Dienstag, 26. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
WAKC
12.08.2011

WAKC Oppenrod: Andreas Kilian zeigt Nerven

Am vergangenen Wochenende (06.-07.08.2011) stand der 16-jährige Nachwuchspilot Andreas Kilian in Oppenrod beim 4. Lauf des Westdeutschen ADAC Kart Cup am Start. Zwar begann für ihn der Rennsonntag mit einem schlechten Qualifying eher mäßig, doch im Rennen konnte Andreas den Spieß zu seinen Gunsten drehen und mit schnellen Rundenzeiten und tollen Überholmanövern beeindrucken...

Bereits am Freitag konnte der PCR World Formula Pilot in Oppenrod einige Trainingsrunden absolvieren und sich auf die für ihn eher unbekannte Strecke vorbereiten. Besonders der glatte Belag bereitete, wie schon im Vorjahr, Schwierigkeiten, doch die Problematik konnte schnell behoben werden und Andreas bereits gute Rundenzeiten absolvieren.

Anzeige
Somit diente der Samstag nur noch zur Feinabstimmung des Setups und der Fahrlinie.

Der Sonntag begann regnerisch. So zog Andreas im freien Training die Regenreifen auf und absolvierte einige Runden im Nassen. Leider verweigerte ihm ein Vergaserproblem eine gute Platzierung, und so sprang nach nur 5 absolvierten Runden lediglich Platz 21 heraus. Darüber machte der 16-jährige sich jedoch keine Sorgen, auch dieses Problem konnte schnell behoben werden und so stand einem nun trockenen Zeittraining nichts mehr entgegen.

Leider verpokerte er sich hier aber etwas mit dem Luftdruck, sodass sein Kart begann, zu schmieren, wodurch er in der Folge leider keine schnelle Runde zustande brachte. Unter den 29 Teilnehmern aus ganz Deutschland reichte es demzufolge nur zu Platz 13.

Damit wollte Andreas sich natürlich nicht zufrieden geben, wusste er doch, welches Potential in seinem Fahrzeug und vor allem in ihm selbst steckte. In der Folge ging er exakt auf das Setup des Trainings-Samstages zurück.

Und das zahlte sich aus...

Rennen 1: Position 13 bedeutete für Andreas in Lauf 1 die bessere rechte Startseite. Diesen Vorteil wollte er natürlich nutzen, ein guter Start dazu war das Rezept. Mit einem klaren Ziel ging der PCR Pilot ins erste Rennen: Die Anzahl der Fahrer vor sich zu halbieren. Bei 12 Piloten, die im Zeittraining schneller als er waren, bedeutete dies also Rang 6. Zwar war dieses Ziel in Anbetracht der starken Konkurrenz hoch gesteckt, nichtsdestotrotz ließ Andreas sich davon nicht beeindrucken.

Sein Start ins 1. Rennen verlief dann auch wahrlich fabelhaft: Schon in der ersten Rechtskurve schob er sich einen Platz nach vorne. Durch eine geschickte Linie schaffte er es dann in der darauffolgenden Schikane, an zwei weiteren Fahrern vorbeizuziehen, und so fand Andreas sich schon nach den ersten Metern auf Rang 10 wieder.

Doch das war ihm noch lange nicht genug: Einen nach dem anderen schnappte er sich, bis er schließlich an Niklas Kry festhing. Der noch im Zeittraining deutlich schnellere Pilot fuhr Kampflinie, hing er doch hinter der fünftplatzierten Chiara Messina fest und kam nicht vorbei. Einige Runden lang verfolgte Andreas die beiden, bis Niklas schließlich einen Angriff wagte und sich an der schnellen Dame vorbeibremste. Diese Chance nutzte auch Andreas aus, in der ersten Links-Spitzkehre setzte er sich nach innen, um in der folgenden Rechts-Haarnadel außenherum an ihr vorbeizuziehen. Den Anschluss zu Niklas Kry konnte er dabei halten. Doch die immer noch hinter ihm befindliche Chiara Messina bleib weiter in Lauerstellung und Kry fuhr clever und vor allem fair Kampflinie, sodass Andreas ein Überholversuch zu riskant erschien und er es letztlich bei einem fantastischen 6. Rang beließ.

Beim 2. Lauf legte er einen ähnlich guten Start hin wie im ersten. Sofort machte er eine Position gut und begab sich auf die Verfolgung der 4 Piloten vor ihm. Kurze Zeit später gesellte sich auch noch Lukas Korbela hinzu, der eher unerwartet mit einem Ausbremsmanöver an Andreas vorbeiging und sich bis auf Position 3 vorschob.

Das gesamte Rennen über schlängelte sich nun ein Sechser-Kampfpaket über die 1027 Meter in Hessen. Vorneran fuhr Patrick Lipinski vor Marvin Heller und Lukas Korbela, Patrick Heller, Steffen Rump und Andreas. Zwar war der 16-jährige diesmal erneut deutlich schneller als die Konkurrenz (Andreas fuhr im 2. Lauf die schnellste Rennrunde), doch durch die clevere Kampflinie aller Piloten vor ihm gelang es ihm nicht, zu einem Überholmanöver anzusetzen, und so blieb es diesmal erneut bei Platz 6, aber mit gerade einmal nur 9 Zehntelsekunden Rückstand auf den Führenden.

Zufrieden kann Andreas nun auf sein nächstes Rennen am 13. August auf dem Saarlandring in Uchtelfangen blicken, diesmal zum ADAC Dunlop Kart-Youngster-Cup Mittelrhein-Pfalz-Saar

Sein Dank für dieses gute Resultat gilt vor allem Joachim Beule von Beule Kart in Hagen, der keine Mühen gescheut hat, dass Andreas in Oppenrod mit einem neuen Rahmen starten konnte, da sein alter Rahmen mehrere Risse aufwies und ein Start in Oppenrod anders nicht möglich gewesen wäre.