Seat Leon SC
07.08.2011
Stian Paulsen und Mario Dablander gewinnen in der Eifel
Die Sieger, Stian Paulsen, der am Samstag vor Thomas Marschall und Gabor Weber gewinnen konnte, und Mario Dablander, der vor Petr Fulin und Erhart am Sonntag die Ziellinie als Erster überquerte, haben einen zu großen Rückstand, um dem Ersten des Zwischenklassements gefährlich werden zu können.
Darüber hinaus profitierte Erhart vom Missgeschick seiner ärgsten Widersacher. Zunächst erwischte es den Südafrikaner Shane Williams, der nach einer Startkollision mit einem Reifenschaden die Box ansteuerte und sich schließlich als Elfter mit zwei Punkten zufrieden geben musste. Ausgangs der sechsten Runde fand sich dann der Ungar Gabor Weber, nach Platz zwei am Samstag als Gesamtzweiter angetreten, nach einem Zweikampf mit Stian Paulsen im Kiesbett wieder.
An der Spitze lieferten sich derweil Petr Fulin, der das Startduell gegen Dablander für sich entscheiden konnte, der 23-jährige Österreicher und Erhart einen interessanten Dreikampf um die Spitze. Einen Schaltfehler des Tschechen ausgerechnet in Runde 13 bei der Anfahrt auf die NGK-Schikane nutzte schließlich Dablander zum entscheidenden Überholmanöver. Hinter dem Trio an der Spitze sammelte Thomas Marschall als Vierter wichtige Punkte für seinen zumindest theoretisch noch möglichen vierten Titelgewinn.
Regen, die dazu passenden Regenreifen und der Norweger Stian Paulsen spielten am Tag zuvor die Hauptrollen in einem spannenden und höchst abwechslungsreichen zehnten Saisonlauf. Nach 17 spektakulären Runden ertönte schließlich erstmals die norwegische Hymne im SEAT Leon Supercopa für den 23-Jährigen aus Frederikstad. In der 12. Runde hatte Paulsen den bis dahin souverän an der Spitze fahrenden Thomas Marschall überholt, der seinerseits bereits in Runde eins dem Pole Setter Mario Dablander den Spitzenplatz mit einem gekonnten Ausbremsmanöver entrissen hatte. Gabor Weber, der schließlich als Dritter die Ziellinie überquerte, hatte ebenso wenig mit dem Kampf um den Sieg zu tun, wie der Viertplatzierte Elia Erhart. Einmal mehr sollte die Wahl der Reifen letztlich über Sieg und Niederlage entscheiden.
Bis 20 Minuten vor Rennstart schüttete es wie aus den sprichwörtlichen Kübeln. Dann schlossen sich die Schleusen. Es ging also nicht um die grundsätzliche Frage Regenreifen oder Slicks, sondern – viel subtiler – um die Entscheidung, auf ältere oder neue Regenreifen zu setzen. Am Ende erwiesen sich auf zunehmend abtrocknender Strecke die etwas älteren und damit härteren Regenreifen als die richtige Wahl. Während Thomas Marschall auf nagelneuen Regenpneus ab der Mitte des Rennens immer langsamer wurde, gelang Stian Paulsen eine schnelle Runde nach der anderen. Nachdem der Norweger in der sechsten Runde Gabor Weber hinter sich lassen konnte, blieb Marschall sechs Runden später mit stumpfen Waffen ebenfalls nur das Nachsehen.
Der dreifache Champion erwischte als Zweiter des Zeittrainings zwar einen guten Start, kämpfte aber nach einer Kollision ausgerechnet mit seinem Teamkollegen Maximilian Sandritter nicht nur gegen die Konkurrenz, sondern darüber hinaus mit einer sich ständig öffnenden Beifahrertür. Für Elia Erhart, den die Rennleitung wegen eines Gelbverstoßes von Platz vier nach dem Qualifying auf Startplatz neun zurückversetzt hatte, reichte es zumindest noch für Rang vier und die Verteidigung der Tabellenführung. Dagegen verlor der Südafrikaner Shane Williams nach einem für ihn enttäuschenden achten Platz den zweiten Gesamtrang an Gabor Weber.
Nach elf von 15 Wertungsläufen heißt der Führende in der Gesamtwertung nach wie vor Elia Erhart. Der Franke sammelte bislang 154 Punkte und kann den Gesamtsieg im Idealfall schon in Oschersleben unter Dach und Fach bringen. Erster Verfolger von Erhart mit nunmehr 120 Zählern ist der Tscheche Petr Fulin. Der Südafrikaner Shane Williams fiel dagegen mit 115 Punkten auf Rang drei zurück. Punktgleich lauert Thomas Marschall auf Rang vier. Gabor Weber folgt als Fünfter mit 114 Punkten. Der zwölfte und 13. Wertungslauf finden am 17. und 18. September in Oschersleben statt.
Stimmen nach dem ersten Rennen
Stian Paulsen (Sieger): „Nach den vielen Enttäuschungen der ersten Rennen, war dies natürlich die Erlösung. Endlich haben wir das richtige Set Up gefunden. Bereits am Freitag fühlte sich das Auto sehr gut an, einfach schnell und sicher. Mit dieser Gewissheit und einem vorsichtigen Start lief es im Rennen von Runde zu Runde besser. Ich bin überglücklich über meinen ersten Sieg und werde am Sonntag voll angreifen.“
Thomas Marschall (Zweiter): „Während wir mit den neuen Regenreifen absolut danebenlagen, hat Stian mit seiner Reifenwahl die absolut richtige Entscheidung getroffen. Abgesehen davon war er sehr schnell unterwegs und hat sich keinerlei Fehler geleistet. Er hat den Sieg absolut verdient.“
Gabor Weber (Dritter): „Wir haben auf ein Trocken-Set-Up gesetzt und damit verwachst, denn sie Strecke trocknete langsamer ab, als wir das erwartet haben. Vor allem in den langsamen Passagen der Strecke fehlte mir der nötige Gripp, um noch mehr pushen zu können. Dennoch bin ich jetzt Zweiter der Gesamtwertung und will mit guten Leistungen meine Chance nutzen, am Ende der Saison ganz oben zu stehen.“
Stimmen nach dem zweiten Rennen
Mario Dablander (Sieger): „Nach dem Start habe ich mir ein hartes, aber faires Duell mit Petr Fulin geliefert, das mein tschechischer Freund zunächst für sich entscheiden konnte. Ich konnte allerdings sein Tempo mitgehen. Irgendwann hat er dann vor der NGK-Schikane einen Fehler gemacht, den ich sofort ausgenutzt habe. Nach einem tollen Zeittraining, der Schadensbegrenzung am Samstag mit P 6 war dieser Sieg die Krönung eines tollen Wochenendes.“
Petr Fulin (Zweiter): „Mein Start war gigantisch, ebenso wie der Zweikampf mit Mario Dablander. Anschließend schien alles nach Plan zu laufen. Mario war zwar schnell, aber ich hatte ihn jederzeit im Griff. Dann aber ist beim Herunterschalten vor der Schikane irgendetwas schief gegangen und Mario zog wieder vorbei.“
Elia Erhart (Dritter): „Wir haben uns für neue Reifen entschieden. Ich musste ziemlich pushen, um an den beiden vor mir dran zu bleiben. Natürlich spielten mir die Missgeschicke von Williams und Weber in die Karten. Jetzt sieht es hinsichtlich der Gesamtwertung natürlich sehr gut aus. Was will ich mehr.“