Porsche Carrera Cup
26.08.2012
Viel Pech für Marschall Goebel Racing in Zandvoort
In nur sieben Rennrunden schaffte er bis auf die elfte Position und sicherte damit vier weitere Meisterschaftspunkte. Im zweiten Wertungslauf am Sonntag bekam er eine Durchfahrtsstrafe und hatte damit keine Chance auf ein gutes Ergebnis.
Ein heftiger Unfall von Elia Erhart im ersten freien Training am Freitag verhinderte, dass er wichtige Erfahrung auf der anspruchsvollen Strecke in Zandvoort sammeln konnte. Bei 220 Stundenkilometern brach plötzlich das Heck seines 450 PS starken Porsche-Rennfahrzeugs aus. „An dieser Stelle fahren wir normalerweise ohne Probleme mit Vollgas“, rätselte der Röttenbacher über die Unfallursache. Im Qualifying am Samstagmorgen gab er sein Bestes, doch die Startpositionen 18 (Samstag) und 20 (Sonntag) waren das Maximum.
Kurz vor dem ersten Rennen am Samstagnachmittag bedeckten dunkle Wolken den Himmel an der niederländischen Nordseeküste. Schon in der Startphase konnte Elia Erhart mit einer geschickten Linienwahl Christina Nielsen und Tomas Pivoda überholen. Im weiteren Verlauf der ersten Runde schaffte der Youngster es, sich mit überzeugender Fahrweise an weiteren Konkurrenten vorbei zu arbeiten. Seine beeindruckende Anfangsrunde beendete er auf der 13. Position. „Ich konnte die Lücken sofort nutzen und bin weit nach vorne gekommen“, freute sich der Porsche-Neueinsteiger. Ein Unfall des Niederländers Harrie Kolen sorgte bereits nach zwei Umläufen für eine Safety-Car-Phase. In der fünften Runde waren die Aufräumarbeiten beendet und das Rennen wurde fortgesetzt.
Elia Erhart profitierte davon, dass zwei Konkurrenten beim Neustart etwas zu früh beschleunigt haben und deswegen mit einer Strafe belegt wurden. Er wollte seine Aufholjagd fortsetzen, doch nach sieben Runden öffneten sich die Wolken und verwandelten die Rennstrecke innerhalb weniger Sekunden in eine Rutschbahn. Auch mit Regenreifen wäre eine Fortführung des Rennens nicht möglich gewesen. Die Rennleitung entschied sich deshalb, den zwölften Wertungslauf der Saison abzubrechen. Der 24-Jährige überquerte also auf der elften Position die Ziellinie. Damit hatte er sieben Positionen in nur sieben Runden gewonnen. „Von der 18. Startposition sollte ich mit diesem Ergebnis eigentlich zufrieden sein“, berichtete er nach dem Rennen. „Ohne den Rennabbruch wäre es aber bestimmt noch weiter nach vorne gegangen.“
Im zweiten Rennen am Sonntag erwischte Elia Erhart erneut einen sehr guten Start. Er hatte sich bereits einige Positionen nach vorne gearbeitet, als von der Rennleitung schlechte Nachrichten überbracht wurden. Der Marschall Goebel Racing-Pilot hatte auf seinem Startplatz ein paar Zentimeter zu weit vorne gestanden. Zur Strafe musste er einmal durch die Boxengasse fahren. Eine Chance, diese Strafe zu verhindern, hatte der Tourenwagen-Pilot aber nicht. „Wir verlassen uns dabei auf die Anweisungen des Streckenpersonals“, erklärte er die Prozedur in der Startaufstellung. „Der mir zugewiesene Mitarbeiter hat den Daumen nach oben gezeigt. Ich ging also davon aus, dass alles in Ordnung sei.“ Die Durchfahrtsstrafe warf Elia Erhart bis an das Ende des Feldes zurück. Die letzten Runden nutzte das Team, um ein paar Veränderungen am Auto zu evaluieren. „Das Rennen normal fortzuführen hätte einfach keinen Sinn mehr gemacht“, kommentierte Erhart im Anschluss.
Ein gemischtes Fazit zog Marschall Goebel Racing Team-Manager Otto Render: „Nach dem schweren Unfall können wir mit dem elften Platz im ersten Rennen sehr zufrieden sein.“ Den Wertungslauf am Sonntag möchte Render möglichst schnell abhaken: „Unser Blick ist jetzt nach vorne gerichtet, beim nächsten Rennen greifen wir wieder an.“
Nach den beiden Rennen in Zandvoort liegt Marschall Goebel Racing-Pilot Elia Erhart weiterhin auf der 15. Position der Meisterschaft. In der Teamwertung belegt die Mannschaft aus Eggenstein bei Karlsruhe den siebten Rang. Vom 14. bis zum 16. September steht in Oschersleben das vorletzte Wochenende im Porsche Carrera Cup 2012 auf dem Programm.