Rallye DM
10.04.2012
Herbold greift in Hessen nach der Tabellenführung
Hier werden am Freitagabend die Ausgangspositionen für den spannenden Fight um Punkte und Positionen bezogen: Felix Herbold (Ismaning) gewann mit der Wikinger-Rallye den vorangegangenen DRM-Lauf und tritt erneut im Ford Fiesta S2000 an. Nur drei Punkte trennen ihn von Tabellenführer Mark Wallenwein (Stuttgart, Skoda Fabia S2000). Doch nicht nur der amtierende Meister Sandro Wallenwein (Stuttgart, Subaru Impreza) hat ebenfalls die Top-Positionen im Blick, auch weitere DRM-Teams und starke Gaststarter wollen ein Wörtchen mitreden. Über das Geschehen in Hessen können sich Fans umfassend informieren: Die offizielle Internetseite der DRM (www.rallye-dm.de) steht dazu ebenso zur Verfügung wie das Facebook-Profil. Infos gibt es außerdem über Twitter, im DRM-Youtube-Channel und im Anschluss an das Wochenende auf dem DMSB-Videoportal www.dmsb.tv.
Gute Nachrichten für Felix Herbold:
Wie schon bei der Wikinger-Rallye, so kann er auch in Hessen wieder im Ford Fiesta S2000 starten. Und was ihm im hohen Norden der Republik gelang, das ist auch in Hessen sein erklärtes Ziel: den Vorjahressieg zu wiederholen. „Das wird nicht einfach“, erklärt der 26-Jährige, „einerseits ist schon die Finanzierung eines solchen Einsatzes immer ein Kampf auf Messers Schneide, zum anderen gibt es wirklich starke Gegner.“ Da ist zum einen Mark Wallenwein, der immer besser mit seinem Fabia unterwegs ist und auf der anderen Seite der niederländische Gaststarter Peter van Merksteijn jr. Auch er tritt in einem Fiesta S2000 an. „Auf Peter bin ich sehr gespannt, der kommt fast direkt vom WM-Lauf in Portugal und bringt reichlich Erfahrung mit“, erklärt Herbold. Für Mark Wallenwein ist es „ein tolles Gefühl als Meisterschaftsführender nach Hessen anzureisen, wir wollen dort natürlich die Führung verteidigen. Denn die Hessen-Rallye ist ein Klassiker im DRM-Kalender und wir werden dort stets mit offenen Armen empfangen.“ Der 24-Jährige sieht seine härtesten Konkurrenten in Herbold und van Merksteijn, „die werden es uns nicht einfach machen, aber es verspricht ein interessanter Vergleich und zudem spannender Kampf zu werden.“
Sandro Wallenwein: „Unser Streichresultat ist aufgebraucht“
Marks „großer Bruder“, der amtierende Champion Sandro Wallenwein, verlor durch einen Unfall beim zweiten DRM-Lauf die Tabellenführung. „Mich ärgert der Ausfall wegen des Aufschriebfehlers noch immer sehr“, grummelt der sonst stets gut gelaunte Schwabe. „Aber das ist jetzt abgehakt. Seit 2003 hatten wir in der Meisterschaft keinen Ausfall mehr durch einen Unfall, das gehört aber natürlich auch mal dazu. Egal wie, unser Streichresultat ist jetzt aufgebraucht.“ In Hessen blickt der Stuttgarter vor allem auf die eigene Divisionswertung, „in der Gesamtwertung wird es gegen die S2000 schwer, auf das Treppchen zu fahren. In der Divison 2 schätze ich Hermann Gaßner wie auch Peter Corazza sehr stark ein. Einen Vorteil, wie wir ihn durch das schwierige Wetter beim ersten DRM-Lauf oder die unbekannten Strecken bei den Wikingern hatten, gibt es diesmal nicht. Deshalb wird es bestimmt sehr eng werden.“
Gaßner und Corazza in der Verfolgerrolle
Der viermalige DRM-Champion Hermann Gaßner (Surheim, Mitsubishi Lancer) holte bei der Wikinger-Rallye den Divisionssieg und richtet den Blick nun nach vorne: „Wir sind jetzt in der Rolle der Jäger und müssen versuchen den Rückstand auf die Spitze zu verkürzen.“ Der Bayer freut sich auf die neuen Herausforderungen rund um Alsfeld. „Die Hessen-Rallye gehört mit zu den besten und schönsten Veranstaltungen. Die Organisation ist perfekt und professionell. Wir sind überzeugt, dass dies bei der ‚überarbeiteten’ Version des Klassikers nicht anders sein wird." Peter Corazza (Oelsnitz) prognostiziert, dass er „mit erheblichen Ringen unter den Augen“ in Hessen antreten wird. Durch einen kapitalen Motorschaden musste er seine zweite Nullrunde für diese Saison hinnehmen. Nun bekommt der Lancer ein neues Antriebsaggregat nebst Anbauteilen spendiert, die Lichter in der Werkstatt des Sachsen dürften bis zum Start in Alsfeld kaum verlöschen.
Porsche-Fraktion mit eingeschränkten Chancen
Mit zwei Bestzeiten krönte Ruben Zeltner (Lichtenstein) im Porsche 911 GT3 seinen Auftritt im hohen Norden. „Bei der Hessen-Rallye ist der Schotteranteil recht hoch und deswegen für die Porsche schwierig. Ich glaube auf ein paar WPs können wir wieder ganz vorne mitfahren, aber in der Gesamtwertung werden wohl wie im vergangenen Jahr die Allradler die Nase vorn haben.“ Der Geschäftsführer des Sachsenrings scheint inzwischen mit seinem 911er wie verwachsen. „Bei Langstreckenrennen auf der Nürburgring-Nordschleife habe ich sehr viel Erfahrung sammeln können, wie man dieses spezielle Auto schnell bewegt. Vor allem beim Fahrwerk oder der Bremse sind wir technisch andere Wege gegangen. Das hat sich bezahlt gemacht, sodass unsere Entwicklungen jetzt sogar kopiert werden. Dazu hab ich eine hochmotivierte und kompetente Schraubertruppe die sich ganz toll mit in das Projekt einbringt.“ Nicht nur Zeltner wird in den Kampf um die Spitzenpositionen mit einem 911er eingreifen: Auch der Thüringer Olaf Dobberkau (Schleusingen) tritt in seinem knallroten GT3 an.