DTM
16.07.2012
Ekström gewinnt vor spektakulärer Kulisse
Den dritten Platz belegten der Kanadier Bruno Spengler (BMW) und der Brite Gary Paffet (Mercedes-Benz), die beide im Halbfinale ausschieden. Einmalig im Motorsport wurde am Samstag ein Staffelwettbewerb mit zwei Fahrzeugen pro Marke ausgetragen, den Mercedes-Benz mit Ralf Schumacher und Jamie Green im Finale für sich entschied. 45.000 Zuschauer pilgerten am Wochenende in den Olympiapark, um die Premiummarken Audi, BMW und Mercedes-Benz im sportlichen Wettkampf zu erleben.
Die Ausscheidungsrennen am Sonntag, die jeweils von zwei Fahrern im K.o.-Modus auf den parallel verlaufenden Kursen im engen Stadionrund ausgetragen wurden, begeisterten die Zuschauer auf den Rängen. Riskante Fahrmanöver entlang der Betonbegrenzung, spektakuläre Drifts und packende Kopf-an-Kopf-Duelle machten München zu einem einzigartigen Erlebnis.
Auch die Wetterkapriolen spielten am Sonntag eine Rolle, denn Regenschauer und eine feuchte Strecke sorgten für noch mehr Spannung. 90 Tausendstelsekunden trennten im Viertelfinale den Audi A5 DTM des schwedischen Piloten Mattias Ekström und den BMW M3 DTM des aktuellen DTM-Champions Martin Tomczyk aus Rosenheim, der vor heimischem Publikum ausschied. Im Halbfinale schlug Ekström den Briten Paffet, Green qualifizierte sich ganz knapp gegen Bruno Spengler (BMW) für das Finale. „Ein kleiner Fehler hat mich den Sieg gekostet“, erklärte Spengler.
In zwei Finalläufen auf wechselnden Stadionseiten gewann Ekström eine unglaubliche Aufholjagd. Ein verpatzter Boxenstopp ließ den Schweden im ersten Lauf zunächst in Rückstand geraten, doch der 34-Jährige kämpfte sich im zweiten Lauf verbissen durch die Regenmassen und war bereits bis auf Haaresbreite an Green heran, als dieser sich durch einen misslungenen Boxenstopp geschlagen geben musste und letztendlich mit 1,5 Sekunden Abstand durchs Ziel fuhr. „Solche Siegermomente kann ich immer ganz besonders genießen, auch wenn es keine Wertungspunkte gibt. Am Ende will ich immer gewinnen und wir haben uns ein heißes Rennen geliefert“, sagte ein glücklicher Ekström. „Wir wollten beide gewinnen, aber beim Boxenstopp hatte ich Pech“, fasste Green seine Niederlage in Worte.
Auch zahlreiche prominente Gäste zog es am Sonntag ins Stadion: Nationalspieler Thomas Müller schaute ebenso bei der DTM vorbei wie der FC-Bayern-München-Boss Karl-Heinz Rummenigge. ARD-Moderator Kai Pflaume wurde bereits häufiger bei DTM-Rennen gesichtet und auch Musikerin Stefanie Heinzmann kommt immer wieder gern zur DTM. Am Sonntag sang die Schweizerin auf der ARD Chartshow-Bühne im Olympiastadion. Das Moderatoren-Team Christina Surer und Armin Assinger, der im österreichischen Fernsehen die „Millionenshow“ präsentiert, sorgte für informative Unterhaltung der örtlichen Zuschauer.
Nach 2011 fand das DTM-Event, bei dem keine Punkte für das Gesamtklassement vergeben werden, bereits zum zweiten Mal in München statt. In fünf Wochen findet die DTM ihre Fortsetzung: Das sechste Rennen der Saison wird am 19. August auf dem Nürburgring ausgetragen.
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: „Wir haben in München eine gute Ausgewogenheit zwischen den Marken gesehen. Die Konkurrenz bewegt sich absolut auf Augenhöhe. Die ersten Sieger sind aus meiner Sicht die Zuschauer, die sogar im strömenden Regen ausgeharrt haben. Dort habe ich in viele leuchtende Augen gesehen. Am Samstag haben wir gewonnen, am Sonntag Audi. Das Ergebnis zeigt, dass wir in der Spitze schlagkräftig sind.“
BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt: „Die Zuschauerzahl von 45.000 hat gezeigt, dass großes Interesse da ist. Wir konnten ihnen eine tolle sportliche Show bieten. Am Samstag haben wir sportliches Lehrgeld bezahlt, aber heute können wir zufrieden sein. Die Wettbewerbsfähigkeit ist da. Am Ende hat Mattias Ekström unter schwierigen Bedingungen im Regen gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!“
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: „Das Regenwetter haben wir uns nicht herbeigewünscht, aber durch die schwierigen Bedingungen bleibt die Veranstaltung bestimmt in den Köpfen der Zuschauer. Für die Mannschaft ist ein Sieg immer der beste Dank, Mattias hat sich damit selbst ein tolles nachträgliches Geburtstagsgeschenk gemacht. Die Konkurrenz hier war so stark wie an den Rennwochenenden der DTM.“