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STT
03.05.2011

STT begeistert mit zwei schönen Rennen

Für Edy Kamm hatte sich die Rückkehr in die Spezial Tourenwagen Trophy voll und ganz ausgezahlt. Auf dem Salzburgring siegte der Schweizer im Audi A4 DTM gleich doppelt. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier gewinnen kann“, war Kamm selbst überrascht. Mit Auftaktsieger Pertti Kuismanen (Chrysler Viper GTS-R) hatte der Audipilot einen starken Gegner. Der STT Meister der Jahre 1997 und 1998 musste sich aber nach zwei spannenden Rennen dennoch geschlagen geben.

Im Zeittraining hatte sich der Finne noch zweimal die Pole für das Rennen gesichert. Edy Kamm stand dagegen nur in der zweiten Startreihe. Vor ihn hatte sich noch Daniel Schrey in einer weiteren Chrysler Viper GTS-R platzieren können. Die Gegner rätselten, ob Kamm wirklich schon die Katze aus dem Sack gelassen hatte. Zunächst behauptete Kuismanen seine Spitzenposition im Rennen. Kamm folgte knapp dahinter. In der fünften Runde war Kamm schließlich ganz dicht am Heck der Viper. Kuismanen spürte den Atem des Gegners und war wohl einen kleinen Tick zu optimistisch in der Bridgestone Schikane nach Start- und Ziel.

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Der Viper ging das Heck weg. Dadurch brachte Edy Kamm knapp 14 Sekunden zwischen sich und Kuismanen. Zudem schlüpften noch Schrey und Christopher Gerhard im Porsche 997 GT3 Cup vorbei. Während Kuismanen die beiden bald eingesammelt hatte, gab es an Kamm kein Vorbeikommen mehr. Am Audi biss sich die Viper die Giftzähne aus. Ein kleiner Zwischenspurt zum Schluss, inklusive der schnellsten Rennrunde, sicherte dem Schweizer mit über vier Sekunden Vorsprung den ersten Gesamtsieg in der STT. Im zweiten Rennen hielt sich Kuismanen eine Runde lang an der Spitze, ehe der Audi A4 DTM erneut vorbeizog. Nach 18 Runden hatte Kamm den Abstand auf über 16 Sekunden ausgebaut. Damit sah er erneut als Gesamtsieger die Zielflagge.

Die Viper von Kuismanen schien im zweiten Heat nicht wirklich rund zu laufen. „Irgendwie ist er auch beim Start nicht so richtig weggekommen“, meinte Markenkollege Rüdiger Klos, der im Rennen zuvor noch einen Schreckmoment zu verkraften hatte. Bei über 230 platzte der linke Vorderreifen und die Viper pflügte durchs Kiesbett. „Kein schöner Moment“, wie Klos beteuerte. Kuismanen bemühte sich indes den zweiten Platz zu sichern. Von hinten drückte Daniel Schrey, der seine Viper immer besser in den Griff bekommt. Neben diversen Modifikationen hatte es sich vor allem gelohnt, die Hinterreifen des Porsches aufzuziehen. „Hinten sieht das jetzt zwar etwas komisch aus, aber es funktioniert“, so Schrey. Erst durch den Überrundungsverkehr verlor Schrey den Anschluss, so dass am Ende etwas über fünf Sekunden zu Rang zwei fehlten. Damit lief die Viper von Daniel Schrey wie schon im ersten Rennen auf dem dritten Gesamtrang ins Ziel ein.

Im ersten Rennen musste Schrey noch selbst den Rückspiegel im Auge behalten. Christopher Gerhard war im leistungsunterlegenen Porsche 997 GT3 Cup kein zu unterschätzender Gegner. Zwar reichte es für den Porschepiloten nicht für das Gesamtpodest, doch der Lohn für die starke Leistung winkte mit dem Klassensieg. Im zweiten Rennen hielt sich der STT Champion von 2009 ebenfalls schadlos. Souverän ging der Klassensieg bei den Fahrzeugen bis 6000 ccm wieder an Christopher Gerhard."Ich bin mit dem Ergebnis und den Zeiten super zufrieden. Am Anfang konnte ich noch einige Runden mit den drei Führenden mithalten, aber mit so viel weniger Motorleistung und Abtrieb ist im Gesamtklassement nichts zu machen. Aber mit knapp einer Minute Vorsprung auf den 2. unserer Klasse nach Hause zu fahren ist super", so Gerhard. Klassenkonkurrent Reiner Lutz landete im Porsche Cayman jeweils dahinter auf der fünften Gesamtposition. Vor einem Jahr hatte Lutz auf dem Salzburgring sein Renndebüt gegeben. Mittlerweile hat sich der ehemalige Serienneuling fest etabliert.

Genau dies möchte auch Ralf Karst schaffen. Letztes Jahr gab der AC/DC Fan sein STT Debüt in Colmar Berg. Mittlerweile ist aus dem eher braven seriennahen Porsche 997 GT2 ein echter Hingucker geworden. Auf der Strecke fesselte aber vor allem das tolle Duell mit Jörg Lorenz die Zuschauer. Der Generationenkampf, zwischen den Fahrzeugen liegen an die 30 Jahre, entschied nach einigen Positionswechseln Karst für sich. „Allein schon dieser Zweikampf hat es gelohnt, hier zu starten“, war Jörg Lorenz begeistert. Nur 0,3 Sekunden lagen zwischen den beiden Porsche. Im zweiten Rennen musste Jörg Lorenz wegen eines gebrochenen Kipphebels passen. Nach dem dritten Platz in der Klasse bis 6000 ccm im ersten Rennen blieben Jörg Lorenz nur die drei Startpunkte. Den dritten Platz und damit den ersten Podestrang holte sich damit Dr. Ingolf Piechota im Porsche 997 GT3 Cup. Beständig hatte sich Piechota in seinem erst dritten Rennwochenende überhaupt gesteigert. Ralf Karst musste diesmal die Viper GTS-R von Rüdiger Klos ziehen lassen. Nach seinem Abflug ließ dieser es auf alten Reifen ruhig angehen und fuhr vor allem auf Punkte.

Die gab es diesmal vor allem für Pierre Bonhôte reichlich. Zwei Klassensiege bedeute für den Mitsubishi Evo 7 Piloten die volle Punktausbeute. Zwar profitierte er vom Startverzicht des Audi 80 Turbo von Joachim Duscher, dennoch verdiente sich der Schweizer die Punkte voll und ganz. Gegenüber dem Vorjahr legte Bonhôte noch einmal deutlich zu. Dahinter belegte Dr. Heinrich Spies im Seat Leon Supercopa in beiden Rennläufen den zweiten Rang in der Klasse bis 3500 ccm. In seiner dritten STT Veranstaltung hatte es der Leon-Pilot vor allem mit den luftgekühlten Porsche zu tun. Vor allem mit Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RS) gab es schöne Positionskämpfe. Die Tochter des dreifachen STT Champ Michael Irmgartz machte ihre Sache jedenfalls so gut, dass gleich der Klassensieg im ersten Rennen zu Buche stand. Mit dem schnellen Gaststarter „RennF“ im Porsche 911, hatte die 24jährige einen routinierten Gegner. Im ersten Durchgang nur knapp geschlagen, holte sich der geheimnisvolle „RennF“ den ersten Klassensieg in der Spezial Tourenwagen Trophy. Dritter in der Klasse wurde Ralf Bender im Porsche 964 Cup. Im ersten Rennen hatte der 964er bei einem Duell mit dem Ford Focus von Hajo Chorus noch die Leitplanke geküsst.

Die 2-Liter Klasse wurde leider schon vor dem Trainingsstart dezimiert. Jörg Bernhard hatte erneut einen Motorschaden zu verkraften, nachdem es im freien Training noch bestens gelaufen war. „Das ist sehr ärgerlich. Vor allem weil ich hier bisher noch nicht gefahren bin“, war der Honda S2000 Pilot geknickt. „Aber ich habe die Saison noch nicht abgeschrieben. Wir kommen wieder“, gab sich Bernhard dennoch kämpferisch. Heiß herging es wie schon im letzten Jahr zwischen Joachim Bunkus (Triumph Dolomite) und Jochen Thissen (Opel Astra). Die 2-Liter Piloten betrieben beste Werbung für ihren Sport, wenn auch mit unschönem Ende. Im zweiten Rennen berührten sich die beiden Kontrahenten beim Anbremsen der Bridgstone-Schikane, woraufhin der Astra von Thissen heftig abflog. Somit ging der Klassensieg wie schon im ersten Rennen an Joachim Bunkus. Hajo Chorus hätte dahinter eigentlich wertvolle Meisterschaftspunkte sammeln können. Doch das Getriebe machte einen Strich durch die Rechnung.

Ohne größere Probleme lief das Rennen für das STT Rookie Team. Niklas Bauckhage kam hier erstmals zum Einsatz, während Marzena Kwapics bereits in Hockenheim debütiert hatte. Die beiden Junioren kamen in beiden Rennen jeweils auf den dritten Rang in der Klasse bis 3500 ccm.

Durch die beiden Siege in der großen STT-Klasse baute Pertti Kuismanen seinen Vorsprung auf vier Punkte aus. Pierre Bonhôte verbesserte sich auf den zweiten Platz vor Reiner Lutz. Bereits in drei Wochen geht es für die STT weiter. Dann findet nach vier Jahren Pause wieder ein STT Lauf in Zolder statt. Für die STT ist dies ein ganz besonderer Ort, denn vor 26 Jahren nahm die Geschichte der Rennserie hier ihren Anfang.