STT
16.10.2012
Fährt Pertti Kuismanen zum dritten STT-Titel?
Der finnische Top-Favorit war in diesem Jahr kaum zu schlagen. Nur ein einziger Ausfall beim zweiten Lauf auf dem Nürburgring kostete Punkte. Ansonsten holte Pertti Kuismanen bei jedem Rennen die maximale Punktausbeute.
Gewinnt der Viper-Pilot beim Finale beide Rennen, ist ihm der Titel sicher. Bei nur einem Sieg würde, volle Punkteausbeute seitens Ulrich Beckers vorausgesetzt, auch ein zweiter Platz in einem der Rennen reichen. Um sicher Meister zu werden, würde Kuismanen mindestens 20,5 Punkte einstreichen müssen. Kuismanen hat nun den Vorteil, dass bei Punktgleichheit die höhere Anzahl der Klassensiege ausschlaggebend ist. Somit kommt Kuismanen zugute, dass er gleich beim Auftakt in Hockenheim in der gleichen Klasse wie Ulrich Becker antrat und ihn zweimal bezwingen konnte.
Mit René Snel (Porsche 996 GT2) und Daniel Schrey (Chrysler Viper GTS-R) hat Kuismanen zumindest zwei Piloten die ihm gefährlich werden können. Dazu kommen die schnellen Porsche von Jörg Lorenz, Jan van Es und Rolf Rummel sowie eine weitere Chrysler Viper GTS-R von Rüdiger Klos. Karl Heinz Dalemans wird mit einem Chevrolet Impala antreten, während der Luxemburger Serge Loudvig eine Corvette in die Eifel bringt.
Ulrich Becker bekommt starke Konkurrenz
Meisterschaftsaspirant Nummer zwei ist in diesem Jahr Ulrich Becker. Der Marler feierte in diesem Jahr ein glänzendes STT-Comeback und holte sich sogar seinen ersten Gesamtsieg. Im Grunde ist die Vorgabe für das Finale klar: Möglichst alle 24 Zähler holen, dann besteht zumindest noch die theoretische Chance auf den Titel. Zwar konnte Ulrich Becker bisher mehr Punkte als Kuismanen einfahren, im Gegensatz zum Finnen muss Becker aber ganze zehn Punkte streichen, während es bei Kuismanen nur drei Zähler sind. Beim Finale erwartete das Porsche-Ass aber bärenstarke Konkurrenz.
Auf dem EuroSpeedway konnte Michael Bäder zeigen, dass er mit dem neu aufgebauten BMW M3 V8 Kompressor ein ernstzunehmender Konkurrent ist. In der Eifel wird der STT-Meister des Jahres 2010 wieder gemeinsam mit Tobias Hagenmeyer antreten. Eine unbekannte Größe sind die Gaststarter Franjo Kovac und Martin Tschornia, die mit einem pfeilschneller Audi TT RS mitmischen werden. Dazu wird Ed van Heusen seinen bekannten Porsche 944 Turbo pilotieren, während Gil Linster (Ford Mustang) weitere Punkte für die Junioren-Wertung sammeln möchte.
Der junge Luxemburger liegt derzeit nur ganz knapp hinter dem Zweitplatzierten Yannik Trautwein. Außerdem wird das Team Ulf Ehninger und Jochen Ayasse mit einem Audi RS4 auf dem Nürburgring antreten.
Wird Christian Franck der lachende Dritte?
Der dritte Titel-Kandidat startet in der Klasse 3 bis 4.000 ccm. Nachdem Christian Franck die Saison im Seat Leon begonnen hatte, kam ab dem letzten Lauf ein Porsche 997 GT3 Cup zum Einsatz. Mit dem neuen Einsatzgerät gelangen gleich zwei Klassensiege. Der schnelle Luxemburger muss aber hoffen, dass sowohl Pertti Kuismanen als auch Ulrich Becker patzen. Dennoch wäre auch der dritte Rang ein ganz starkes Ergebnis in der ersten STT-Saison.
Die Klasse 3 ist diesmal vor allem eine reine Porsche-Angelegenheit. Während Carlos Rivas und Tjarco Jilesen ebenfalls mit einem Porsche 997 GT3 Cup antreten, wird Jeannot Delvaux erstmals mit einem Richtung 997 GT3 R verbesserten Cup 911er starten. Carlos Rivas steht indes schon vor dem Finale als Sieger der Klasse 3 fest. Außerdem wird Reiner Lutz nach zwei Rennen Pause wieder mit seinem Porsche Cayman fahren, während Simon Sagmeister in einem Porsche 996 GT3 antritt.
Zumindest von theoretischer Natur sind die Meisterschaftschancen von Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RS). Nachdem es am EuroSpeedway nur vier Punkte zu holen gab, muss die junge Motorsportlerin schon hoffen, dass die vor ihr platzierten erst gar nicht zum Rennen antreten. Neben Ralf Bender (Porsche 964 Cup) und Michael Irmgartz (Porsche 964 RSR) wird in der luftgekühlten Porscheklasse erstmals Ralf Schmaus mit einem Porsche 964 Cup an den Start gehen.
Bonhôte und Trautwein vor Klassensieg
In der Klasse 4 liegt die Favoritenrolle bei Joachim Duscher, dessen Audi 80 Turbo zwar schon 22 Jahre auf dem Buckel hat, aber immer noch pfeilschnell ist. Durch den Klassenwechsel von Christian Franck hat nun aber Pierre Bonhôte die besten Chancen auf den Sieg in der Klasse zum Jahresende. Dafür muss der Leon-Pilot im Grunde nur zum ersten Rennen antreten und die zwei Startpunkte einheimsen. Für den Schweizer scheint sich der Wechsel auf den Seat Leon Supercopa demnach voll und ganz ausgezahlt zu haben.
Ebenfalls aus der Schweiz kommt Christian Hofmänner, der mit einem Mitsubishi Evo 10 fährt. Das STT-Rookie Team bekommt zum Finale noch einmal Zuwachs. Neben Stammpilot Niklas Bauckhage wird erstmals Frank Müller aus Stadtallendorf ins Volant des 280 PS starken Opel Astra OPC greifen.
Yannik Trautwein (BMW 320i E46) hat in der Zwei-Liter-Klasse aller beste Chancen auf den Titel. Der junge BMW-Pilot liegt derzeit außerdem in der Junioren-Wertung auf dem zweiten Gesamtrang. Gerhard Füller (BMW 120i), Vorjahresmeister Joachim Bunkus (Triumph Dolomite Sprint) und Heinz Chorus (Ford Focus) werden es dem Youngster aber sicherlich nicht gerade leicht machen.
In der Sonderklasse gibt es neben den zwei V8 STAR von Sven Fisch und Jörg Bernhard noch die Rückkehr eines langjährigen STT-Starters zu vermelden: Johannes Graversen wird mit dem schnellsten Fiat X1/9 zu einem Gaststart in die STT zurückkehren. Mit Kurt Hoffmann ist zudem ein ganz flinker Caterham-Pilot mit von der Partie.