ADAC GT Masters
29.08.2012
Deutliche Schritte nach vorne für Heico Motorsport
Der deutsche Kenneth Heyer und Christiaan Frankenhout aus den Niederlanden teilen sich den Wagen mit der Startnummer #7. Der gold-weißfarbene SLS mit der Startnummer #8 wird vom österreichischen Duo Harald Proczyk und Dominik Baumann gesteuert. Im Heico-Juniorteam kämpfen Andreas Simonsen (SWE) und Maximilian Buhk (DEU) mit ihrem Mercedes-Benz (#9) um Punkte und den Schöner Wohnen Polarweiss Rennwagen (#10) pilotieren Lance David Arnold (DEU) und Alexandros Margaritis (DEU).
Mit den anfangs nassen und später antrocknenden Streckenverhältnissen, die beim ersten freien Training am Freitagmorgen herrschten, kamen die Piloten von Heico Motorsport sehr gut zurecht und konnten mit drei Flügeltürern unter die schnellsten neun fahren. Im zweiten freien Training war die Strecke noch etwas feucht, aber das Team entschied sich für Trocken-Setups und nutzte die 60 Minuten für das Feintuning. Bei 24 Grad Luft- und 25,4 Grad Streckentemperatur starteten die Teams auf trockener Piste ins erste Qualifying. Junior Maximilian Buhk nutzte seine maximalen acht gezeiteten Runden am besten und holte sich neben einem dicken Lob von Teammanager Brice Bosi mit der siebschnellsten Zeit einen Platz in der vierten Startreihe (P7).
Dominik Baumann und Lance David Arnold folgten ihm auf den Plätzen elf und 12. Kenneth Heyer platzierte sich auf P27. „Wir sind mit den Leistungen der Fahrer und den Ergebnissen im ersten Qualifying zufrieden“, so Brice Bosi direkt im Anschluss. Mit Platzierungen im guten Mittelfeld gestaltete sich das zweite Zeittraining etwas durchwachsener. Das beste Ergebnis mit P12 holte der Niederländer Christiaan Frankenhout. Andreas Simonsen setzte seinen Mercedes auf P16 und Harald Proczyk seinen auf P17. Nur dreizehn Zehntel langsamer war Alexandros Margaritis und landete damit auf P20.
Mit großem Interesse verfolgten am Samstag die Zuschauer den Start zum ersten Rennen. Alle vier Piloten von Heico Motorsport hatten einen guten Start und konnten Plätze gut machen. Maximilian Buhk (#9) bog nach der ersten Runde auf P6, also mit einer Platzverbesserung, auf die Zielgerade ein. Ebenso um einen Platz verbesserte sich Lance David Arnold (#10). Dominik Baumann (#8) machte drei Positionen gut und Kenneth Heyer (#7) schaffte während der ersten Runde mit fünf Plätzen den größten Vorschub.
Nach der ersten Runde musste das Safety-Car infolge eines Unfalls in das Renngeschehen eingreifen und das Fahrerfeld bis zur fünften Runde hinter sich versammeln. Kurz vor dem Öffnen des Boxenstopp-Fensters fuhr das Safety-Car erneut auf die Strecke und gab das Rennen erst 13 Minuten vor Schluss wieder frei.
Die Boxenstopps zur Hälfte des Rennens verliefen unproblematisch und schnell. Das Duo Baumann/Proczyk konnte dabei drei Konkurrenten hinter sich lassen und reihte sich mit Hari Proczyk am Steuer auf Position fünf wieder in das GT Masters-Feld ein. „Dieses Ergebnis haben wir größtenteils unserem Ingenieur Mickel zuzuschreiben. Er hat unseren Boxenstopp perfekt getimed und durchgeführt“, lobte Hari Proczyk nach dem Rennen. Der Österreicher behielt bis zum Rennende Rang fünf und packte somit zehn Punkte auf sein und das Konto von Kollege Dominik Baumann.
Maximilian Buhk und Andreas Simonsen beendeten das in dem vom Safety-Car bestimmten Rennen auf Rang sechs (je acht Punkte). Lance David Arnold und Alexandros Margaritis holten jeweils einen Punkt. Die Ergebnisse vom ersten Rennen sowie die starke Aufholjagd (sieben Plätze) von Kenneth Heyer und Christiaan Frankenhout, die zwar nicht mit Punkten belohnt wurde, zeigte deutlich, dass die Mercedes-Benz SLS AMG GT3 sehr konkurrenzfähig sind.
Im Warm-Up am Sonntagmorgen fuhren Maximilian Buhk und Andreas Simonsen die Bestzeit (1:44,606 Minuten) mit ihrem Mercedes-Benz SLS AMG GT3. „Wir haben gestern Abend noch sehr viel Kopfarbeit geleistet und das Ergebnis zeigt uns, dass wir gut für das Rennen aufgestellt sind“, erklärte Brice Bosi.
Der Rennstart am Mittag verlief für alle Piloten von Heico Motorsport sehr gut und sie konnten Plätze für sich gewinnen. In der ersten Runde hatte Hari Proczyk jedoch mit dem Ausfall der Traktionskontrolle zu kämpfen und verlor seinen Gize-SLS, der sich von der Strecke drehte. „Das war ein Fehler von mir. Ich hatte nicht rechtzeitig bemerkt, dass ich die Traktionskontrolle noch nicht aktiviert hatte“, so Hari Proczyk. Er musste das gesamte Fahrzeugfeld an sich vorbeiziehen lassen und sich am Ende auf P33 wieder einreihen. Er startete eine Aufholjagd, die nach dem Fahrerwechsel von Dominik Baumann fortgesetzt wurde. Am Ende überfuhren sie die Ziellinie auf P14, nur knapp an den Punkterängen vorbei.
Christiaan Frankenhout konnte sich in seinem Stint bis auf Position sechs vorkämpfen und übergab diese Platzierung an Kenneth Heyer, der bis zum Ende noch bis auf Rang fünf verbessern konnte. In Runde 27 bemerkte die Rennleitung, dass Kenneth Heyer während einer Gelbphase eine beste Sektorzeit fuhr und bekam deshalb eine Durchfahrtsstrafe auferlegt, die in eine 30-Sekunden-Zeitstrafe geändert wurde, da der Pilot vor dem Rennende keine Möglichkeit mehr hatte, einmal durch die Boxengasse zu fahren. Trotz der Zeitstrafe landeten Heyer/Frankenhout noch auf Platz 12. „Das Auto war sehr gut zu fahren und das konnte man an dem eingefahrenen Ergebnis sehr gut erkennen. Leider hat uns die Strafe auf P12 verbannt, aber der Lauf heute war richtig gut und hat Spaß gemacht“, so Frankenhout.
Das Juniorteam ging aufgrund ihrer Leistung im Warm-up voller Selbstbewusstsein in den Sonntagslauf. Simonsen am Start, setzte sich noch in der ersten Runde auf Position elf und übergab den SLS mit der #9 auf Rang zehn liegend an Fahrzeugpartner Maximilian Buhk. Der ging an Audi und Corvette vorbei und setzte sich auf Rang sechs hinter Teamkollege Heyer im SLS mit der Startnummer #7. Gemeinsam schlossen sie auf die Spitzengruppe auf. „Noch zwei drei Rennrunden mehr und ich bin mir sicher, dass wir auf dem Podium gelandet wären“, prognostizierte Bosi. Durch die Strafe von Heyer erbte das Heico-Juniorteam Position fünf und packten damit zehn Zähler auf ihr Meisterschaftskonto.
Alexandros Margaritis übernahm den Startstint des Schöner Wohnen Polarweiss-SLS und verbesserte seine Ausgangsposition (P20) bereits nach einer Runde um acht Plätze, steckte aber dann im Pulk fest. „Wir haben das durch unsere Boxenstopp-Strategie gelöst, sodass Lance nach dem Stopp ins freie Feld kommt“, erklärte Margaritis. Die Strategie ging auf. Lance David Arnold kam auf Position elf aus der Boxengasse, machte noch weitere drei Platzierungen gut und wurde durch die Heyer-Strafe auf Rang sieben vorgespült. „Wir waren heute besser aufgestellt. Das Auto lief gut. Wir müssen noch an unseren Ausgangspositionen feilen, um unsere Chancen im Rennen zu verbessern“, Lance David Arnold dazu. Mit diesem Ergebnis fließen jeweils sechs Punkte auf das Konto von Margaritis/Arnold.
Brice Bosi (Teammanager Heico Motorsport): “Wir fahren mit einem Lächeln aus der Lausitz nach Hause. Ich muss große Komplimente aussprechen an unsere Fahrer und natürlich an das Team. Die Fahrer haben selbst in schwierigen Situationen Professionalität und Biss gezeigt. Wir haben an diesem Wochenende gezeigt, wie viel Potenzial in Fahrern, Team und Auto steckt und wir freuen uns auf das nächste Rennen.“