SCC
28.08.2012
SCC mit spannenden Rennen auf dem Red Bull Ring
Zum Heimspiel der Sports Car Challenge auf dem Red Bull Ring lockte herrliches Sommerwetter zahlreiche Zuschauer an die im letzten Jahre wieder eröffnete Rennstrecke. Die sahen im ersten Durchgang eine souveräne Vorstellung von Sven Barth. Dessen im Winter von K.Motorsport in Zusammenarbeit mit Jutec aufgebauten Fahrzeug war auch in der Steiermark einmal mehr das Maß aller Dinge.
Gleich vom Start weg dominierte der letztjährige Division 1 Sieger das Geschehen nach Belieben. Erst als in der letzten Runde plötzlich Zündprobleme auftraten, musste der Gesamtführende das Tempo reduzieren. Dadurch kam ein erneut stark fahrender Andreas Fiedler noch einmal auf knapp unter elf Sekunden heran. Den siebten Saisonsieg für Sven Barth konnte aber auch er nicht mehr verhindern. „Ich bin beim Start gleich gut weggekommen und konnte so recht schnell einen Vorsprung herausfahren. Bis zur letzten Runde verlief das Rennen problemlos. Da traten dann auf einmal Zündprobleme auf, weswegen ich vorsichtshalber Speed herausgenommen habe, um sicher ins Ziel zu kommen“, erklärte Sven Barth, der damit die volle Punktzahl einstrich.
Andreas Fiedler nutzt die Gunst der Stunde
Um im Meisterschaftskampf weiterhin an Fabian Plentz dran zu bleiben, wäre ein Sieg im zweiten Durchgang Pflicht gewesen. Doch gleich beim Rennstart traten erneut Zündprobleme auf, woraufhin Sven Barth den PRC Turbo abstellte. „Was ich befürchtete hatte, ist leider eingetreten. Gleich zu Beginn waren die Zündprobleme wieder da und ich bin dann vorsichtshalber lieber herausgefahren“, so ein enttäuschter Sven Barth. Das Durcheinander im Startgetümmel nutzte überraschenderweise Andy Prinz aus, der mit dem letztjährigen Einsatzfahrzeug von Sven Barth an die Spitze stürmte. Andreas Fiedler, der zunächst hinter Siegmar Pfeifer und Tommy Tulpe festsaß, konnte dem PRC Turbo Piloten zunächst nicht folgen. Erst als Fiedler freie Fahrt hatte, kam der Führende wieder in Sichtweite.
Bei nur noch vier verbleibenden Runden schien aber dennoch alles auf den ersten Gesamtsieg von Andy Prinz hinzudeuten. Kurz vor Schluss ging aber Andreas Fiedler am langsamer werdenden PRC Turbo von Prinz vorbei, der wenig später sein Dienstfahrzeug ganz abstellte. „Wir haben wegen des Ausfalls im ersten Rennen die Lichtmaschine gewechselt. Nun ist der Riemen von der Lichtmaschine heruntergesprungen. Das ist wirklich schade, denn es wäre der erste Sieg für Andy Prinz gewesen“, erzählte Teamchef Emanuel Pedrazza. Somit durfte sich Andreas Fiedler über seinen dritten Saisonsieg freuen. „Schon das erste Rennen war gut für mich. Meine Zeiten waren gut und alles hat prima gepasst. Wenn bei Sven Barth aber alles normal läuft, kann ich ihn nicht halten“, so Fiedler, der seine Siegesfahrt von der fünften Stelle aus angetreten war.
Hinter Fiedler platzierte sich „Tommy Tulpe“ jeweils auf den Rängen drei und zwei. Für den PRC Cosworth Piloten scheint es nun nach einer durchwachsenen ersten Saisonhälfte endlich wieder aufwärts zu gehen. „Das ist hier eigentlich eine Turbo-Strecke. Von der Leistung her war hier nicht viel mehr möglich. Daher bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das war in Ordnung“, beurteilte „Tommy Tulpe“ sein Abschneiden am Wochenende. Damit zog Siegmar Pfeifer (PRC BMW) zweimal den Kürzeren, durfte sich aber im zweiten Rennen auf dem Stockerl über den dritten Platz im Gesamtklassement vor Turi Breitenmoser (PRC Turbo) freuen. In Durchgang eins war der PRC-Pilot noch als Gesamtvierter vor Henry Uhlig (Norma BMW) und Peter Kormann (PRC BMW) abgewinkt worden. Henry Uhlig, der mit seinem neuen Norma auf dem Red Bull Ring wie schon in Oschersleben eine gute Leistung bot, landete im zweiten Rennen erneut auf der fünften Position und konnte damit Teamkollege Georg Hallau (PRC BMW), Peter Kormann und Bernard Charriere (PRC BMW) hinter sich lassen.
Fabian Plentz siegt in der Division 2
In der Division 2 war Fabian Plentz, der die Siege acht und neun unter Dach und Fach brachte, im PRC Honda nicht zu schlagen. Trotz starker Rückenschmerzen kämpfte er sich im Gesamtklassement auf die Ränge sieben und acht. Dass es diesmal nicht für das Gesamtpodest reichte lag in erster Linie aber daran, dass die Powerstrecke gerade den Autos aus der großen Division entgegen kommt. Mit seinen zwei Divisionssiegen liegt der schnelle PRC-Pilot weiterhin souverän an der Spitze der Meisterschaftswertung. Gerhard Münch (Norma Honda), der im ersten Heat von der Klassenpole aus ins Rennen gegangen war, musste zweimal mit dem zweiten Platz in der Klasse vorlieb nehmen. Norbert Groer platzierte sich in einem weiteren PRC Honda in beiden Rennen auf dem dritten Rang in der diesmal stark besetzten Division 2. Hinter Groer sahen die Piloten Tim Seidel (Norma Honda), John Shephard (PRC Honda), Prinz Marcus von Anhalt (Radical SR3) und Evi Eizenhammer (PRC Honda) die Zielflagge. Achter wurde Hans Christoph Behler nach einem engen Zweikampf mit Teamkollege Knut Lehman im Radical SR3. Beim zweiten Heat konnte sich noch Gaststarter Marcel Marateotto (Radical SR3) vor Tim Seidel schieben, der damit Klassenfünfter vor John Shepard und Evi Eizenhammer wurde.
Ex-SCC Meister „Tessitore“ mit gelungenem Comeback
Bei den Fahrzeugen der Division 3 gab „Tessitore“, der 2005er Meister der Sports Car Challenge, sein Comeback. Der schnelle Rückkehrer bot eine tolle Leistung und ließ im ersten Rennen Markus Kläy und Reto Stutz (beide PRC Opel) hinter sich. Auch im zweiten Durchgang war „Tessitore“ stark unterwegs und schnappte sich den erneuten Divisions-Sieg vor Willi Pfeiffer (Ligier Honda) und Rene Voss (KTM X-BOW), nachdem Markus Kläy, Noah Stutz (PRC Opel) und Reto Sutz ausgeschieden waren. „Nachdem ich jetzt die letzten Jahre immer mit Dach und großem Lenkrad gefahren bin, war das heute noch einmal was ganz anderes. So bin ich natürlich mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, freute sich „Tessitore“, der in Monza erneut wieder ins Lenkrad greifen wird.
Zunächst geht es für die Pilote der Sports Car Challenge aber ins französische Dijon. In der Senfmetropole stehen vom 7.-8. September die Rennen elf und zwölf auf dem Programm.