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FIA WEC
06.09.2012

Audi R18 geht auf Weltreise – Nächste Station: São Paulo

Hochspannung in der zweiten Saisonhälfte: Audi bereitet sich nach dem vorzeitigen Titelgewinn* in der Markenwertung der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC auf vier anspruchsvolle Übersee-Gastspiele vor. Ein spannender Lauf zuletzt in Silverstone gab einen Vorgeschmack auf eine vollkommen offene zweite Saisonhälfte, die am 15. September in São Paulo in Brasilien beginnt.

Ein Traum ist wahr geworden. Der Kampf der Konzepte, bei dem die beste technische Lösung siegt, ist zuletzt beim vierten Lauf der WEC in Großbritannien erstmals vollständig entbrannt. Der Hybrid-Sportwagen Audi R18 e-tron quattro, der Audi R18 ultra mit der ultra-Leichtbau-Technologie von Audi sowie ein konkurrierendes Hybrid-Konzept von Toyota hielten mehr als 35.000 Zuschauer in Silverstone beim Kampf um die Spitze in Atem.

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In Brasilien darf eine nochmalige Steigerung erwartet werden. Denn der Audi R18 ultra von Tom Kristensen/Allan McNish ist Ende August in Großbritannien unter Wert geschlagen worden. Gleich aus zwei Gründen fiel das Fahrzeug Nummer zwei auf den dritten Platz zurück: Ein Reifenschaden kostete bereits in der Anfangsphase wertvolle Zeit. Zwei Safety-Car-Phasen haben zudem die ursprünglich geplante Tank-Strategie von Audi durchkreuzt. Die Wirkung des ultra-Konzepts wurde in Silverstone dennoch sichtbar. Der R18 ultra hat die Michelin Green X Challenge für Antriebseffizienz gewonnen.

In Brasilien richtet sich der Blick von den Tribünen ganz besonders auf den R18 ultra: Audi gibt dem 28 Jahre alten Brasilianer Lucas di Grassi als Teamkollege an der Seite von Tom Kristensen und Allan McNish eine Chance, sich im LMP1-Sportwagen zu beweisen. Bei seinem Heimspiel darf sich der Rennfahrer aus São Paulo auf die Unterstützung zahlreicher enthusiastischer Fans freuen.

Für das Werksteam von Audi ist das Rennen auf dem anspruchsvollen Kurs von Interlagos nicht der erste Start in Brasilien: Fast exakt genau vor 30 Jahren gewannen Michèle Mouton/Fabrizia Pons am 14. August 1982 die „Rally do Brasil“ mit Start und Ziel in São Paulo. In jener Saison errang Audi Sport nach sieben Einzelsiegen mit einer bahnbrechenden technischen Innovation seinen ersten FIA-Weltmeisterschaftstitel: Dank quattro-Antrieb gewann Audi die Markenwertung in der Rallye-WM.

Vor zwei Wochen feierte Audi in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC den zweiten Sieg in Folge mit dem zukunftsträchtigen Hybrid-Antrieb, bislang den vierten Saisonsieg und den vorzeitigen Titelgewinn in der Markenwertung*. Offen bleibt der Kampf um die Fahrerwertung: Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer übernahmen die Führung von Dindo Capello/Tom Kristensen/Allan McNish. Nur 4,5 Punkte trennen die beiden Audi-Fahrermannschaften.

Während McNish und di Grassi den 4,309 Kilometer langen Kurs bereits aus Formel-1-Zeiten kennen, ist er für die übrigen Audi-Piloten Neuland. Und für das Audi Sport Team Joest beginnt mit Brasilien eine große logistische Herausforderung, da die beiden Audi R18 zwischen den verbleibenden vier WEC-Läufen nicht mehr nach Deutschland zurückkehren.

Die Zuschauer, die das Rennen nicht auf den Tribünen verfolgen, dürfen sich auf eine umfangreiche Berichterstattung freuen: www.audi-liveracing.com bietet im Internet sechs Stunden Rennsport pur einschließlich Cockpit-Kameraperspektiven und Zusammenschnitten des Rennens.

* Vorbehaltlich der offiziellen Veröffentlichung der Resultate durch die FIA

Stimmen der Verantwortlichen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): „Nachdem wir in diesem Jahr mit dem Sieg in Le Mans und dem Gewinn der Markenwertung in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC bereits zwei große Ziele erreicht haben, gehen wir nun die zweite Saisonhälfte an. Unser Ziel sind einzelne Erfolge bei jeder Veranstaltung. Und wir wollen versuchen, jedes Mal ein Wörtchen um den Sieg mitzureden. Dabei verlieren wir die Fahrer-Weltmeisterschaft keineswegs aus den Augen. Unsere beiden Fahrermannschaften liegen sehr dicht zusammen. Wir werden in diesen Wettkampf nicht eingreifen, sondern allen Fahrern die gleichen Chancen geben, die Weltmeisterschaft für sich zu entscheiden.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Uns steht eine neue, interessante Phase der WEC mit vier Rennen in Übersee bevor. In Brasilien nehmen wir mit Lucas (di Grassi) einen einheimischen Fahrer ins Team auf. Er ist neben Allan (McNish) der einzige, der den Kurs kennt. Diese Strecke ist etwas ganz Besonderes. Da sie gegen den Uhrzeigersinn befahren wird, müssen sich die Fahrer umgewöhnen. Und unsere Mechaniker müssen die Autos von der anderen Seite betanken. Zudem sind die Boxengaragen extrem eng. Im Rennen erwarten wir wie schon in Silverstone viel Druck von Toyota. Es beginnt eine spannende zweite Saisonhälfte.“

Fakten und Stimmen der Audi-Fahrer

Marcel Fässler (36/CH), Audi R18 e-tron quattro #1
  • Feierte mit seinen Teamkollegen seinen zweiten Saisonsieg in Folge
  • War zwischen den Läufen in Silverstone und São Paulo mit seinen Teamkollegen in Moskau auf der International Motor Show
„Es ist toll, dass Audi in der Konstrukteurswertung nicht mehr einzuholen ist. Und für André (Lotterer), Ben (Tréluyer) und mich ist es super, als Führende der Fahrerwertung dorthin zu kommen. Aber es ist gerade erst die Saisonhalbzeit erreicht und es folgen noch vier Rennen. Die Situation kann sich schnell wieder ändern.“

André Lotterer (30/D), Audi R18 e-tron quattro #1
  • Ist mit seinen Teamkollegen neuer Tabellenführer
  • Dreimal startete der Audi Nummer „1“ in diesem Jahr vom ersten Startplatz
„Wir gehen jedes Rennen mit zurückhaltenden Erwartungen an, denn es kann immer etwas passieren. Ich freue mich schon sehr auf Brasilien und finde es schön, dass wir um eine Weltmeisterschaft kämpfen. Ich habe sogar einen Bezug zu dem Kontinent, denn Verwandte von mir leben in Peru. Die Strecke ist für die meisten von uns neu. Es wird garantiert wieder interessant und ich hoffe auf ein gutes Wochenende.“

Benoît Tréluyer (35/F), Audi R18 e-tron quattro #1
  • Errang in Silverstone die Trainingsbestzeit
  • Fährt ebenso wie seine beiden Teamkollegen erstmals in Brasilien
„Es ist schön, als Tabellenführer nach Brasilien zu kommen. Ich empfinde es als einen Vorteil, zur Halbzeit auf Rang eins zu liegen. Unser Auto ist schon sehr gut und wir machen immer noch Fortschritte. Natürlich wollen wir auch in Brasilien ganz weit vorne sein, aber wir haben auch gesehen, wie schnell Toyota bereits ist. Es wird sicher ein spannender Kampf bis zum Saisonende – auch innerhalb der Audi-Mannschaft. Fehler dürfen wir uns also nicht erlauben.“

Lucas di Grassi (28/BR), Audi R18 ultra #2
  • Der Brasilianer erlebt beim Heimspiel sein Sportwagen-Debüt
  • Auf dem Kurs von Interlagos ist er bereits mit der Formel 1 gestartet
„Audi gibt mir eine schöne Chance, über die ich mich sehr freue. An der Seite von Allan McNish und Tom Kristensen kann ich viel lernen, denn sie sind die denkbar besten Teamkollegen für mein erstes Langstreckenrennen. Und das Publikum in meiner Heimat kann mit der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC eine faszinierende Sportart kennenlernen. Meine Landsleute sind absolut verrückt auf Motorsport. Ich hoffe, Sie unterstützen uns alle bestmöglich und füllen die Tribünen.“

Tom Kristensen (45/DK), Audi R18 ultra #2
  • Musste zur Saisonhalbzeit die Tabellenführung abgeben
  • Startet zusammen mit Allan McNish und erstmals mit Lucas di Grassi
„Ich freue mich schon auf meine erste Reise nach Brasilien. Einige Formel-1-Fahrer haben mir Details zur Strecke verraten, die gegen den Uhrzeigersinn befahren wird. Es gibt Bodenwellen, sodass man beim Bremsen sehr fein modulieren muss. Allan (McNish) kennt die Strecke schon, ebenso Lucas (di Grassi), den wir herzlich im Team willkommen heißen. In Silverstone haben wir uns mit dem R18 ultra für eine vielversprechende Strategie entschieden, die lediglich durch kleine Unvorhersehbarkeiten nicht perfekt umgesetzt werden konnte.“

Allan McNish (42/GB), Audi R18 ultra #2
  • Kennt São Paulo aus der Formel 1
  • Verpasste in Silverstone Startplatz eins nur um eine Hundertstelsekunde
„In Interlagos fahre ich sehr gerne. Und nun haben wir mit Lucas di Grassi auch einen Brasilianer in unserem Team. Es ist klasse, dass er mit uns fährt – wir kennen uns schon eine ganze Weile. Jetzt sind wir gespannt, welche Vorteile der R18 e-tron quattro auf der Strecke von São Paulo hat und welche der R18 ultra. Wir wollen uns die Führung in der Tabelle wieder zurückerkämpfen. Gleichzeitig müssen wir auf Toyota achtgeben, denn in Silverstone haben wir gesehen, wie schnell unser Gegner wirklich ist.“