24h Daytona
28.01.2013
Kämpferische Leistung von Konrad Motorsport
So hatte sich Franz Konrad die Rückkehr seines Teams in die USA nicht vorgestellt. „Bereits nach sechs Stunden mussten wir unser Auto wegen zu großen Beschädigungen aus dem Rennen zurückziehen“, erklärt der 61-Jährige. Die folgenschweren Blessuren am Porsche 911 GT3 Cup waren aus Reifenschäden hervorgegangen.
Der Ausfall der Porsche-Mannschaft ist vor allem deshalb bitter, weil zunächst alles auf einen Erfolg hindeutete. „Die Trainingssitzungen liefen völlig ohne Probleme. Das Auto fühlte sich einfach großartig an“, blickt Nick Tandy zurück. Neben zwei Bestzeiten in den Trainingssitzungen gelang dem Porsche-Werksfahrer im Qualifying der große Coup. Mit einer Rundenzeit von 1:47.631 Minuten verwies er die Konkurrenz in der GT-Klasse, in der auch frühere Formel-1-Piloten wie Giancarlo Fisichella oder Rubens Barrichello am Start waren.
Nach dem Fallen der legendären Grünen Flagge spielte zunächst alles Nick Tandy in die Karten. Der Gewinner des Porsche Carrera Cup Deutschland von 2011 verteidigte mit Bravour die Führung vor dem US-Amerikaner Andy Lally. In den ersten sieben Runden baute er seinen Vorsprung auf über zwei Sekunden aus, ehe es zum ersten Rückschlag kam, wie Tandy erklärt: „Ich habe irgendein Teil aufgesammelt, was zu einem Reifenschaden führte. Auf dem langen Weg zurück zur Boxengasse wurde infolge des zerstörten Reifens ein Aufhängungsteil stark beschädigt.“
Der anschließende Reparaturboxenstopp kostete wertvolle Zeit und warf das Team ans Ende des Feldes zurück. „Trotz des lädierten Autos gelang es uns, wieder die Rundenzeiten der Spitze mitzugehen“, berichtet Franz Konrad. Schon bald hatte sich das Fahrerquintett aus Nick Tandy, Michael Christensen, Christian Engelhart, Lance Willsey und Teamchef Konrad ins Mittelfeld zurückgekämpft. Die Aufholjagd der Truppe endete nach sechs Stunden jedoch schlagartig. Erneut traf Nick Tandy das Schicksal eines Reifenschadens.
„Ich war rund 300 Km/h schnell, als plötzlich der rechte Vorderreifen explodierte“, war der 28-Jährige geschockt. Mit all seinem Talent gelang es dem Porsche-Werksfahrer, einen Einschlag in die Streckenbegrenzung zu vermeiden. Doch der sich auflösende Pneus zerschlug innerhalb von Sekundenbruchteilen wichtige Teile seines 911ers. „Der Kotflügel, der Kühler und mehrere Leitungen wurden einfach abgerissen“, erklärt Konrad-Motorsport-Teamchef Franz Konrad Eine Reparatur kam angesichts der schwerwiegenden Beschädigung nicht in Frage.
Seine Enttäuschung konnte der 61-Jährige, der selbst zum Fahrerkader zählte, nur schwer in Worte fassen: „Wir haben in den letzten Wochen und Monaten so viel Herzblut in dieses Rennen gesteckt. Dass es so enden musste, ist eine Tragödie. Nichtsdestotrotz möchte ich all unseren Partnern danken, die diesen Start ermöglicht haben. Ein großer Dank geht auch an Porsche, die mit dem 911 eine großartige Basis für die Konkurrenzfähigkeit gelegt haben.“