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Porsche Super Cup
27.05.2012

Sean Edwards erfüllt sich Traum vom Sieg im Fürstentum

Von diesem Sieg in der Glitzerwelt der Reichen und Schönen hat er geträumt, seit er im Porsche Mobil 1 Supercup unterwegs ist: Sean Edwards, der in Monaco lebende Brite vom Team Konrad Motorsport, feierte am Sonntag seinen ersten Erfolg im Fürstentum an der Cote d’Azur.

Mit seinem 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup, der auf dem straßenzugelassenen Leichtbau-Sportwagen 911 GT3 RS basiert, gewann er das vierte Saisonrennen des schnellsten internationalen Markenpokals der Welt mit 1,257 Sekunden Vorsprung vor dem Franzosen Kévin Estre (Hermes Attempto Racing). Dritter wurde sein Teamkollege Christian Engelhart (Kösching). Der Österreicher Norbert Siedler (VELTINS Lechner Racing) verteidigte als Vierter seine Tabellenführung.

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Im prestigeträchtigsten Rennen des Jahres steuerte Sean Edwards, der seinen letztes Supercup-Sieg vor etwas mehr als einem Jahr in Barcelona geholt hat, von Anfang an auf Siegkurs. Von der Pole-Position gestartet, fand er in den 16 Rennrunden die schnellste Linie durch das Kurvenlabyrinth zwischen Hochhäusern und Edelboutiquen. Durch den schnellen Ausfall des Niederländers Sebastiaan Bleekemolen (Team Bleekemolen), der neben ihm aus der ersten Startreihe ins Rennen ging, aber schon in der zweiten Runde ausgangs der Schwimmbad-Schikane in den Leitplanken landete, konnte er sich zunächst von seinen Verfolgern absetzen. Doch es wurde kein Alleingang zum Sieg: Kèvin Estre und René Rast (Lechner Racing Team) lauerten nach der Hälfte der Renndistanz in seinem Windschatten und setzten den Spitzenreiter unter Druck.

Vor allem Titelverteidiger René Rast unterstrich mit schnellsten Rundenzeiten am laufenden Band, dass er sich von seinem festen Vorsatz, der erste Supercup-Fahrer mit drei Monaco-Siegen zu werden, so schnell nicht würde abbringen lassen. Doch fünf Runden vor Schluss platzte sein Traum, als er seinen Porsche 911 GT3 Cup nach einem Einschlag in St. Devote abstellen musste: Durch einen weggeflogenen Keilriemen war die Wassertemperatur gestiegen und als Folge davon die Servolenkung ausgefallen. Dadurch hat er den Scheitelpunkt der Kurve nicht getroffen. Die daraus resultierende Safety-Car-Phase spielte vor allem Spitzenreiter Sean Edwards in die Karten, der sich auch beim Re-Start zwei Runden vor dem Ziel nicht überrumpeln ließ und seinen ersten Monaco-Sieg sicher nach Hause fuhr. Im 20. Supercup-Rennen im Fürstentum war er bereits der 17. Fahrer, der von der Pole-Position gewonnen hat.

Nur als Fünfter kam der niederländische Supercup-Rückkehrer Jeroen Bleekemolen ins Ziel, der wie René Rast bereits zwei Monaco-Siege auf seinem Konto hat. Hinter dem zweifachen Supercup-Meister wurde Supercup-Neuling Michael Ammermüller vom Team VELTINS Lechner Racing nach einer starken Leistung Sechster. Damit übernahm der Pockinger die Führung in der Rookie-Wertung, nachdem der bis dahin führende Däne Nicki Thiim (Hermes Attempto Racing) nicht ins Ziel kam.

Sean Edwards (Sieger): „Das war ein fantastisches Rennen. Ich hatte einen guten Start und konnte mich etwas von meinen Verfolgern absetzen. Danach habe ich das Rennen sicher kontrolliert, auch als Kévin und René direkt hinter mir waren. Die letzten Runden waren nicht einfach, weil sehr viel Öl auf der Strecke war und überall Teile herum lagen. Aber ich bin gut durchgekommen. Danke an mein Team für dieses perfektes Wochenende.“

Kévin Estre (Zweiter): „Dieser zweite Platz ist ein toller Erfolg. Ich habe bis zum Schluss versucht, Sean an der Spitze unter Druck zu setzen und meine Chance zu suchen. Ich war auch etwas schneller als er, hatte aber keine Möglichkeit, ihn zu überholen. In der letzten Runde habe ich dann die Leitplanken geküsst, zum Glück blieb das ohne Folgen. Es ist toll, in Monaco auf dem Podium zu stehen.“

Christian Engelhart (Dritter): „Ich bin vom sechsten Startplatz losgefahren. Nach dem Qualifying hätte ich nie und nimmer gedacht, dass es trotzdem noch fürs Podium reichen würde. Doch im Rennen ist so viel passiert. Umso glücklicher bin ich jetzt natürlich über den dritten Platz, gerade hier in Monaco.“

Michael Ammermüller (Sechster, bester Rookie): „Nach dem Qualifying haben wir uns vorgenommen, heil durchzukommen und Punkte zu sammeln. Das ist uns gelungen. Deshalb bin ich sehr zufrieden.“