Zunächst wird in beiden Fahrzeugen die Zündung ausgeschaltet. Alle zusätzlichen Verbraucher wie Radio, Sitzheizung oder beheizbare Heckscheibe müssen in beiden Autos abgeschaltet sein, um dem Motor den höchstmöglichen Kaltstartstrom zur Verfügung zu stellen, den er zum Starten benötigt. Beim Anbringen der Starthilfekabel ist die Reihenfolge wichtig, um eine Funkenbildung zu vermeiden.
- Zuerst das rote Starthilfekabel an den Pluspol der entladenen Batterie anklemmen.
- Dann das andere, freie Ende des roten Starthilfekabels mit dem Pluspol der Spenderbatterie verbinden.
- Das schwarze Kabel am Minuspol der Batterie des Spenderfahrzeugs befestigen.
- Anschließend das freie Ende des schwarzen Kabels an einer unlackierten Stelle im Motorraum des Pannenfahrzeugs befestigen, beispielsweise am Motorblock.
Vorsicht! Darauf achten, dass die Kabel nicht in den Bereich des Lüfters oder des Keilriemens geraten. Anschließend wird der Motor des Spenderfahrzeugs gestartet. So wird sichergestellt, dass der für die Starthilfe benötigte Strom aus der Lichtmaschine und nicht aus der Batterie kommt und somit die Batterie des helfenden Fahrzeugs möglichst wenig belastet wird. Erst wenn der Motor des Spenderfahrzeugs läuft, darf das Pannenfahrzeug gestartet werden.
Oft ist statt der Batterie der Anlasser defekt oder das Anlasserrelais schließt oder öffnet nicht richtig. Dann sollte der Vorgang wiederholt werden.
Wichtig: Nach dem erfolgreichen Start den Motor des Pannenfahrzeugs weiterlaufen lassen und elektrische Verbraucher wie z. B. Licht, Heckscheibenheizung, Sitzheizung oder Radio einschalten, um eine Überspannung zu vermeiden. Anschließend die Starthilfekabel in umgekehrter Reihenfolge entfernen und darauf achten, dass die Kabel nicht in den Bereich des Lüfters oder des Keilriemens geraten. Danach das Pannenfahrzeug über eine größere Distanz bewegen, damit die Batterie wieder geladen wird.
Wichtig ist auch die richtige Wahl des Starthilfekabels: Bei Benzinern sind Kabel mit einem Durchmesser von mindestens 16 mm ideal, bei Dieselfahrzeugen von 25 mm. Wer auf Nummer sicher gehen will, verwendet Starthilfekabel, die der DIN 72553 oder ISO 6722 entsprechen.
Vorsicht wenn Lastwagen oder Oldtimer Starthilfe geben wollen oder benötigen: Sie können über ein 24-Volt- bzw. 6-Volt-Bordnetz verfügen und dürfen nur Batterien derselben Nennspannung Starthilfe geben bzw. von Batterien derselben Nennspannung Starthilfe empfangen.
Wie funktioniert die Starthilfe bei Start-Stop-Autos?
Der grundsätzliche Starthilfevorgang ist identisch. Allerdings müssen folgende Besonderheiten beachtet werden: Start-Stop-Fahrzeuge verfügen über ein Batteriemanagementsystem, das am Minuspol der Batterie angeschlossen ist. Das schwarze Starthilfekabel sollte deshalb am Motorblock angeschlossen werden bzw. an einer gekennzeichneten Stelle im Motorraum. Für das rote Starthilfekabel gibt es bei Start-Stop-Fahrzeugen in der Regel einen sogenannten Fremdstartpunkt (siehe Bordhandbuch), der gewöhnlich mit einer roten Kappe gekennzeichnet ist.
Wo wird die negative schwarze Krokodilklemme am Pannenfahrzeug angeschlossen?
Bei herkömmlichen Fahrzeugen wird das schwarze Starthilfekabel am besten am Minuspol der Batterie angeschlossen (aber erst nach dem roten Kabel). Bei Start- Stop-Fahrzeugen wird das schwarze Kabel am Motorblock angeschlossen. Manche Fahrzeuge verfügen auch über einen sogenannten Fremdstartpunkt (siehe Bordhandbuch), an dem sich das Kabel sicher anschließen lässt. Gegebenenfalls geht auch eine unlackierte Stelle am Motorblock.
Besteht das Risiko einer Knallgasexplosion auch bei modernen Batterien?
Moderne Batterien haben einen Rückzündschutz und eine Zentralentgasung, um das beim Laden entstehende Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisch gefahrlos abzuführen. Für den Rückzündschutz ist vor der Öffnung der Zentralentgasung eine poröse Kunststoffscheibe eingebaut, die sogenannte Fritte. Die bei der Ladung eventuell entstehenden Gase werden bei vielen Fahrzeugen mit einem Schlauch sicher aus dem Motorraum herausgeleitet.
Warum kommt es im Winter häufig zu Startproblemen?
Batterien altern, das ist ein normaler chemischer Prozess, der durch hohe Außentemperaturen – gerade im Sommer – unter der Motorhaube noch beschleunigt wird. Dadurch steigt der Innenwiderstand (die Batterie wird hochohmig) und die Leistungsfähigkeit sinkt. Im Winter laufen die elektrochemischen Lade- und Entladereaktionen aufgrund der niedrigeren Temperaturen langsamer ab als im Sommer, die Batterie wird langsamer geladen und sie stellt weniger Leistung bereit.
Gerade in der kalten Jahreszeit verbrauchen beheizbare Heckscheibe, Sitzheizung, Gebläse und Beleuchtung einen großen Teil des vom Generator erzeugten Stroms, sodass weniger Ladeleistung für die Batterie verbleibt. Hinzu kommt ein steigender Strombedarf für den Motorstart, der vor allem bei Dieselmotoren im Winter deutlich höher ist. Auch die höhere Luftfeuchtigkeit, die im Herbst und Frühjahr in Nebelnächten oder durch Regen entsteht, kann der Batterie zusetzen, weil durch die Feuchtigkeit Kriechströme begünstigt werden, wodurch die Batterie entladen wird.
Was muss beim Ein- und Ausbau von Start-Stop-Batterien beachtet werden?
Die anspruchsvollere Technik wirkt sich auch auf den Tausch der Batterien aus. Ohne spezielle Technik ist das heute nicht mehr möglich, denn die Batterien sind integraler Bestandteil des Bordnetzes und müssen bei vielen Fahrzeugen nach dem Wechsel neu im System angemeldet werden. Durch das geschlossene System einer AGM-Batterie ist es möglich, diese auch problemlos im Fahrgastraum oder im Kofferraum zu verbauen. Daher ist der erste Schritt, die Batterie zu lokalisieren, eine Herausforderung für sich.
Des Weiteren muss bei der Deinstallation der Batterie die Reihenfolge beachtet werden, in der die Kabel und die Fixierungen der Batteriehalterung gelöst werden. Kommt es hierbei zu einem Fehler, kann das gesamte System beschädigt werden. Wird bei einem Batteriewechsel der Stromkreis unterbrochen, werden die elektronischen Geräte im Fahrzeug zurückgesetzt und wichtige gespeicherte Daten können verloren gehen. Das Austauschen einer Start-Stop-Batterie ist daher weitaus komplexer als das einer konventionellen Starterbatterie und sollte von einer KFZ-Werkstatt oder dem Pannendienst durchgeführt werden.
Wichtig: AGM-Batterien (Absorbent-Glass-Mat) dürfen nur durch AGM-Batterien ersetzt werden, eine EFB (Enhanced-Flooded-Battery) kann auch gegen eine AGM-Batterie getauscht werden, aber nicht gegen eine konventionelle SLI-Batterie (Starting, Lighting, Ignition), um Funktionseinschränkungen und die Verkürzung der Batterielebensdauer zu vermeiden.
Wie kann man den Ladezustand der Batterie prüfen?
Um den Ladezustand über die Ruhespannung der Batterie messen zu können, muss die Batterie nicht ausgebaut werden. Ist die Batterie vollgeladen, hat sie eine Spannung von mindestens 12,6 Volt, bei 12,2 Volt ist die Batterie halb geladen und bei 11,9 Volt fast entladen. Zeigt das Messgerät weniger als 11 Volt, sollte die Batterie ausgetauscht werden. Die genauesten Messergebnisse werden mit einem professionellen Batterietester erreicht.
Bei Batterien, die nicht über moderne Labyrinthdeckel verfügen, sondern noch aufschraubbare Stopfen zum Wassernachfüllen haben, kann der Ladezustand auch mit Hilfe eines Säurehebers beurteilt werden. Dazu wird der Batterie Säure entnommen. Bei einer Säuredichte von 1,28 g/ml bis 1,25 g/ml ist sie vollgeladen, bei 1,24 g/ml bis 1,20 g/ml schwach geladen und bei 1,19 g/ml oder weniger tief entladen und sollte ausgetauscht werden. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. Das Tragen von Schutzkleidung wie säurefesten Handschuhen und Sicherheitsbrille wird empfohlen. Des Weiteren gilt es, die Hinweise des Bedienungshandbuches zu beachten.
Was passiert, wenn eine größere oder kleinere Batterie als angegeben eingebaut wird?
Lichtmaschine und Batterie sind in Fahrzeugen aufeinander abgestimmt. Darum sollte nach Möglichkeit immer eine Batterie entsprechend der Originalspezifikation eingebaut werden. Wird eine zu kleine Batterie eingebaut, kann das im ungünstigsten Fall dazu führen, dass das Auto nicht wie gewünscht anspringt, da dem Anlasser nicht die benötigte Kaltstartleistung zur Verfügung steht. Darüber hinaus kann die kleinere Batterie nicht genügend Strom liefern, um alle elektrischen Verbraucher zu versorgen.
Des Weiteren kann die zyklische Belastung (Lade-/ Entladevorgänge) dazu führen, dass die zu kleine Batterie früher ausfällt. In Fahrzeugen, in denen ein Start-Stop-System zum Einsatz kommt, können bei einer zu kleinen oder ungeeigneten Batterie die ökologischen Mikrohybridfunktionen auf Dauer beeinträchtigt werden. Allgemein kann es bei einer zu kleinen Batterie zu verstärkten Spannungseinbrüchen im Bordnetz kommen, die auch sicherheitskritische Fahrzeugfunktionen beeinträchtigen können.
Wird eine Batterie mit einer größeren Leistung verwendet, besteht gegebenenfalls die Gefahr, dass die Lichtmaschine die Batterie nur unzureichend lädt. Ein dauerhaft zu geringer Ladezustand der Batterie ist für den Ladungsspeicher schädlich.
Wie finde ich die richtige Ersatzbatterie?
Mit Hilfe der Batteriesuche auf der Internetseite www.varta-automotive.com erfährt der Nutzer mit nur wenigen Eingaben, welcher Batterietyp der richtige für sein Fahrzeug ist. Darüber hinaus helfen freie Werkstätten, Vertragswerkstätten, Ersatzteilhändler und Automobilclubs die passende Batterie zu finden.