FIA GT1 WM
01.10.2012
AIMM holt beide Titel in der GT1-Weltmeisterschaft
Marc Basseng (Neusalza-Spremberg) und Markus Winkelhock (Berglen-Steinach) waren mit dem Mercedes-Benz SLS AMG GT3 mit der Startnummer 38 mit einem Punkt Vorsprung zu den Verfolgern auf die Insel angereist und haben sie als GT1-Weltmeister mit demselben hauchdünnen Vorsprung auch wieder verlassen. Ihre Teamkollegen Nicky Pastorelli (Italien/Niederlande) und Thomas Jäger (München) im Schwesterauto mit der Startnummer 37 belegen in der Endabrechnung der Fahrerwertung den sechsten Platz.
„Das ist einfach riesig. Nachdem wir im vorigen Jahr knapp vor dem Ziel gescheitert waren, haben wir nun beide Titel eingefahren“, sagte René Münnich, der Gründer, Besitzer und Teamchef des deutschen Rennstalls aus Friedersdorf. „Dafür haben alle in unserer Mannschaft – angefangen bei den Helfern und Mechanikern über die Renningenieure bis hin zu den Fahrern – die ganze Saison über hart gearbeitet und nun dafür den verdienten Lohn geerntet.“
Das Saisonfinale begann im Qualifying mit den Plätzen fünf für Pastorelli/Jäger und zehn für Basseng/Winkelhock nicht gerade optimal, zumal das in der WM-Wertung nur einen Punkt zurückliegende BMW-Duo Michael Bartels (Deutschland) und Yelmer Buurman (Niederlande/#18) dort auf Rang sieben einkam. Doch schon im Qualifying Race am Samstag bauten Basseng und Winkelhock mit Platz fünf direkt vor Pastorelli/Jäger den Vorsprung auf Bartels/Buurman, die als Neunte leer ausgingen, auf drei Zähler aus. Den Sieg hatten sich Frederic Makowiecki/Stef Dusseldorp (Frankreich/Niederlande) im McLaren (#1) geholt und damit ihre Titelchancen gewahrt.
Im ebenfalls einstündigen Championship Race kam es dann am Sonntag zum Showdown. In der zweiten Runde nach dem Boxenstopp wurde Markus Winkelhock von Yelmer Buurman attackiert – es kam zur Kollision, wobei beide Autos erheblich beschädigt wurden und beide Fahrer zur Untersuchung ins Medical Center mussten. Winkelhock konnte dieses bald wieder verlassen, Buurman blieb noch zur Beobachtung dort. „Das Wichtigste ist, dass Yelmer okay ist. Aber ich denke, dass Markus nicht allein Schuld an diesem Unfall hatte. Der hinter ihm fahrende BMW wollte mit Macht vorbei, wobei es dann zu zwei Berührungen kam, die zum Crash beider Autos führten“, sagt Marc Basseng, der auch Team-Manager bei All-inkl.com Muennich Motorsport ist.
Dennoch wurde nach dem Rennen der Münnich-Mercedes #38 von den Stewards disqualifiziert und aus der Wertung des Championship Race ausgeschlossen. Bartels/Buurman bekamen als Neunte einen Zusatzpunkt zugesprochen. Daraus ergab sich, dass Basseng/Winkelhock auf 145 Zähler kommen und damit einen Zähler mehr haben, als Makowiecki/Dusseldorp (144) und Bartels/Buurman (144). In der Team-Weltmeisterschaft wurde All-inkl.com Muennich Motorsport mit 245 Punkten deutlich vor Hexis Racing (McLaren/209), Belgian Audi Club Team WRT (203) und Vita4One Racing (BMW/200) Gesamtsieger.
Der Titel mit großem Vorsprung in der Team-WM ist auf die Konstanz der beiden Münnich-Mercedes die gesamte Saison über zurückzuführen. „Wir haben daran hart gearbeitet. Unsere Autos waren nicht immer die Schnellsten, doch wir haben kontinuierlich gepunktet“, erklärt Marc Basseng. „Und einen ganz großen Anteil hat die gesamte Crew, die bei den Boxenstopps immer mit zu den Schnellsten im Feld gehörte. Teamwork hat uns zu den beiden Titeln verholfen, die unser größter Erfolg im Motorsport überhaupt sind.“