VLN
26.08.2012
Raeder siegt nach taktischer Meisterleistung
Neben der starken Leistung der Piloten war vor allem die geschickte Boxenstoppstrategie ein Pfeiler des Erfolges. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Phoenix-Audi mit den Piloten Marc Basseng (Neusalza-Spremberg) und Frank Stippler (Bad Münstereifel) betrug 1,748 Sekunden. Platz drei ging an den Manthey-Porsche von Jochen Krumbach (Eschweiler), Timo Bernhard (Dittweiler) und Patrick Pilet (Frankreich). Eine einstündige Zusammenfassung des Rennens zeigt der Sender Sport1 am Mittwoch, 29. August, um 17:30 Uhr.
Im Zeittraining sicherte sich das Manthey-Trio bei abtrocknender Strecke die Pole-Position mit einer Zeit von 8:22,206 Minuten. Die Ehre des Startturns wurde - nach guter alter Manthey-Tradition - dem Nordschleifen-Rookie Pilet zuteil. Der wurde von Beginn an von Marc Hennerici (Mayen) im Timbuli-Porsche unter Druck gesetzt. Doch der Franzose blieb standhaft, und übergab den 911er in Führung liegend an den zweifachen Saisonsieger Krumbach. „Mein Stint war einfach genial“, freute sich Pilet. „Ich habe den Druck gespürt, aber die Ansage meines Teams war eindeutig: Bleib vorne, solange Du dich gut fühlst. Und da ich mich im Manthey-Porsche extrem wohl fühlte, habe ich alles darangesetzt, die Führung zu verteidigen.“
Es folgte ein ebenso packendes Duell zwischen Krumbach und Basseng, das in einer Kollision der beiden Fahrzeuge bei der Boxeneinfahrt gipfelte. „Ich hatte leichte Bremsprobleme, so dass ich den Manthey-Porsche am Heck touchiert habe - das war keine Absicht und tut mir sehr leid “, erklärte Basseng nach dem Rennen. Zwar klagte Bernhard im finalen Stint über eine verzogene Spur am Manthey-Porsche, schnelle Rundenzeiten waren dennoch möglich. Im 20. Umlauf fuhr der Porsche-Werksfahrer mit 8:12,726 Minuten die schnellste Runde des Teams . In Führung liegend steuerte Bernhard wenige Runden vor Schluss die Box an und büßte beim Nachtanken die Spitzenposition ein. Die Raeder-Truppe hatte sich durch einen vorgezogenen Boxenstopp aus allen Zweikämpfen herausgehalten und heimlich, still und leise einen kleinen Vorsprung herausgefahren.
„Die Taktik war heute ein wichtiger Grundstein für unseren Erfolg“, sagte Biela. „Zudem war nach den Positionen drei und zwei bei den vorangegangenen Rennen ein Sieg nun die logische Konsequenz.“ Mutsch, der sich im letzten Stint den Angriffen von Stippler erwehren musste, freute sich über seinen ersten VLN-Sieg. Nach seinem schweren Test-Unfall zu Beginn des Jahres war Bernhard froh, wieder auf dem Podium zu stehen. „Ich bin glücklich, wieder da zu sein. Im Rennen hatte ich tolle Duelle und habe mich wirklich sehr wohl gefühlt. Es wäre heute mehr drin gewesen; umso mehr will ich in diesem Jahr noch einen Sieg auf meinem Konto verbuchen.“
Hinter dem Spitzentrio fuhr der Timbuli-Porsche zum zweiten Mal in Folge auf Platz vier. Der Falken-Porsche belegte Platz sechs vor dem zweiten Phoenix-R8. Den schnellsten Mercedes-Benz SLS AMG GT3 pilotierten Alexander Roloff (Berlin) und Roland Rehfeld (Blankenfelde) für das Team ROWE RACING auf Position sieben.
Der Wertungsgruppensieg bei den Cup-Fahrzeugen errangen Uwe Alzen (Betzdorf) und Philipp Wlazik (Gladbeck) im Porsche 911 GT3 Cup. Der Gruppe-H-Sieg ging an Hubert Nacken (Steißlingen) und Ulli Packeisen (Wuppertal) und bei den VLN-Serienwagen hatten Tim Scheerbarth (Dormagen), Carsten Knechtges (Mayen) und Steve Jans (Luxemburg) im BMW M3 von Black Falcon die Nase vorne. Zum knappsten Zieleinlauf kam es in der Klasse SP4T. Anja Wassertheurer (Stuttgart) und Daniela Schmid (Österreich) überquerten im Audi TT-RS von FH Köln Motorsport 1,050 Sekunden vor dem Ingolstädter-Pendant von Raeder Motorsport mit Christoph Breuer (Nettersheim) und Patrick Kaiser (Liechtenstein) den Zielstrich.
Die Tabellenführung - aufgrund eines Protestes beim siebten Lauf weiterhin vorläufig - haben Elmar Jurek und Jannik Olivo (beide Berlin) inne. Das Duo fuhr den sechsten Sieg in der Renault Clio Cup-Klasse ein. Der nächste Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, das 36. DMV 250-Meilen-Rennen des AC Monheim, startet am 29. September über die Distanz von vier Stunden.