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ADAC GT Masters
03.04.2012

Das Beste herausgeholt

Der blau-schwarze GEMBALLA Racing McLaren MP4-12C GT3 sorgte für leuchtende Augen bei den rund 12.900 Fans, die am Wochenende in die Motorsportarena Oschersleben gekommen waren.

Mit großem Optimismus und hohen Erwartungen hatte auch GEMBALLA Racing auf das erste Rennwochenende des ADAC GT Masters geblickt. Über den Winter absolvierte das Team rund um Teamchef und Fahrer Sascha Bert mit dem McLaren ein langes Testprogramm, um alles perfekt auf die Saison vorzubereiten. Doch am Donnerstag vor dem Saisonstart kam die Ernüchterung in Form des Balance of Performance (BoP). Dieser soll die unterschiedlichen GT3-Fahrzeuge auf ein möglichst gleiches Leistungslevel bringen.

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Im Fall des McLaren wurden 100 Kilogramm zugeladen, der Airrestriktor verkleinert und der Turboladerdruck verringert. Damit konnten sämtliche Daten, die während der Wintertests gesammelt wurden, nicht mehr verwendet werden. Da half auch nicht mehr die große Erfahrung, die alle Teambeteiligten aufweisen können, um konkurrenzfähig zu sein. Für Bert und seinen Teamkollegen Luca Ludwig ein ernüchternder Start in die Saison.

Zu der fehlenden Leistung kam auch noch Pech dazu: Bei Nieselregen in der Startaufstellung zum ersten Rennen am Samstag setzte das Team auf Regenreifen. Doch der Wind trieb die Wolken schnell weiter und so blieb die Ideallinie wider Erwarten trocken. Neben Bert musste somit kurz nach dem Start das halbe Feld an die Box zum Reifenwechsel. Das nutzte das Team, um aus der unglücklichen Situation noch das Beste zu machen: Der Stopp und auch der spätere Fahrerwechsel klappten perfekt. Auch auf der Strecke hielten sich die beiden Piloten aus allen Problemen heraus und sicherten GEMBALLA Racing noch den elften Rang – leider außerhalb der Punkte.

Unter normalen Bedingungen wirkte sich das Balance of Performance wieder voll aus. Am Sonntag legte Ludwig einen sensationellen Start hin und schoss von Startplatz 23 auf 16 vor. Doch nach einigen Runden ließen die Reifen nach und machten den Piloten das Leben schwer. Zudem musste Bert eine dreisekündige Stop&Go Strafe antreten, da der Boxenstopp, der laut Reglement mindestens 75 Sekunden dauern muss, zu schnell abgelaufen war. Zu guter Letzt wurde der McLaren auch noch in eine Kollision verwickelt und ein schiefstehendes Vorderrad zwang GEMBALLA Racing schließlich zur Aufgabe.

„Das Auto ist einfach zu langsam und damit auch wir“, meinte Teamchef Sascha Bert am Sonntagnachmittag enttäuscht. „Wir hatten eigentlich keine Chance und haben noch versucht, das Beste herauszuholen. Luca hat einen sehr guten Job gemacht, besonders der Start am Sonntag war sehr stark. Jetzt können wir nur hoffen, dass bis zum nächsten Rennen in Zandvoort beim Balance of Performance einiges passiert.“