Das Einladungsrennen fand in diesem Jahr zum ersten Mal in der Millionenmetropole am kaspischen Meer statt. Am Freitag hatten die Fahrer erstmals Gelegenheit, sich mit der extra für die Veranstaltung angelegten Straßenrennstrecke vertraut zu machen.
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Der Mittelfranke, der in der Cup-Klasse der Porsche-Rennfahrzeuge an den Start ging, war sofort von der Herausforderung des verwinkelten Stadtkurses begeistert. „Solche Strecken sind extrem anspruchsvoll, da es fast keine Auslaufzonen gibt“, erklärte er. „Wenn man einen einzigen Fehler macht, landet man sofort in der Mauer.“ In den Trainings und im Qualifying tastete er sich an das Limit heran. Im halbstündigen Sprintrennen am Samstagnachmittag konnte er seine Geschwindigkeit deutlich steigern, hing allerdings lange Zeit hinter einem Mitbewerber fest.Nach 28 Rennrunden überquerte er schließlich auf Rang 19 die Ziellinie. „Überholmanöver sind auf dieser extrem engen Strecke schier unmöglich“, beschrieb er nach dem Rennen und blickte bereits auf den folgenden Tag. „Im morgigen Hauptrennen möchten wir ein gutes Ergebnis holen!“
Die große Stunde von Elia Erhart sollte also im einstündigen Hauptrennen am Sonntag schlagen. Die Besonderheit bei diesem Lauf: Jeweils zwei Fahrer teilten sich ein Fahrzeug. Zwischen der 25. und 35. Minute musste deswegen ein Boxenstopp mit Fahrer- und Reifenwechsel absolviert werden. Der fränkische Nachwuchsrennfahrer übernahm für sein Team „MRS GT-Racing“ den ersten Teil des Rennens. Von der sechsten Klassenposition aus gestartet, reagierte er ausgezeichnet, als das Rennen freigegeben wurde.
Schon auf der Startgeraden konnte er den ersten Konkurrenten aus der Cup-Klasse überholen. Bis zur dritten Kurve hatte er sich noch deutlich weiter nach vorne gearbeitet. „Doch dann kam es zum Stau und ich musste leider wieder einige Fahrzeuge ziehen lassen“, vermeldete der Youngster. Trotz seiner gebrauchten Reifen schaffte er es aber, sich in der Anfangsphase um einen weiteren Platz zu verbessern. Im weiteren Verlauf konnte er den vierten Rang in der Cup-Klasse halten und machte keinen einzigen Fehler auf dem engen Stadtkurs. Nach einer halben Stunde übergab der 24-Jährige das 450 PS starke Porsche-Rennfahrzeug an seinen Teamkollegen Philipp Eng.
Der Österreicher setzte die Aufholjagd des Youngsters fort und konnte zwei weitere Positionen gewinnen. Damit überquerte der blaue MRS-Rennwagen von Elia Erhart die Ziellinie auf der zweiten Klassen-Position. „Ein großartiger Erfolg zum Ende meiner Porsche-Premierensaison“, freute er sich nach dem Rennen. „Das war eine starke Team-Leistung.“ Auch über den beeindruckenden elften Platz in der Gesamtwertung war die Freude groß: „Wir konnten sogar viele der deutlich leistungsstärkeren GT3-Fahrzeuge hinter uns lassen.“
Neben den guten Ergebnissen nimmt Elia Erhart auch viele neue Eindrücke mit nach Hause. „Dieses Rennen war eine einmalige Gelegenheit, die Menschen und die Kultur in Aserbaidschan kennenzulernen“, erzählte er. Viel Spaß an der Veranstaltung mit dem Motto „Motorsport, Kunst und Unterhaltung“ hatten auch die zahlreich erschienenen Zuschauer. „Wahnsinn, wie voll es auf den Tribünen war“, staunte der Porsche-Pilot.
Mit der City Challenge in Baku geht auch das Motorsport-Jahr für Elia Erhart zu Ende. Nach einer ereignisreichen Debüt-Saison im Porsche Carrera Cup möchte er den Winter nutzen, um Kraft für das nächste Jahr zu tanken.
