Wintersaison
27.02.2012
Rückrunde im Euro Winterpokal 2012
Sportrechtliche Differenzen der deutschen und niederländischen Dachverbände erschwerten die gemeinsame Durchführung zunehmend und zwangen den Veranstalter den ursprünglich geplanten Austragungsort in Genk (B) kurzfristig nach Kerpen zu verlegen. In der Folge traten Probleme mit Lizenzen auf, wodurch einigen Piloten die Teilnahme beim zweiten Euro Winterpokal verwehrt blieb. Die niederländischen Klassen Mini Series, Mini Max, Mini Academy und Mini Junioren traten an diesem Wochenende aus altersrechtlichen Gründen überhaupt nicht mehr an.
Dennoch stand letztlich der Sport im Vordergrund: Herrschten am Samstag noch frühlingshafte und vor allen Dingen trockene Bedingungen, hatte der Rennsonntag nicht nur frischere Temperaturen, sondern auch den ein oder anderen Regenschauer im Gepäck, wodurch sämtliche Rennen am Vormittag zum Wet-Race wurden. Erst nach der Mittagspause trocknete die Piste für die Finalrennen langsam aber sich ab.
Bambini Waterswift / Bambini Gazelle
Auftaktsieger David Brinkmann ließ es bei der Rückrunde zunächst etwas ruhiger angehen und überließ Niels Klaka im Zeittraining der Waterswifts die Bestzeit. Der Pole-Setter diktierte auch im ersten Rennen das Tempo und gewann vor David Brinkmann und Anto Kostioukevitch.
Im zweiten Lauf schlug Brinkmann dann zurück. In einem Spitzenquartett wechselten die Positionen regelmäßig, wobei Brinkmann die stärksten Nerven hatte und sich mit dem Laufsieg auch in der Tageswertung nach ganz nach oben katapultierte. Klaka blieb am Abend der zweite Rang in der Tageswertung vor Doureid Ghattas.
In der Wertung der Gazelle-Piloten gab es zwei Laufsieger zu vermelden. Linus Schmitz glänzte hier mit der Pole-Position und Platz eins im ersten Lauf, während Jan Vincent Stolle im zweiten Rennen jubeln durfte. In der Tageswertung setzte sich Stolle vor Schmitz am Ende durch. Komplettiert wurde das Podium am Abend von David Qufaj auf Rang drei.
KF3
Mit 34 Piloten war die internationale Juniorenklasse randvoll besetzt. Die erste Bestmarke im Elitefeld konnte David Beckmann mit der Bestzeit im trockenen Zeittraining setzen. Den Vorteil der Pole-Position konnte der Youngster auch im ersten Rennen zunächst in die Führung ummünzen, geriet aber noch in der zweiten Kurve in Probleme und fiel ans Ende des Feldes zurück. Vorne übernahm derweil Marco Paul die Spitze. Auf regennasser Piste, schien sein Sieg nicht in Frage zu stehen, was auch für den scheinbar sicheren zweiten Rang von Benedikt Gentgen zu galt. Doch beide hatten die Rechnung ohne Cedric Piro gemacht. Vom zehnten Startplatz aus jagte er durch das Feld und war eindeutig der schnellste Mann. Nacheinander kassierte er die Kontrahenten und übernahm in der letzten Runde tatsächlich die Spitze, die er bis ins Ziel halten sollte. Paul und Gentgen mussten sich dahinter mit den Ehrenplätzen zufrieden geben.
Auf deutlich abtrocknender Strecke traten die Junioren am Nachmittag zum zweiten Lauf an. Hier überrumpelte Benedikt Gentgen die erste Reihe mit einem Traumstart. Fortan lag der Tecno-Pilot in Front und verteidigte sich bravourös gegen die Verfolger Marco Paul und Cedric Piro. Bis zum Schluss schien es so als könne Gentgen das RS-Motorsport-Duo hinter sich halten bis es in der letzten Kurve zur Entscheidung kam. Gentgen und Paul kamen sich auf den letzten Metern ins Gehege und so war es am Ende Piro, der sich als lachender Dritter den Sieg sichern konnte und damit auch die Tageswertung für sich entschied.
Rotax Senioren / X30 Senioren / KF2
In der Wertung der KF2-Piloten gab David Detmers den Ton im Zeittraining an. Der Österreicher konnte sich auch im ersten Rennen in Front behaupten, hatte jedoch mit Andre Matisic und Olivier Thil zwei ebenbürtige Gegner im Nacken. Zur Rennhalbzeit musste Detmers dann dem Druck nachgeben und Matisic Platz eins und damit auch den Sieg überlassen. Detmers brachte Rang zwei sicher nach Hause und verdrängte Thil auf Platz drei.
Bei fast trockenen Streckenbedingungen ging es ins zweite Rennen. An die Spitze katapultierte sich auf Anhieb Tim Zimmermann. Lange konnte sich der Maranello-Pilot dort aber nicht behaupten. Bereits nach wenigen Runden musste er David Detmers passieren lassen, der sich daraufhin deutlich absetzen konnte. Als jedoch die ersten Überrundungen anstanden, wurde es wieder eng an der Spitze und mit spektakulären Manövern bahnte sich das Trio, David Detmers, Andre Mataisic und Tim Zimmermann den Weg durch das Feld. Am Ende entschieden die besseren Nerven über den Sieg. Und diese hatte schließlich David Detmers, der damit auch den Tagessieg für sich verbuchen konnte. Matisic folgte dahinter auf Platz zwei. Einzig Zimmermann musste kurz vor Rennende noch mit abgesprungener Kette die Segel streichen und seinen sicheren dritten Platz an Olivier Thil abtreten.
Eine klare Angelegenheit war die Wertung der Rotax Senioren. Hier führte kein Weg an Nicolai Nielsen vorbei. Er gewann beide Rennen und stand damit auch in der Tageswertung ganz oben auf dem Podium. Die Ehrenplätze holten sich Bryan Eerden und Moritz Oberheim als bester deutscher Teilnehmer.
Bei den X30 Senioren teilten sich Stephan Risse und David Kolkman die Laufsiege. In der Tageswertung hatte Letzterer am Ende die Nase vorn vor Stephan Risse und Willi Trimborn
Rotax Junioren / X30 Junioren
Marco Pfaff und Richard Bub gingen als einzige Piloten der X30 Junioren an den Start. An der Spitze des Gesamtfeldes zeigte sich Pfaff in beiden Rennen in Topform und setzte sich mit einem Doppelsieg eindeutig gegen seinen Kontrahenten durch.
Spannend ging es hingegen im Feld der Rotax Junioren zur Sache. Hier gingen Lars Lamborelle und Dennis Thijs nach dem Zeittraining aus der Pole-Reihe ins erste Rennen. Lamborelle konnte den Platz an der Sonne zunächst verteidigen. Doch hinter ihm meldeten sich die Deutschen Nico Müller und Lukas Wenig zu Wort. Auf regennasser Bahn setzten beide sofort zur Verfolgung Lamborelles an. Als Lamborelle zur Rennhalbzeit technische Probleme bekam, war Müller zur Stelle. Er kassierte den Spitzenreiter und sicherte sich den Sieg. Auch Lukas Wenig war kurzfristig an Lamborelle vorbei, musste sich am Ende aber dennoch mit Rang drei begnügen.
Abtrocknende Verhältnisse mischten die Karten im zweiten Lauf neu. Zunächst erwischten Nico Müller und Lukas Wenig den besten Start. Letzterer verabschiedete sich aber noch in der ersten Spitzkehre durch einen Dreher aus dem Geschehen an der Spitze. Müller übernahm derweil die Führungsarbeit, war aber chancenlos gegen Lars Lamborelle, der mit den Streckenverhältnisse am besten zurecht kam und den Lauf am Ende deutlich gewann. Müller seinerseits sah letztlich nicht die Zielflagge. Mit technischen Problemen musste er sein Kart vorzeitig im Aus abstellen. Dafür meldete sich Lukas Wenig zurück. Mit einem wahren Husarenritt erholte er sich vom Dreher in der Anfangsphase und wurde am Ende mit dem verdienten zweiten Platz belohnt. Komplettiert wurde des Zieleinlauf von Dennis Thijs auf dem dritten Platz.
In der Tageswertung setzte sich Lars Lamborelle am Abend als Sieger durch. Zweiter wurde Lukas Wenig vor Julian Muller.
KZ2
Mit 25 Piloten war die Schaltkartklasse gewohnt gut besetzt. An der Spitze des Feldes stellte sich nach dem Zeittraining Marvin Meindorfer – neuerdings auf Tony Kart unterwegs – auf dem ersten Platz auf. Neben ihm ging Lokalmatador Marcel Jeleniowski auf die Reise. Den besten Start konnte Pole-Setter Meindorfer für sich verbuchen. In der Folge setzte sich der Wegberger schnell vom Rest des Feldes ab. Der erwartete Alleingang blieb jedoch aus, denn Jeleniowski machte sich alsbald auf die Verfolgung des Spitzenreiters und konnte diesen bereits nach drei Runden überholen. Fortan waren die Platzierungen bezogen. Mit Respektabstand gewann Marcel Jeleniowski vor Marvin Meindorfer und Michele Di Martino, der seinen dritten Rang aus dem Zeittraining damit bestätigen konnte.
Im zweiten Rennen war es erneut Marcel Jeleniowski, der auch auf trockener Bahn die Pace bestimmte. Er legte den besten Start hin und konnte sich schnell einen kleinen Vorsprung erarbeiten, während sich dahinter Marvin Meindorfer und Michele Di Martino um die Ehrenplätze stritten. Mit zunehmender Renndistanz konnte Di Martino dann deutlich zulegen und fand nicht nur einen Weg an Meindorfer vorbei, sondern egalisierte auch den Rückstand auf den Führenden Jeleniowski. Pünktlich zur Halbzeit war es soweit und Di Martino nutzteein offensichtliches Problem seines Gegners aus, um sich an die Spitze zu setzen. Während Jeleniowski sein Kart im Anschluss mit Kühlerleck in die Box steuerte, stand Di Martinos Sieg nicht mehr in Frage. Doch in der letzten Runde verspielte der Deutsch-Italiener seine sicheren Chancen und rutschte ohne Fremdeinwirkung von der Bahn. Im Zielgewann letztlich Bart Kramer, der davon ebenso überrascht war, wie die Zweit- und Drittplatzierten Symen Wiggers und ThierryDerle.
Die Tageswertung ging ebenfalls an Bart Kramer, der sich knapp vor Symen Wiggers und Marvin Meindorfer behaupten konnte.
Am Abend rundete die Siegerehrung den diesjährigen Euro Winterpokal ab. Hier wurde auch die NAB Gesamtwertung ermittelt. Diese gewannen Stephan Risse (X30 Senioren), Marco Pfaff (X30 Junioren), Bryan Eerden (Rotax Senioren), Lars Lamborelle (Rotax Junioren), Bart Kramer (KZ2), Martijn van Leeuwen (KF3), David Detmers (KF2), Luke Füngeling (Bambini Gazelle) und David Brinkmann (Bambini Waterswift).