ADAC Procar
17.09.2012
Meisterhafter Rennsonntag der Procar am Nürburgring
Ohne Zweifel war es ein überraschendes Wochenende am Nürburgring. Nicht nur das Wetter zeigte sich erstaunlich freundlich und brachte schönste Spätsommersonne in die Eifel, sondern auch auf der Strecke machten es die Piloten der ADAC Procar den Zuschauern nicht einfach. Viele Positionswechsel und sehenswerte Zweikämpfe prägten die beiden kurzweiligen Tourenwagenrennen am Sonntag.
In der Klasse der Super2000-Boliden zeigten sich in der Startaufstellung erste Zeichen der Anspannung. Mit Johannes Leidinger und Peter Rikli waren zwei starke Fahrer zusätzlich am Start, die das erste Mal in dieser Saison in der ADAC Procar antraten. Und genau diese beiden teilten sich dann auch die Siege. Während Leidinger sich im ersten Rennen zunächst zurückhielt, fuhr Paul Green den Start seines Lebens. Von Platz fünf zog er am gesamten vor ihm liegenden Division 1-Feld vorbei und schob sich an die Spitze. Doch das ließen sich die anderen nicht lange bieten. Weimann und Rikli wechselten sich beim Anführen des Feldes ab.
Gegen Ende des ersten Rennens fiel Weimann mit einer sich verabschiedenden Lichtmaschine zurück. Auch Leidinger schob sich so noch an ihm vorbei und wurde vor seinem Teamkollegen Zweiter. „Das war ein wunderbarer Einstand in der ADAC Procar 2012“, so Peter Rikli. „Die Duelle haben großen Spaß gemacht, es war eng, aber ich habe mich sehr wohl gefühlt und freue mich jetzt schon auf die Rennen in Hockenheim“, ergänzte er.
Das zweite Rennen musste Jens Weimann aus der Box verfolgen. Die Lichtmaschine war defekt und ein erneuter Start nicht möglich. Peter Rikli handelte sich mit seinem Frühstart eine Drive Through-Strafe ein, die ihn die Führung kostete, die aber Johannes Leidinger dankend übernahm. Hinter ihm kämpften Markus Huggler und Paul Green um die Position zwei, die sich Green durch einen Überholvorgang in der NGK-Schikane sicherte. Die Rennleitung bestrafte dies als „Abkürzvorgang“ und verhängte eine Strafe von fünf Sekunden.
Die gleiche Strafe handelte sich aber auch Huggler ein, denn auch er überholte in dieser Schikane Peter Rikli. Durch diese fünf Strafsekunden verlor er seinen Podiumsplatz und musste sich zwei Mal mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Johannes Leidinger hingegen war bester Stimmung: „Von mir aus hätten die Rennen noch länger dauern können. Ich hatte meinen Spaß und mit dem Sieg hatte dieser Renntag auch seinen verdienten Höhepunkt.“
In der 1600er Klasse war wieder einmal Guido Thierfelder der dominierende Mann des Wochenendes. Bereits nach seinem ersten Sieg war ihm die Meisterschaft in der Division 2 nicht mehr zu nehmen und der zweite Sieg machte sein Rennwochenende zu einem meisterhaften. „Ich bin überglücklich. Nachdem ich letztes Jahr die Meisterschaft knapp verpasst habe, stehe ich nun wieder ganz oben. Am meisten freut es mich, dass so viele Freunde, Sponsoren und natürlich meine Familie mit mir hier am Nürburgring feiern“, so der Peugeot-Pilot.
Im ersten Rennen übernahm er von Anfang an die Führung, nachdem sein Teamkollege Andreas Rinke am Start zurückfiel und Thierfelder so freie Bahn hatte. Dahinter waren Ralf Glatzel, ein starker Wilson Borgnino und Nils Mierschke in einen Dreikampf verwickelt, aus dem Glatzel als Sieger hervorging. Borgnino wurde Dritter und konnte sich endlich wieder einmal über eine satte Punktausbeute freuen. David Griessner, der gut platziert um die vorderen Plätze mitkämpfte, musste sein erstes Rennen am Nürburgring nach einer Kollision im Kies beenden.
Das zweite Rennen zeigte ein ganz ähnliches Bild – nur dass Borgnino gegen Mitte des Rennens an Glatzel vorbei ziehen konnte und ihn bis zur Ziellinie nicht mehr vorbei ließ. Der Argentinier leistete sich keinen einzigen Fehler und freute sich immens über die doppelten Punkte. An der Spitze fuhr Guido Thierfelder sein Rennen, durch seinen bereits sicheren Meistertitel zusätzlich motiviert. Nils Mierschke konnte nicht mehr ganz mitgehen, denn sein Ford Fiesta hatte aus dem ersten Rennen einige Blessuren davongetragen. „Eine Felge war schief und ansonsten waren es nur ein paar Dellen, trotzdem sind dann 100 Prozent nicht mehr drin“, meinte der Odenwälder, der sich aber dennoch auf Platz vier ins Ziel rettete.
Am kommenden Wochenende zeigt Sport 1 im ADAC Masters Weekend Magazin (Samstag, 10.15 Uhr) eine Zusammenfassung der beiden ADAC ProcarRennen am Nürburgring.