Automobilsport
10.12.2012
LMP1-Sportprototyp vom Werksteam aus Weissach
„Der erste Rollout unseres LMP1-Autos ist für Mitte 2013 geplant“, verkündete Wolfgang Hatz, Vorstand für Forschung und Entwicklung am Samstag im Rahmen der Saisonabschlussfeier Night of Champions. „Eingesetzt wird das Auto von unserem eigenen Werksteam hier aus Weissach.“
Im Rahmen der Umstrukturierung wird das LMP1-Projekt von einer neuen Hauptabteilung unter der Leitung von Fritz Enzinger betreut. Für alle anderen weltweiten Motorsportprogramme ist weiterhin die bekannte Organisationsstruktur von Porsche-Sportchef Hartmut Kristen zuständig. In der Saison 2012 feierte das Kundensportmodell 911 GT3 R bei 131 Starts in den verschiedenen GT3-Rennserien weltweit 41 Siege. In der Saison 2013 bietet Porsche seinen Teams ein Modellpflegepaket an, das den GT3 R noch besser in dem von der FIA definierten Performancefenster positioniert.
Hatz betonte in seiner Rede die Bedeutung des GT-Sports für Porsche und plädierte für zwei unterschiedliche GT-Kategorien für den werksnahen Profibereich und den Kundensportbereich: „Im Werkssport muss sich das Reglement auf die Technik stützen, im Kundensport ist hingegen eine stärkere Angleichung der Kräfteverhältnisse durch die Balance of Performance legitim.“
Zusätzlich zur Förderung von vier Porsche Junioren erhält ein Pilot aus den internationalen Markenpokalen in der Saison 2013 eine umfangreiche Unterstützung. Der Franzose Jean-Karl Vernay (25), der den Carrera Cup Frankreich in der zurückliegenden Saison auf Anhieb gewinnen konnte, erhält im Porsche Mobil 1 Supercup 2013 eine Fördersumme in Höhe von 200.000,- Euro. Bei einer Testfahrt in Vallelunga konnte sich Vernay gegen acht andere Spitzenpiloten aus den Carrera Cups Frankreich, Asien, Japan, Skandinavien, Italien, Australien, Großbritannien sowie der GT3 Cup Challenge Kanada durchsetzen.
Vernay hat sich im weltweiten Motorsport bereits einen Namen gemacht. 2005 wurde er Meister in der französischen Nachwuchsklasse Formel Renault Campus und belegte 2009 in einem Formel-3-Fahrzeug Platz zwei beim Macao Grand Prix. 2010 ging er in die USA und gewann dort in seinem ersten Jahr die Indy Lights Serie. 2011 verpflichtete Peugeot den Franzosen als Test- und Reservefahrer für sein LMP1-Projekt. Gleichzeitig fuhr Vernay im Intercontinental Le Mans Cup und wurde Champion in der LMP2-Klasse. „Die Förderung von Porsche ist eine große Chance für mich“, sagt Vernay. „Im Porsche Mobil 1 Supercup müssen sich alle Piloten auf ein neues Fahrzeug einstellen. Für mich als Neueinsteiger ist das eine gute Möglichkeit, von Anfang an konkurrenzfähig zu sein. Der Supercup ist die Krone der Porsche-Markenpokale und bekannt als tolles Sprungbrett in den professionellen GT-Sport.“
Bei seinen etablierten Werksfahrern setzt Porsche auf Kontinuität. Alle neun Piloten besitzen noch einen gültigen Vertrag für die Saison 2013 oder ihr Vertrag wurde verlängert. Für sechs der neun Fahrer ist das 24-Stunden-Rennen in Daytona am 26. Januar der Start in die neue Saison. Jörg Bergemister pilotiert einen Porsche 911 GT3 Cup für The Racers Group. Mit dem Team von Kevin Buckler holte Bergmeister bereits 2003 sensationell den Gesamtsieg in Daytona mit einem Porsche 911 GT3 RS. Marco Holzer geht für Alex Job Racing an den Start, Marc Lieb fährt erneut für Brumos Racing und Richard Lietz für die Vorjahressieger Magnus Racing. Patrick Long startet für Park Place Motorsport und Patrick Pilet für die Mannschaft von NGT.
Die Porsche-Junioren Michael Christensen und Klaus Bachler bestreiten in Daytona zum ersten Mal überhaupt in ihrer Karriere ein 24-Stunden-Rennen. Christensen fährt gemeinsam mit Christian Engelhart und Porsche Cup-Sieger Nick Tandy für das Team Konrad Motorsport, mit dem er bereits 2012 im Carrera Cup Deutschland angetreten ist. Bachler verstärkt das Team Snow Racing.