VLN
27.08.2011
Sensationssieg für den Raeder Audi TT RS
Bei wechselhaften Bedingungen setzte sich das Trio im frontgetriebenen Audi TT RS von Raeder-Motorsport gegen die von der Leistung her weit überlegene Konkurrenz durch. Zuvor hatte sich das Team die erste Pole-Position für einen Fronttriebler in der Geschichte der Serie gesichert. Den Audi-Triumph komplettierte der Audi R8 LMS von Phoenix-Racing auf Platz zwei mit den Fahrern Christopher Mies (Heiligenhaus), Christopher Haase (Kulmbach) und Luca Ludwig (Kempten). Als Dritte wurden Pedro Lamy (Portugal) und Marko Hartung (Wallroda) gewertet, die die erste Podiumsplatzierung des BMW Z4 GT3 des Need for Speed Team Schubert in der Saison 2011 feierten. Eine 30-minütige Zusammenfassung des turbulenten und abwechslungsreichen Rennens wird am 2. September um 16:00 Uhr auf dem Sender Sport 1 ausgestrahlt.
Wie nahe Freud und Leid beieinander liegen, erlebte das Raeder-Team in der Schlussphase des 6h-Rennens. In Führung liegend steuerte der Audi TT RS nach 35 Runden mit Vibrationen am linken Vorderrad die Box an. Der Vorsprung auf die Zweitplatzierten betrug zu diesem Zeitpunkt rund 1:20 Minuten. Das Team diagnostizierte Spiel im Radlager. Ammermüller ging trotz des Defektes auf die Strecke zurück, der Vorsprung war derweil allerdings aufgebraucht. Um 17:53 Uhr - sieben Minuten vor dem geplanten Ende - brach die Rennleitung das Rennen mit der roten Flagge ab. Bei einsetzendem starkem Regen in den Streckenabschnitten Aremberg, Wehrseifen, Breidscheid und Brünnchen kam es zu Aquaplaning. „Die Fahrzeuge rutschten selbst bei Geschwindigkeiten von 30 km/h unkontrolliert von der Strecke“, so Rennleiter Horst Golombeck (Bochum). „Daher sahen wir uns gezwungen, das Rennen vorzeitig zu beenden.“ Auch der Raeder-Audi wurde Opfer des einsetzenden Regens, das Team profitierte schlussendlich vom Rennabbruch.
„Bis kurz vor Ende sah es für uns ziemlich gut aus, dann kam das Problem am Radlager. Aber das erledigte sich dann zum Glück kurze Zeit später“, schmunzelte Biela. „Wir waren die ganze Zeit über ganz gut unterwegs, was für uns vielleicht selber etwas überraschend war. Letztendlich haben wir verdient gewonnen.“ Peter Oberndorfer, Mitinitiator des Audi TT RS Kundensportprojekts, ergänzte: „Der Sieg kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Wir haben am Freitag die ersten ernsthaften Interessenten den Wagen testen lassen und dabei viel positives Feedback erhalten. Der Erfolg zeigt, dass der Audi TT ein echter Sportwagen ist.“ Respekt zollte auch der zweitplatzierte Mies: „Ich habe den TT letztes Jahr mitentwickelt. Wenn man von seiner eigenen Waffe geschlagen wird, kann man sich eigentlich nicht beschweren. Audi auf den Positionen eins und zwei, für uns den Klassensieg - ich glaube, wir haben alles richtig gemacht.“ Glücklich über den Podiumsplatz war Lamy: „Das war heute ein sehr schwieriges Rennen. Aber wir haben es geschafft, auf der Strecke zu bleiben. Marco hat einen tollen Job gemacht. Am Ende sind wir Dritte geworden, das ist sehr gut. Bei solchen Bedingungen kann man nicht damit rechnen, gut abzuschneiden.“
Hinter dem Spitzentrio wurden Michael Zehe (Floersheim), Hubert Haupt, Klaus Rader (beide München) und Marco Schelp (Berlin) im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von ROWE-Racing gewertet. Den zweiten Schubert-Z4 pilotierten Peter Posavac (Essen), Anders Buchardt (Norwegen) und Dominik Schwager (München) auf Rang fünf. Hinter dem schnellsten Cup-Porsche von Wolfgang Kohler (Aldingen), Frank Kräling (Winterberg) und Christian Menzel (Kelberg) fuhr Ex-Formel-1-Pilot Alex Yoong (Malaysia) zusammen mit Florian Gruber (Aham) und Luca Cappellari (Mopnaco) im Audi R8 LMS der Audi race experience auf Platz sieben.
In der Tabelle haben Thomas Kappeler (Bad Saulgau), Harald Hennes (Eschweiler) und Thomas Gerling (Uchte) im BMW M3 die Tabellenführung verloren und sind auf Platz zwei zurückgefallen. Die neuen Spitzenreiter sind Wolfgang Weber (Vilshofen), Norbert Bermes (Krefeld) und Rickard Nilsson (Balduinstein), die im Aston Martin Vantage von Mathol-Racing den sechsten Sieg bei den GT4-Fahrzeugen feierten.
Der achte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, der 43. ADAC Barbarossapreis, startet am 24. September. Über die Distanz von vier Stunden läutet die Veranstaltung des MSC Sinzig dann die heiße Phase in der Entscheidung um den Gewinn der Meisterschaft ein.