VW Scirocco Cup
18.10.2012
Volkswagen macht's möglich: F1 gegen Le Mans und DTM
Wie die Stammpiloten gehen auch die Legenden im bis zu 285 PS (210 kW) starken Cup-Scirocco mit Bio-Erdgas-Antrieb an den Start. „Vier Stars aus so unterschiedlichen Top-Disziplinen des Motorsports im direkten Vergleich zu erleben, wird sicher ein ganz besonderes Erlebnis“, freut sich Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito auf das Kräftemessen der Legenden.
„Frank Biela, Christian Danner und Markus Winkelhock haben bei ihren Starts in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass sie auch mit unserem Scirocco glänzend zurechtkommen. Für unsere jungen Cup-Fahrer ist es im letzten Rennen der Saison 2012 noch einmal eine besondere Herausforderung, gegen so erfolgreiche Stars des Motorsports anzutreten.“ Christian Danner (54) absolvierte von 1985 bis 1989 36 GP-Starts in der Formel 1. Rang vier beim Großen Preis der USA 1989 in Phoenix war sein bestes Ergebnis. Danach startete der Bayer unter anderem in der DTM, wo er fünf Siege auf Alfa Romeo einfuhr.
Danner, heute Formel-1-Experte beim TV-Sender RTL, startete in diesem Jahr schon beim Rennen in Nürnberg im Scirocco R-Cup. Damals endete sein Einsatz allerdings vorzeitig nach einem Mauerkuss. „Ich freue mich, dass ich eine zweite Chance bekomme, denn bei meinem ersten Einsatz bin ich wieder richtig auf den Geschmack gekommen. Diesmal will ich es besser machen und unbedingt ins Ziel kommen“, kündigt Danner an. Beim Qualifying auf dem Norisring hat er damals mit Rang acht bewiesen, dass er auch mit dem für ihn ungewohnten Cup-Scirocco schnell ist. „Das Auto hat ein Klasse-Handling. Auch das Bio-Erdgas-Konzept hat mich voll überzeugt. Der Scirocco R-Cup ist der beste Beweis, dass Motorsport und umweltfreundlicher Antrieb sich nicht ausschließen.“
Emanuele Pirro (50) gehört zu den heute immer seltener werdenden Allroundern im Motorsport. In seiner langen Karriere fuhr der Italiener Formel 1 (37 Grand-Prix-Starts), war Italienischer Tourenwagenmeister (1994 und 1995) und startete in der DTM. Seine größten Erfolge feierte er bei Langstreckenrennen im Sportprotyp: Insgesamt fünfmal siegte er bei den legendären 24 Stunden von Le Mans (2000 - 2002 und 2006 - 2007). „Bei einem Vorbereitungstest habe ich schnell gemerkt, dass der Cup-Scirocco gut zu kontrollieren ist und viel Fahrspaß vermittelt. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass es bei mir endlich zeitlich möglich ist, hier an den Start zu gehen und mich mit den anderen Legenden-Startern zu messen. Besonders gespannt bin ich auf das Push-to-pass-System. Da muss ich mir noch eine erfolgversprechende Taktik einfallen lassen.“
Einer seiner Gegner ist diesmal Frank Biela (48), bei allen Le-Mans-Siegen Pirros Teamkollege. Mit diesen fünf Erfolgen ist der gebürtige Neusser erfolgreichster deutscher Le-Mans-Starter. Auch Biela fuhr einst in der DTM, war 1991 sogar Champion der Serie. Für den leidenschaftlichen Slotcar-Racer ist der Einsatz in Hockenheim bereits sein vierter Start im Volkswagen Scirocco R-Cup. „Besonders freue ich mich natürlich auf das Duell mit meinem früheren Teamkollegen Emanuele. Statt wie früher miteinander nun gegeneinander zu fahren, wird bestimmt eine lustige Sache. Er ist allerdings noch immer richtig schnell. Ihn zu schlagen wird bestimmt nicht einfach.“
Markus Winkelhock (32) ist der einzige noch aktive Rennfahrer unter den Legenden in Hockenheim. Auch der Schwabe fuhr in seiner Karriere schon in Formel 1 und DTM. Noch ganz frisch ist sein Gesamtsieg in der FIA GT1-Weltmeisterschaft. Zudem triumphierte er in diesem Jahr auch bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring. Zum Volkswagen Scirocco R-Cup hat er eine ganz besondere Beziehung: Bei seinem Debüt in der Serie im Frühjahr auf dem Lausitzring stellte Winkelhock seinen Scirocco nicht nur auf die Pole, sondern gewann anschließend als erster Legenden-Starter überhaupt auch das Rennen. Nicht das erste Mal, dass der Name Winkelhock in einem Volkswagen-Cup-Rennen auf Platz eins auftaucht: 1976 ging sein 1985 tödlich verunglückter Vater Manfred aus seiner Rennpremiere im Volkswagen-Junior-Cup in einem Scirocco als Sieger hervor.
Kurzbiografien der Legenden-Starter
Frank Biela (geb. 2. August 1964 in Neuss/D) ist mit fünf Siegen bei den 24 Stunden von Le Mans (2000 bis 2002, 2006, 2007) der dritterfolgreichste Pilot in der Historie des Langstrecken-Klassikers. Biela galt lange Zeit als Tourenwagen-Spezialist, was er mit dem DTM-Titel 1991 unterstrich. 1999 wechselte der Neusser in den Prototypen-Sport und holt da neben den Le-Mans-Siegen 2003 und 2005 den Titel in der American Le Mans Series (ALMS). Der Cup-Scirocco ist für den 46-Jährigen ein alter Bekannter: Schon 2010 startete er in Hockenheim (7. Platz) und in Oschersleben (9.) sowie 2011 in Nürnberg (9.).
Christian Danner (geb. 4. April 1958 in München/D) schrieb 1985 Motorsport-Geschichte als Premierensieger der neuen Formel 3000. Von 1986 bis 1989 bestritt er 36 Grands Prix in der Formel 1. Neben einem Abstecher in die US-IndyCar-Serie fuhr er bis zu seinem Karriereende 1997 überwiegend Tourenwagen-Rennen. In der DTM gewann er zwischen 1988 und 1996 insgesamt fünf Läufe. Seit 1998 ist er Formel-1-Co-Kommentator bei RTL.
Emanuele Pirro (geb. 12. Januar 1962 in Rom/I) feierte nach einigen Formel-1-Rennen erste große Erfolge im Tourenwagensport. 1994 und 1995 wurde er Italienischer Meister, 1996 siegte er im deutschen STW-Cup. 1999 wechselte Pirro in den Langstreckensport und gewann fünf Mal die 24 Stunden von Le Mans (2000 bis 2002, 2006, 2007). Zudem sicherte er sich 2001 und 2005 den Titel in der American Le Mans Series (ALMS).
Markus Winkelhock (geb. 13. Juni 1980 in Stuttgart/D) absolvierte eine klassische Formel-Nachwuchskarriere. Nach Rang vier in der Formel 3 Euro Serie 2003 stieg er in die DTM auf, fuhr dort zunächst für Mercedes-Benz und, nach einer zwischenzeitlichen Rückkehr in den Formelsport von Mitte 2007 bis 2010, für Audi. 2012 gewann der Schwabe das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und holte sich gemeinsam mit Marc Basseng den Titel in der FIA GT1-Weltmeisterschaft.