ROTAX MAX Challenge
07.05.2012
Zweite Regenrunde der RMC in Oppenrod
MICRO-Cup: Zweiter Saisonsieg für Maximilian Krupper
Bei den Jüngsten der RMC gab Lokalmatador Robin Pelzl (CRG) den Ton an. Im verregneten Zeittraining fuhr er die Bestzeit und war im Anschluss auch im nassen Prefinale nicht zu bremsen. Mit über elf Sekunden Vorsprung gewann der Gladenbacher vor Tamino Bergmeier (EA) und Tom Kulik (Swiss Hutless). Bergmeier wurde nach dem Rennen jedoch aus der Wertung genommen, da man die zulässige Hinterachsbreite des Karts nicht beachtet hatte.
Das Finale ging bei trockenen Bedingungen über die Bühne und diesmal hatte es Pelzl alles andere als einfach. Er musste sich lange Zeit gegen eine dreiköpfige Verfolgergruppe wehren, was ihm am Ende aber nicht gelang. So war es Maximilian Krupper (M-Tec), der sich nach dem Auftaktsieg in Wackersdorf zum zweiten Mal in Folge die volle Punktzahl sichern konnte. Dahinter sah Tim Kohl (M-Tec) als Zweiter die Zielflagge vor Tamino Bergmeier, dem nach einer sehenswerten Aufholjagd noch als Dritter der Sprung aufs Podium gelang.
MINI-Cup: Louis Henkefend gewinnt erneut
Auftaktsieger Louis Henkefend (Topkart) war auch in Oppenrod in Topform und fuhr im nassen Zeittraining die Bestzeit. Seine Pole-Position konnte er im Prefinale in die Führung ummünzen. Er sah schon fast wie der sichere Sieger aus, als sich gegen Rennende Tim Mika Metz (CRG) zu Wort meldete und sich kurz vor Schluss den Sieg holen konnte. Louis Henkefend brachte dahinter einen sicheren zweiten Platz nach Hause, denn der Drittplatzierte Luis Glania (Praga) kreuzte erst sieben Sekunden später den Zielstrich.
Einen Rückschlag musste Laufsieger Metz im Finale wegstecken. Bereits in der Einführungsrunde musste der CRG-Pilot sein Kart mit einem Defekt im Aus abstellen und zusehen wie Henkefend das Rennen machte. Letzterer hatte leichtes Spiel und feierte einen nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg. Spannend wurde es aber auf den Ehrenplätzen. Hier stritten sich die Nintendo Team Scheider-Teamkollegen Luis Glania und Fabian Hellwig (M-Tec) um die Positionen. Am Ende war es Glania, der im Fotofinish die Nase vorn behalten sollte.
JUNIOR-Cup: Erster Sieg für Luca Wollgarten
Nachdem er bereits im Wackersdorf die Bestzeit im Zeittraining markiert hatte, war Pascal Drewing (Praga) auch im Regen Oppenrods das Maß der Dinge. Das galt auch im verregneten Prefinale, wo der Lohmarer den Vorteil der freien Sicht nutzte und dem Feld um Längen enteilen konnte. Mit deutlichem Vorsprung holte er sich seinen ersten Saisonsieg. In der Regengischt des Verfolgerfelds ging es derweil turbulent zu. Hier wurde kräftig um die Positionen gerangelt, was auch den ein oder anderen Lackaustausch beinhaltete. Unbeschadet kam Christopher Hille (Haase) durch, der sich mit einer beachtlichen Leistung vom neunten Startplatz bis auf Rang zwei durchkämpfen konnte. Platz drei holte sich derweil Luca Wollgarten (Tonykart), dessen großer Auftritt im Finale kommen sollte.
Auf trockener Piste blies der Pilot des KSM Racing Teams im Nachmittagsrennen zum Angriff. Zwar konnte Drewing zunächst noch die Spitze beanspruchen, doch schon nach vier Runden war Wollgarten deutlich schneller unterwegs. Der Tonykart-Pilot machte kurzen Prozess, übernahm die Führung und verwaltete diese bis zum Fallen der Zielflagge souverän. Drewing brachte dahinter einen ungefährdeten zweiten Platz nach Hause, was auch für Hille auf dem dritten Rang galt. "Ich kann es noch gar nicht fassen. Es ist das erste Mal, dass ich ein Junioren-Rennen gewonnen habe. In Wackersdorf lief es schon super. Dass ich schon im zweiten RMC-Rennen gewinne, hätte ich nie für möglich gehalten. Letztes Jahr sind wir noch eine sehr durchwachsene Saison in der KF3 gefahren. In der RMC passt jetzt einfach alles", freute sich Wollgarten am Abend.
JUNIOR-World: Lukas Wenig feiert ersten Saisonsieg
Frauenpower war in der Eliteklasse der Junioren angesagt: Viel Fahrgefühl war auf der nassen Strecke im Qualifying erforderlich und eben dieses bewiesen vor allen Dingen die Damen im Feld. Michelle Halder (Wildkart) und Lena Plattner (CRG) stahlen den Jungs die Show und bauten sich in der ersten Startreihe auf.
Im Prefinale geriet die weibliche Dominanz jedoch ins Wanken. Lena Plattner musste Federn lassen und wurde bis auf Platz fünf zurückgereicht. Kollegin Halder zeigte dagegen keine Schwäche: Auf der rutschigen Piste behielt sie den Überblick und fuhr ein sicheres Rennen. Sie setzte sich Meter um Meter von den Verfolgern ab und gewann mit fast zehn Sekunden Vorsprung vor ihren männlichen Rivalen Lukas Wenig (Praga) und Christopher Dreyspring (CRG).
Eine trockene Piste fanden die Piloten im Finale am Nachmittag vor. Mit den neuen Bedingungen änderte sich auch die Hackordnung im Feld. Leidtragende war Michelle Halder. Die Laufsiegerin konnte sich zu Beginn noch an der Spitze behaupten, musste sich dann aber der Konkurrenz beugen. Schon nach zwei Runden wurde sie von Lukas Wenig in die Schranken verwiesen. Wenig verschaffte sich schnell einen respektablen Sicherheitsabstand und fuhr am Ende seinen ersten Saisonsieg nach Hause. Halder wehrte sich dahinter tapfer gegen die Konkurrenz, musste sich letztlich aber mit Platz fünf geschlagen geben. Christopher Dreyspring setzte sich diesmal auf dem zweiten Platz fest, während Lena Plattner mit Rang drei den erfreulichen Sprung aufs Podium schaffte und die Ehre der Damen verteidigte.
MAX-Cup: Taktik und Reifenlotterie
Die Senioren der MAX-Cup-Klasse fanden an diesem Wochenende wohl die schwierigsten Bedingungen vor. Das 34 Mann starke Feld blieb zu keiner Zeit von den hessischen Wetterkapriolen verschont. Im verregneten Zeittraining bestimmte Niklas Rosenbach (Energy) noch das Geschehen. Die Freude hierüber währte allerdings nicht lange, denn im Prefinale musste der Grünstädter sein Kart nach acht Runden vorzeitig im Aus abstellen. Hier war er in guter Gesellschaft, denn die Ausfallquote war ungewöhnlich hoch, was den schwierigen Streckenbedingungen geschuldet war: Eine ziemlich feuchte Bahn mit einer abtrocknenden Ideallinie machte die Reifenwahl vor dem Start nicht einfach. Während der Großteil der Fahrer auf den riskanteren Slickreifen setzte, waren sieben Fahrer auf Regenreifen unterwegs. Entsprechend turbulent verliefen die ersten Runden mit einigen Ausritten und Rangeleien bis sich das Feld sortiert hatte und sich an der Spitze ausschließlich die Regenreifen-Fahrer wiederfanden. Als es zur Rennmitte dann aber rapide abtrocknete, begann das Durcheinander aufs Neue: Nun preschten die Slick-Piloten vehement nach vorne. Allen voran marschierte Auftaktsieger Mike Golla (Energy) in großen Schritten Richtung Spitze. Er nahm sich einen Piloten nach dem anderen zur Brust und gewann am Ende mit sensationellen 19 Sekunden Vorsprung! Klar geschlagen lief Philipp Hummel (Maranello) als bester Regenreifen-Fahrer dahinter als Zweiter ein. Platz drei ging an Philipp Baruth (Tonykart), der ebenfalls auf die profilierten Gummis vertraut hatte.
Im Finale war die Reifenfrage schnell geklärt. Ein kräftiger Regenschauer kurz vor dem Rennstart ließ den Piloten keine andere Wahl als auf profilierte Pneus zu setzen. Auf der regengefluteten Piste fühlte sich Golla wiederum pudelwohl. Er konnte sich vom Start weg absetzen und lag bereits auf Siegkurs, als sich von hinten still und heimlich Louis Fuhrmann (Intrepid) anschleichen konnte. Die letzten Runden musste Golla sich härtester Angriffe des Schützlings von Project 7 Racing erwehren. Erst in der letzten Kurve fiel die Entscheidung und Fuhrmann fand trotz knallharter Gegenwehr die Lücke, um sich die Führung und damit auch den Sieg sichern zu können. Golla lief dahinter als Zweiter ein, wurde aber aufgrund einer nicht erlaubten Chassis-Veränderung im Vorstartbereich mit Wertungsauschluss bestraft. Somit erbten Marco Dakic (Birel) als Zweiter und Philipp Hummel als Dritter die Podestplätze.
MAX-World: Fairer Verlierer und verdienter Sieger
Mit der Trainingsbestzeit sorgte Julian Kleinwort auf regennasser Bahn für Aufsehen, indem er das neue FK-Chassis erstmals auf die Pole-Position stellte. Dass dies kein Zufall war bewies der Pilot aus dem Team Kartschmie.de im Prefinale. Im Regenrennen verteidigte er seine Spitzenposition gekonnt gegen die Verfolger Moritz Oberheim (LH), Maikel Splithoff (M-Tec) und Sebastian Michels (Intrepid). Doch der erste FK-Sieg sollte dem Mann aus Schaalby verwehrt bleiben. Zwei Runden vor Schluss machte eine abgesprungene Kette alle Träume zunichte. Oberheim ließ sich nicht zweimal bitten, erbte die Führung und gab diese bis zum Fallen der Zielflagge nicht mehr ab. Dahinter komplettierten Splithoff und Michels den Zieleinlauf.
Trockene Verhältnisse waren im Finale angesagt. Nach dem Start bildete sich mit Moritz Oberheim, Sebastian Michels, Maikel Splithoff und Larry ten Voorde sofort eine Vierergruppe, die sich vom Rest des Feldes lösen konnte. Das Quartett sollte den Sieg unter sich ausmachen. Oberheim als Spitzenreiter schlug sich tapfer in seiner Rolle, hatte aber alle Hände voll zu tun, seine Verfolger in Schach zu halten. Als wäre das Rennen zu diesem Zeitpunkt nicht schon spannend genug gewesen, sorgten leichte Regentropfen für zusätzliches Salz in der Suppe. Der Kampf um diePositionen und die Suche nach der schnellsten Runde wurde zur Gratwanderung für die Piloten: Hier leistete sich ausgerechnet Oberheim einen kleinen Quersteher, der ihm umgehend zum Verhängnis wurde, denn der Zweiplatzierte Michels konnte nicht mehr ausweichen und drehte den Führenden mit einem Rempler von der Bahn. In den verbleibenden Runden verteidigte Michels den ersten Platz bis ins Ziel vor Larry ten Voorde und Marc Lupfer (Intrepid). Nach dem Rennen verhängte die Rennleitung die fast schon absehbare Strafe gegen Sieger Michels. Doch Pechvogel Oberheim zeigte sich als fairer Sportsmann und klärte die Aktion auf und entlastete den bestraften Michels, den Seinerseits wohl keine Schuld traf. "Da die ersten vier so dicht aufeinander hingen, hatte Michels keine Chance mehr auszuweichen. Auch er ist von hinten angeschoben worden. Es war absolut keine Absicht von ihm - auch wenn es mich eine gute Platzierung gekostet hat." Die Aussage des fairen Verlierers nahm sich die Rennleitung zu Herzen und beließ es folgerichtig beim ursprünglichen Ergebnis.
DD2-Masters: Schumacher dominiert beim Heimspiel
Kein Kraut war in Oppenrod gegen die Lokalmatadoren gewachsen, die bei ihrem Heimspiel ihre Streckenkenntnis voll ausspielten. Im Zeittraining war es Carsten Loubal (CRG), der dem KV Oppenrod die Pole-Position bescherte. Im Prefinale musste Loubal aber Federn lassen und sich hinter Mathias Baumeister (Intrepid) mit Platz drei begnügen. Ganz vorn dominierte derweil ein weiterer Mann des KV Oppenrod: Thomas Schumacher (CRG) katapultierte sich in einem starken Rennen mit über vier Sekunden Vorsprung zum Sieg.
Im Finale ein ähnliches Bild: Wiederum hatte Schumacher das Rennen unter Kontrolle. Er konnte sich deutlich vom Rest des Feldes lösen und es am Ende der 18 Runden sogar etwas gemütlicher angehen lassen. Letztlich war am Doppelsieg des Naurothers aber nicht mehr zu rütteln, auch wenn Vereinskamerad Loubal auf Position zwei noch überraschend nah herankommen konnte. Hinter den Lokalmatadoren sorgte Placido Andrisani (FK) für ein erfreuliches Ergebnis. Der Newcomer holte sich mit Platz drei in seinem erst zweiten RMC-Rennen bereits den ersten Podestplatz.
DD2-World: Doppelsieg für Simon Wagner
Eine tadellose Leistung lieferte Titelverteidiger Simon Wagner (Praga) in Oppenrod ab. Gab sich der zweifache Weltfinalteilnehmer im Zeittraining noch mit Position zwei zufrieden, übernahm er in den Rennen das Zepter. Am Abend standen zwei ungefährdete Start-Ziel-Siege für den Österreicher zu Buche.
Hinter dem Doppelsieger hatten im Prefinale Maurice Schiwy (Intrepid) und Auftaktsieger Patrick Henke (LH) die besten Karten und sicherten sich auf trockener Strecke dementsprechend die Positionen zwei und drei. Im Finale meldete sich dann der Trainingsschnellste Martin Gatz zurück. Als Vierter des Prefinals bugsierte er sich im Rennverlauf auf Platz zwei nach vorne. Vom bis dato Tabellenführenden Henke war keine Gegenwehr mehr zu erwarten, denn der Dortmunder leistete sich auf der teilweise feuchten Strecke einen Fahrfehler, der ihn letztlich bis auf Position sieben zurückwarf. Komplettiert wurde das Podest von Maurice Schiwy der als Dritter erneut eine solide Punkteausbeute kassierte.
Nach den Regenrennen in Wackersdorf und Oppenrod setzt der RMC-Tross seine Deutschland-Tour fort. Nächster Halt ist der Templiner Ring. Die nördlichste Station im Kalender 2012 wird am ersten Juni-Wochenende bereits die Saisonhalbzeit einläuten und womöglich das erste Wochenende ohne Wetterkapriolen sein.