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Sonstiges
01.12.2012

Einigung erreicht – Vergleich verhindert Räumungsklage

Den Sanierern der Nürburgring GmbH (NG) ist es gelungen, mit der Betreibergesellschaft Nürburgring Automotive GmbH (NAG) eine Einigung über die Rückgabe der Rennstrecke und der Immobilien am Nürburgring rückwirkend zum 31.10.2012 zu erzielen. Der Vergleich wurde am Dienstag, den 27. November 2012, notariell beurkundet und ist damit wirksam.

Zuvor hatte der Gläubigerausschuss der Einigung zugestimmt. Damit haben der Sanierungsgeschäftsführer der NG, Prof. Dr. Dr. Thomas B. Schmidt und Sachwalter Jens Lieser bereits vier Monate nach dem Insolvenzantrag einen wichtigen Schritt für die Zukunftssicherung des Nürburgrings erreicht.

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„Der gordische Knoten ist durchschlagen. Wir freuen uns, dass es trotz erheblicher Meinungsunterschiede gelungen ist, einen für beide Parteien ausgewogenen Vergleich im Interesse des Nürburgrings, der Mitarbeiter, der Veranstalter, des Motorsports und der Region zu erzielen“, bestätigt Sanierungsgeschäftsführer Schmidt. „Unser Ziel haben wir erreicht. Mit Abschluss des Räumungsvergleichs sind Eigentum und Besitz am Nürburgring wieder in einer Hand. Damit sind die Weichen für den anstehenden Investorenprozess gestellt“, ergänzt Sachwalter Lieser. Der Vergleich gewährleistet, dass der Geschäftsbetrieb am Ring nahtlos fortgeführt wird und alle Arbeitsplätze und Veranstaltungen gesichert sind.

Das operative Ringgeschäft wird rückwirkend zum 31.10.2012 von der neu gegründeten Tochtergesellschaft der NG, der Nürburgring Betriebsgesellschaft GmbH (NBG), fortgeführt. Einen entsprechenden Betriebspachtvertrag hat die NG mit der NBG geschlossen. Die NAG scheidet damit aus der operativen Geschäftsführung des Ringgeschäfts aus. Die NBG ist für die Vermarktung der Rennstrecke, die Verwaltung der Gebäude und Einrichtungen zuständig und übernimmt alle bereits bestehenden Verträge mit Veranstaltern.

„Die Einigung mit der NAG beseitigt die Unsicherheit am Nürburgring und ist ein deutliches Signal für die Veranstalter. Sie haben nun Rechts- und Planungssicherheit für ihre Veranstaltungen“, bekräftigt Schmidt. Das für Ringbesucher bestehende bargeldlose ring°card System liegt mit der Einigung ebenfalls vollständig in der Hand der NG.

Die Rückgabe des Nürburgrings ist eine wichtige Etappe für den im Frühjahr 2013 anstehenden Investorenprozess. „Wir haben mit dem Vergleich die Grundlagen für eine rechtssichere und zukunftsorientierte Verwertung des Nürburgrings an einen oder mehrere Investoren geschaffen“, unterstreichen Lieser und Schmidt. Die Sanierer stehen im engen Dialog mit der EU-Kommission, um das voraussichtlich im März 2013 anstehende Bieterverfahren auf den Weg zu bringen. „Das Bieterverfahren wird transparent, diskriminierungsfrei, europaweit und EU-konform stattfinden. Das steht jetzt schon fest“, sagt Lieser. Die beiden Sanierer besprechen nun in enger Abstimmung mit der EU-Kommission weitere Details der Ausschreibung. Schon jetzt gäbe es erste Interessenten.

Die Einigung mit der NAG regelt eindeutig die Zuständigkeiten und räumt der NAG die Möglichkeit ein, weiter mit Bernie Ecclestone über eine Austragung der Formel 1 am Nürburgring in 2013 zu verhandeln. „Jetzt gilt es, in den Gesprächen der NAG mit Bernie Ecclestone einen Vertragsabschluss zu erzielen. Wenn das der NAG nicht gelingt, werden wir umgehend mit Herrn Ecclestone sprechen“, sagt Schmidt.

Mit der Einigung werden die Räumungsklage und die Zahlungsklage wegen ausstehender Pacht sowie alle strittigen Positionen aus dem Pachtverhältnis beigelegt. Damit konnten jahrelange und kostenintensive Rechtsstreitigkeiten vermieden werden. Die Lindner Hotels AG wird die beiden Nürburgring-Hotels und den Ferienpark im Rahmen eines Management-Vertrages in einer Interimsphase, d.h. längstens bis ein oder mehrere neue Investoren gefunden sind, fortführen.