nun besonders wichtig, um den Abstand zu Tabellenführer Thorsten Rüffer nicht größer werden zu lassen. Reine Formsache könnte man meinen. Wie schon so häufig in dieser Saison schien sich das Spielchen an der Spitze zu wiederholen. Sven Barth fuhr mit deutlichem Abstand zum restlichen Feld vorneweg. Vier Runden vor Schluss fehlte der PRC Plötzlich. „Bei 280 ist die Antriebswelle gebrochen. Bis dahin war es eigentlich ein schönes Wochenende. Es macht viel Spaß mit dem Turbo hier in Monza zu fahren“, äußerte sich Sven Barth. Zur Meisterschaft meinte der Tabellenzweite, „der Zug ist abgefahren“.

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Es liegt nun an Thorsten Rüffer den Matchball in Hockenheim zu verwandeln. In Monza präsentierte sich der Meisterschaftsführende jedenfalls in blendender Verfassung, wenn auch etwas nervöser als sonst. „Heute vor den Rennen war ich schon etwas aufgeregt. Als ich im Auto saß, hat sich das dann gelegt. Ein erstes Rennen mit einer Schikane ist immer etwas kritisch.“ Im ersten Rennen steuerte der Norma-Pilot souverän den neunten Division 2 Sieg an. Damit war der Titel in der Division 2 schon vorzeitig im Sack. Die leistungsüberlegnen Division 1 Fahrzeuge waren auf der Highspeed-Strecke von Monza naturgemäß überlegen. Somit landete Thorsten Rüffer auf der siebten Position im Gesamtklassement. Der Start zum zweiten Rennen ging etwas in die Hose. Dadurchschlüpfte der junge Österreicher Sandro Bickel noch vorbei und hielt die Position zwei Runden lang. „Beim Start im zweiten Rennen war ich wohl zu vorsichtig, damit da nichts anbrennt. Ich war da zu früh auf der Bremse. Das hat Sandro Bickel ausgenutzt und da war er vorbei. Hat er natürlich gut gemacht, keine Frage. Ich konnte dann aber wieder vorbei und den Klassensieg nach Hause fahren“, fand Rüffer lobende Worte für den Konkurrenten. „Für Sven ist dies natürlich schon katastrophal, aber ich kann beim letzten Rennen in Hockenheim auch ausfallen. Zu Ende ist es aber erst, wenn zwei Rennen noch vorbei sind. Dann wird abgerechnet, vorher ist alles nur Theorie“, erklärte Rüffer, der im zweiten Heat das Ziel als Gesamtfünfter gesehen hatte.

Während Sven Barth auf dem Abschlepper in die Box zurückkam, feierten andere auf dem Treppchen. Siegmar Pfeifer hatte sich im zweiten Heat nach spannendem Zweikampf gegenüber Wolfgang Payr durchgesetzt. Damit setzte Pfeifer nach dem zweiten Platz im ersten Durchgang dem Wochenende noch das i-Tüpfelchen auf. Wie schon am Samstagmorgen hatte sich Andreas Fiedler zunächst vor Pfeifer gesetzt. Als der Kupplungsprobleme bekam, war Pfeifer weg. „Das waren heute zwei spannende Rennen und ein schöner Kampf um die Plätze. Aber nach der Hälfte des Rennens ging mir die Kupplung kaputt, dadurch wurde der Abstand zu Siegmar Pfeifer auch größer. Im zweiten Rennen konnte ich nicht mehr kuppeln, bin dann komplett ohne Kupplung weitergefahren. Ohne das Problem wär ich vielleicht vorne geblieben.“, so Fiedler. Siegmar Pfeifer robbte sich so immer näher an Payr heran. Im letzten Jahr hatte der Österreicher hier noch einen Doppeltriumph gefeiert. Nun musste er sich dem Druck von Pfeifer beugen und sich mit dem zweiten Gesamtrang begnügen. „Man könnte sagen des einen Freud, des anderen Leid. Durch den Ausfall bin ich nun erster geworden und freue mich natürlich. In Dijon hatte ich Pech, heute habe ich gewonnen. So ist es manchmal. Aber es waren zwei tolle Rennen, die viel Spaß gemacht haben. Mit Andreas Fiedler und Wolfgang Payr hatte ich es aber auch mit zwei Fahrern zu tun, die genau wissen, was zu machen ist. Das sind zwei faire Sportsmänner. In Monza zu gewinnen ist immer etwas Besonderes“, so der Sieger. Dritter wurde wie schon im ersten Rennen Andreas Fiedler, der nach dem Unfall in Dijon vor zwei Wochen viel zu tun hatte, um seinen PRC wieder flott zu bekommen. Der vierte Platz in der Division 1 ging an Tommy Tulpe (PRC Ford), nachdem er beim ersten Durchgang noch Georg Hallau im Pilbeam Nissan den Vortritt lassen musste.

In der Division 2 machte nicht nur Rüffer den Titel perfekt, sondern auch Sandro Bickel holte sich den zweiten Rang in der Klasse. „Im ersten Rennen hatte ich natürlich das Pech, dass mir der Schalter von der Benzinpumpe kaputt ging und ich von hinten nachstarten musste. Ich habe dann doch noch den zweiten Klassenplatz erreicht. Das war schon gut. Im zweiten Rennen war dann ein schöner Kampf mit Thorsten Rüffer. Ich musste heftig kämpfen, aber es war cool“, so der PRC Pilot. Hinter Bickel landete zweimal Dr. Norbert Groer (PRC Honda) auf dem Klassentreppchen. Platz vier im ersten Rennen ging an Evi Eizenhammer (PRC Honda) in ihrem erst zweiten Renneinsatz. Dahinter sahen Hans Christoph Behler (Radical SR3) und Willi Pfeiffer (Ligier Honda) das schwarz weiß karierte Tuch. Der Ligier-Pilot konnte sich im zweiten Durchgang noch einmal deutlich steigern und das Rennen als Klassenvierter beenden. Prinz Marcus von Anhalt, der erstmals im neu aufgebauten Batmobil-PRC unterwegs war, holte sich dahinter vor John Shepard (Radical SR3) den fünften Rang in der Division 2.

Die Division 2, eigentlich den Crosslé-Fahrzeugen vorbehalten, wurde diesmal durch zwei ältere 2-Liter PRC ergänzt. Markus Kläy im RPC holte sich vor Andy Feigenwinter (Crosslé Ford) beide Klassensiege. Dritter wurde im ersten Rennen Marcus Messmer (Crosslé Ford), während in Rennen zwei Reto Stutz im PRC Junior auf Rang drei landete.

Bei den GT-Fahrzeugen setzte sich in beiden Rennen Jürgen Bender gegenüber Martin Dechent (Porsche 997 GT3) durch.